Die Sammler
von Carlos A. Ilardo
Es sind
nur zwei ganz normale Gesichter, das von Dr. Rubén March Ríos und
José Julio Refay, zwei Argentinier
und Schachsammler. Wahrscheinlich gibt es Hunderte von ihnen überall über das
Land verteilt, jeder einzelne mit seinen ganz persönlichen
Erinnerungen. Wahrscheinlich sind es Millionen, die überall in der Welt
Bretter, Figuren, Uhren und alle möglichen anderen Objekte sammeln, die mit dem
königlichen Spiel zusammenhängen. Diese Sammler sind besondere Wesen, oft ein
bisschen misstrauisch und irgendwie auf seltsame Weise eigenartig, so wie
einige ihrer Schätze selbst...
Rubén March Ríos ist
Narkosearzt und ist 88 Jahre alt, von denen er sich 70 Jahre lang der Sammlung
von Schachobjekten gewidmet hat.

Rubén March Ríos
Rubén March Ríos sammelt alles rund ums Schach: Bücher, Zeitungsberichte,
Briefmarken, Spiele.




Schlüsselanhänger


Postkarten
In der Sammlung befindet sich auch ein Autogramm von Lothar Schmid:

Und viele Briefmarken, die Schach als Motiv oder Thema beinhalten:





Ebenfalls zur Sammlung gehören Anstecknadeln.

Und natürlich Spiele:

Es ist nicht
weiter verwunderlich, dass sich in seiner Sammlung auch das einzige
Original-Foto von Capablanca und Aljechin befindet, auf dem sie extra während
der WM in Buenos Aires 1927 posierten.

Alekhine und
Capablanca mit dem Schiedsrichter
Carlos A. Querencio. Es
ist das einzige echte Foto, das die beiden von sich gemeinsam machen ließen und
es entstand am Vortag ihrer Partie. Daran, dass auf dem Foto die Uhr fehlt kann
man erkennen, dass es gestellt ist.
Dr. March Ríos, wurde
im Innern der Provinz von Buenos Aires, genauer
gesagt in Capilla del Señor geboren (am
15.2.1917). Später
zog seine Familie in die Hauptstadt um und mit 22 Jahren nahm er am "Torneo de
las Naciones" (Turnier der Nationen) teil.
“Dort lernte
ich auch Capablanca, Alekhine, Keres, Tartakower, Stahlberg,
Eliskases, Vera Menchik und viele andere
kennen", erklärt er uns.

Das Modell des Originalspiels, das beim Cup der Nationen 1939 benutzt wurde
und Werbung für dieses Turnier.

1947 wurde er
Arzt und heiratete sofort. Er hat drei Kinder: Rubén Alfredo, Gustavo
Marcos und Elsa María Luisa
und inzwischen acht Enkelkinder.
Er war an der
Gründung mehrer Krankenhäuser beteiligt und die Anästhesie war immer sein
Spezialgebiet. Als besonderes Ereignis in seinem Leben hebt er die Gründung den
"Círculo de ajedrez Caballito Negro"
(Zirkel des schwarzen Pferdchens) 1972
hervor der mehrere Jahre in seinem eigenen Haus abgehalten wurde.
4 Schachspiele
aus verschiedenen Ländern:

Spiel aus Portugal

Spiel aus Mexiko

Spiele aus Ungarn und Marokko

Postkarte anlässlich der Olympiade in leipzig 1960

Julio José Refay
ist 53 Jahrfe alt und arbeitet seit über 30 Jahren bei der Sparkasse
Seit 1972 ist
er leidenschaftlicher Schachsammler nachdem er das Werbeereignis miterlebt
hatte, das Match Fischer vs.
Petrosian 1971.
Damals kaufte sich Refay sein erstes
Schachbuch “Fundamentos de ajedrez de José Raúl Capablanca”
("Grundzüge der Schachtheorie" von José Raúl Capablanca). Heute, dreißig Jahre
später, hat er mit “Secretos del Juego Posicional, von
Mark Dvoretsky”, seiner neuesten
Errungenschaft, 4000 Bücher und 3000 Schachzeitschriften beisammen die sein
Stück.

Seine größten Schätze sind Frau Alicia und
Fernando und Jamil, seine Kinder. Und mit besonderer Liebe behütet er
ebenfalls seine 71 verschiedenen Schachspiele, 25 Reiseschachspiele, 53
Bretter und 5 Schachtische.


Schachtisch von Miguel Najdorf

Figuren von der Olympiade 1980 in Malta
Englischer Tisch mit italienischen Figuren
Isländischer Figurensatz


Figuren aus Brasilien

Spanisches Spiel

Vorstufe der Stauntonfiguren

Spansische Figuren und argentinisches Brett

Figurensatz, der beim Kandidatenkampf 1980 zwischen Kortschnoj und
Polugajevsyk in Buenos Aires verwendet wurde


Ein Figurenbehälter in Form eines Turmes

Deutsches Brett mit Garde-Uhr.

Verschiedene Uhren

Englisches Taschenschach für Fernschachspieler







Die ersten beiden Schach-Bücher, die in Argentinien gedruckt
wurden.
Am Ende unseres Gesprächs sagte uns Julio
Refay: "Es wäre interessant, Informationen mit anderen Sammlern auszutauschen."
Hier also seine E-Mail-Adresse für alle interessierten:
