OSC verteidigt Titel im Pokal

von ChessBase
28.05.2008 – Das Finale im diesjährigen Mannschaftspokal zwischen dem OSC Baden-Baden und Aljechin Solingen war eine Neuauflage des letztjährigen Finales und wieder hatte Baden-Baden das bessere Ende für sich. Das Finale war in diesem Jahr erstmals zusammen mit dem Amateurmeisterschaften in Magdeburg ausgetragen worden. Fabian Döttling berichtet von den Ereignissen aus der Sicht des Titelverteidigers und führt in Bezug auf die Organisation und Präsentation auch einige Kritikpunkte an.OSC  Baden-Baden...Bericht...

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Erfolgreiche Titelverteidigung des OSC auch im Deutschen Mannschaftspokal
Fabian Döttling
Fotos. Christian Bossert



Naiditsch, Krasenkow, Schlosser, Bossert, Döttling 
 
Am vergangenen Wochenende fand in Magdeburg das Finale des deutschen Mannschaftspokals statt. Nachdem wir den Pokal bereits 2003, 2005 und auch letztes Jahr gewinnen konnten, wollten wir natürlich auch dieses Jahr den Cup wieder nach Baden-Baden holen, was uns in der Besetzung Arkadij Naiditsch, Michal Krasenkow, Philipp Schlosser und Fabian Döttling auch erstaunlich souverän gelang.
 
Am Freitag wurden wir für das Halbfinale gegen den ESV Nickelhütte Aue gelost, die immerhin mit den beiden Großmeistern Dorian Rogozenko und Tomas Oral, dem Internationalen Meister Viesturs Meijers und Fidemeister Cliff Wichmann uns Paroli bieten wollten. Der Kampf sollte dann allerdings überraschend einseitig verlaufen. Am schnellsten und kuriosesten war die Begegnung am vierten Brett zwischen Cliff Wichmann und mir zu Ende. Mein Gegner spielte die Eröffnung sehr ambitionslos, weswegen ich mit Schwarz bereits nach gut zehn Zügen eine angenehme, leicht besser Stellung hatte. Nach der Ausführung meines 16. Zuges begab ich mich zur Toilette, um bei der Rückkehr von selbiger zum Brett von einem Kiebitz informiert zu werden, dass mein Gegner aufgegeben hätte, da er eine Figur eingestellt habe, was ich kaum glauben konnte, das sich dann allerdings als wahr herausstellte. Der Rest des Mannschaftskampfes verlief dann allerdings weniger kurios. Nachdem sich Philipp nicht mehr genau an seine Vorbereitung erinnern konnte, endete seine Partie gegen GM Oral nach wilden Komplikationen im Unentschieden, während Michal an zwei in einer von beiden Seiten ungewöhnlich gespielten Partie IM Meijers noch vor der Zeitkontrolle besiegen und den Mannschaftssieg perfekt machen konnte. Als Arkadij dann auch noch Rogozenko am Spitzenbrett in einer von unserem Youngster stark gespielten Partie niederringen konnte, war der 3,5-0,5-Sieg perfekt.

Tags darauf kam es zu einer Neuauflage des letztjährigen Finals gegen den mehrfachen deutschen Mannschaftsmeister und Pokalsieger SG Aljechin Solingen, der in einem dramatischen Halbfinale nach einem regulären 2:2 bei vier Unentschieden erst im Blitzentscheid den SC Hansa Dortmund mit 3,5-0,5 bezwingen konnte. Doch auch diesen Kampf konnten wir überraschend einfach zu unseren Gunsten entscheiden. Nach gut 3 Stunden musste Arkadijs Gegner am Spitzenbrett, der niederländische Großmeister Sipke Ernst, nach einer von beiden Seiten nicht fehlerfreien Partie im Abtauschspanier die Segel streichen. Wenig später musste dann auch der am zweiten Brett für Solingen spielende Jörg Wegerle die Segel streichen, nachdem er mit Weiß erfolglos versucht hatte Michals Sveshnikov-Sizilianer abzuklammern. Damit war der Mannschaftskampf auch bereits entschieden, da wir nach Berliner Wertung nicht mehr einzuholen waren und Philipp gegen IM Markus Schäfer eine Gewinnstellung hatte und auch ich gegen IM Michael Hoffmann ein unverlierbares, besseres Endspiel besaß. Während es mir später gelang die Partie, aufgrund eines Zeitnotfehlers meines Gegners, zum Gewinn zu führen, musste Philipp nach einigen Ungenauigkeiten und bravouröser Gegenwehr seines Gegners, letztlich ins Unentschieden und damit zum 3,5-0,5 Endstand einwilligen.



Nach den Meisterschaften in der Herren- und Damenbundesliga freut uns der Sieg im deutschen Mannschaftspokal natürlich ungemein wobei abschließend auch noch einige kritische Punkte angesprochen werden sollen. Falls das Finale des deutschen Mannschaftspokals im nächsten Jahr, wie geplant, erneut zusammen mit der deutschen Amateurmeisterschaft in Magdeburg stattfinden soll, müssten zumindest einige Verbesserungen von Veranstalterseite vorgenommen werden: So ist eine Liveübertragung eines derart hochklassigen Events heutzutage Pflicht und eigentlich Standard. Außerdem sollte es einen, zumindest durch Stühle, abgesperrten Spielbereich geben, da der Weg zum Brett oftmals einem Kampf durch die Zuschauerreihen gleichkam. Es wäre außerdem nett gewesen, hätte der Veranstalter den Mannschaften einige freie Getränke, zumindest Wasser, zur Verfügung gestellt, welches in diesem Jahr noch zum stolzen Preis von fünf Euro pro Liter erworben werden musste. Falls diese Punkte in Zukunft berücksichtigt werden, würde es uns freuen nächstes Jahr erneut nach Magdeburg zu kommen, da die Veranstaltung im Übrigen gut organisiert war und die Abschlussveranstaltung einen gelungenen Höhepunkt darstellte.


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