Parham Maghsoodloo ist Juniorenweltmeister

von Klaus Besenthal
15.09.2018 – Bei der Juniorenweltmeisterschaft in der Türkei hat der 18jährige iranische Großmeister Parham Maghsoodloo den Titel gewonnen. Bereits gestern hatte Maghsoodloo zwei volle Punkte Vorsprung auf eine größere Verfolgergruppe vorzuweisen gehabt - seine heute in der Schlussrunde gegen den Russen Andrey Esipenko erlittene Niederlage spielte somit keine Rolle mehr. Mit seinen 9,5 Punkten aus elf Partien hatte Maghsoodloo am Ende einen Punkt mehr als Abhimanyu Puranik (Indien), Sergei Lobanov (Russland) und eben Esipenko. Bei den Mädchen ging der Titel nach Anwendung der Tiebreakregeln an Aleksandra Maltsevskaya (Russland). Foto: Amruta Mokal

ChessBase 18 - Megapaket ChessBase 18 - Megapaket

Das Wissen, das Du jetzt brauchst!
Die neue Version 18 bietet völlig neue Möglichkeiten für Schachtraining und Analyse: Stilanalyse von Spielern, Suche nach strategischen Themen, Zugriff auf 6 Mrd. LiChess-Partien, Download von chess.com mit eingebauter API, Spielervorbereitung durch Abgleich mit LiChess-Partien, eingebaute Cloud-Engine u.v.m..

Mehr...

Maghsoodloo: erst der Titel, dann die erste Niederlage

Das soll sogar dem FC Bayern (im Fußball!) schon passiert sein: Nach einem überlegenen, vorzeitigen Titelgewinn ist irgendwie die "Luft raus" und die letzte, bedeutungslose Partie wird verloren. Genau das widerfuhr heute auch Parham Maghsoodloo, doch es war egal. Er hatte in den knapp zwei Wochen zuvor das gesamte Turnier dominiert und den Titel bereits - vorzeitig - in der Tasche gehabt. Verantwortlich dafür war gestern dieser Partiegewinn gewesen: 

 

Ob Maghsoodloo jetzt in die absolute Weltspitze weitermarschieren kann, muss abgewartet werden. Die letzten Juniorenweltmeister, denen dies gelungen ist, sind schon etwas älter: Maxime Vachier-Lagrave (2009), Shakhriyar Mamedyarov (2003 und 2005), Lewon Aronian (2002).

Achtbar schlugen sich auch die deutschen Spieler in diesem starken Teilnehmerfeld: Alexander Donchenko (7,5/11) wurde Elfter; Dmitrij Kollars (7,0/11) belegte Platz 22, Raphael Lagunow (6,5/11) Platz 43 und Leonid Sawlin (6,5/11) Platz 52. Lagunow und Sawlin konnten sich damit deutlich oberhalb ihrer Plätze in der Startrangliste positionieren. 

Partien

 

Endstand nach 11 Runden

Rg. Snr     Name Elo Pkt.
1 1
 
GM Maghsoodloo Parham 2649 9,5
2 23
 
GM Puranik Abhimanyu 2524 8,5
3 21
 
IM Lobanov Sergei 2535 8,5
4 6
 
GM Esipenko Andrey 2593 8,5
5 11
 
GM Tabatabaei M.Amin 2576 8,0
6 17
 
GM Bai Jinshi 2556 8,0
7 22
 
IM Christiansen Johan-Sebastian 2525 7,5
8 18
 
GM Hakobyan Aram 2554 7,5
9 40
 
IM Harsha Bharathakoti 2474 7,5
10 8
 
GM Firouzja Alireza 2582 7,5
11 3
 
GM Donchenko Alexander 2614 7,5
12 13
 
GM Sunilduth Lyna Narayanan 2573 7,5
13 2
 
GM Van Foreest Jorden 2624 7,5
14 4
 
GM Karthikeyan Murali 2605 7,5
15 10
 
GM Aravindh Chithambaram Vr. 2578 7,5
16 5
 
GM Martirosyan Haik M. 2597 7,5
17 26
 
IM Yakubboev Nodirbek 2521 7,5
18 19
 
IM Lomasov Semyon 2545 7,5
19 38
 
IM Sindarov Javokhir 2484 7,0
20 27
 
IM Karthik Venkataraman 2519 7,0
21 16
 
IM Vavulin Maksim 2559 7,0
22 20
 
GM Kollars Dmitrij 2536 7,0
23 15
 
GM Pichot Alan 2562 7,0
24 117
 
FM Lee Jun Hyeok 2263 7,0
25 78
 
IM Schekachikhin Maksim 2356 7,0

insgesamt 150 Spieler

Juniorinnen

Das Turnier der Mädchen wurde im höheren Sinne bereits in der 4. Runde entschieden, als nämlich die Russin Aleksandra Maltsevskaya und Gulrukhbegim Tokhirjonova aus Usbekistan im direkten Vergleich aufeinander trafen. Maltsevskaya gewann, und das gab heute, wo beide Spielerinnen mit jeweils 8,5/11 ins Ziel gekommen waren, den Ausschlag gemäß der Tiebreakregeln: Die Russin ist neue Weltmeisterin der Juniorinnen. Der Lohn bestand in 2.000 Euro und dem WGM-Titel.

Aleksandra Maltsevskaya (rechts) - Foto: Amruta Mokal

Die beiden deutschen Starterinnen Fiona Sieber und Jana Schneider belegten die Plätze 26 und 31. Für Sieber (6,5/13) war das vielleicht nicht ganz zufriedenstellend, war sie doch von Startranglistenplatz 13 aus ins Turnier gegangen; Schneider (6,0/13) hingegen erreichte exakt den Platz, den sie bereits auf der Setzliste innegehabt hatte.

Partien

 

Endstand nach 11 Runden

Rg. Name Pkt.
1 Maltsevskaya Aleksandra 8,5
2 Tokhirjonova Gulrukhbegim 8,5
3 Khomeriki Nino 8,0
4 Nurgali Nazerke 8,0
5 Dordzhieva Dinara 8,0
6 Tsolakidou Stavroula 8,0
7 Zhu Jiner 8,0
8 Assaubayeva Bibisara 7,5
9 Antova Gabriela 7,5
10 Bai Xue 7,5
11 Caglar Sila 7,5
12 Paramzina Anastasya 7,0
13 Varshini V 7,0
14 Gorti Akshita 7,0
15 Ghukasyan Siranush 7,0
16 Potapova Margarita 7,0
17 Nomin-Erdene Davaademberel 7,0
18 Sliwicka Alicja 6,5
19 Kanakova Natalie 6,5
20 Unuk Laura 6,5
21 Diakonova Ekaterina 6,5
22 Isha Sharma 6,5
23 Chitlange Sakshi 6,5
24 Beydullayeva Govhar 6,5
25 Serikbay Assel 6,5
26 Sieber Fiona 6,5
27 Lingur Zalina 6,5
28 Hilario Aleyla 6,0
29 Hojjatova Aydan 6,0
30 Gomez Barrera Javiera Belen 6,0
31 Schneider Jana 6,0

insgesamt 98 Spielerinnen

Ergebnisse bei chess-results

Turnierseite


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

Diskutieren

Regeln für Leserkommentare

 
 

Noch kein Benutzer? Registrieren