Anders als die sonstigen Online-Turniere der Meltwater Chess Champions Tour sind die acht Spieler hier vor Ort und sitzen alle gemeinsam in Oslo in einem Studio vor Bildschirmen. Eigentlich könnten sie sich jetzt auch an Bretter setzen...
Nicht Carlsen, sondern Praggnanandhaa war der "Mann der Stunde" nach den ersten drei Runden beim Oslo Esports Cup. Der 16-jährige Inder hatte alle seine drei Wettkämpfe zum Auftakt klar gewonnen: 2,5:0,5 gegen Jorden van Foreest und Shakhriyar Mamedyarov, 2,5:1,5 gegen den Vietnamesen Le Quam Liem. Magnus Carlsen hatte sich indes gegen Le in der zweiten Runde einen Ausrutscher geleistet und das Match mit 1,5:2,5 verloren. Der Weltmeister klagte, dass er sich nicht richtig wohl fühlte, gesundheitlich angeschlagen sei. Carlsen war aber dennoch der engste Verfolger des jungen Spitzenreiters.
In Runde vier kam es zum Duell der beiden Spieler, von denen übrigens der eine, Magnus Carlsen, doppelt so alt ist, wie sein Gegner. Ein Vergleich der Generationen also. Dieser fiel eindeutig aus.
In der ersten Partie erlangte der Weltmeister mit den weißen Steinen klaren Vorteil und ein deutlich besseres Schwerfigurenendspiel, in dem er seine Mehrbauern mit sauberer Technik zum Partiegewinn führte.
In der zweiten Partie führte Carlsen die schwarzen Steine und wählte im Abgelehnten Damengambit eine Modevariante mit frühem c5. Weiß erhielt etwas Vorteil, der ihm jedoch den Händen glitt.
In der dritten Partie hätte Carlsen ein Remis zum Matchgewinn genügt, doch er gewann auch diese Partie zum 3:0.
Carlsen mit Puma Shirt
Auf die Frage, ob er gegen Praggnanandhaa besonders entschlossen gespielt hat, wusste Carlsen eine klare Antwort: "Ich bin der Beste - daran habe ich keinen Zweifel, aber man muss es beweisen, wenn man spielt!"
Praggnanandhaa meinte, es sei für ihn eine nützliche Erfahrung gewesen und er hofft, nächstes Mal mehr Widerstand zu leisten.
Auch Le Quang Liem gewann sein Match gegen Eric Hansen mit zwei Siegen zum 2,5:0,5-Sieg. Die beiden anderen Matches wurden erst im Stichkampf entschieden.
Jan-Krzysztof Duda gewann in einem langen Match nach Stichkampf gegen Shakrhiyar Mamedyarov. Im Niederländischen Duell zwischen Anish Giri und Jorden van Foreest verlor Giri die erste Stichkampfblitzpartie nach einem Mausslip und war auch in der zweite Partie unterlegen.
Karsten Müllers Endspielanalyse:
Schachendspiele 3 - Schwerfigurenendspiele
Im dritten Teil der Endspielserie geht es um Damenendspiele, Endspiele mit Turm gegen Leichtfiguren, Dame gegen Turm und Dame gegen 2 Türme. Damenendspiele sind gar nicht so mysteriös, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Die Kenntnis einiger Faustregeln und Prinzipien wird Ihnen die Sache gewaltig erleichtern.
Videospielzeit: ca. 7 Stunden.
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Ein gewonnenes Match bringt 3 Punkte bzw. 2, wenn der Sieg nach Tiebreak zustande kam. Ein nach Tiebreak verlorenes Match bringt noch einen Punkt; wer ein Match glatt verliert, geht leer aus.
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