Pia Cramling gewinnt Västgöta Open in Skara

von Holger Blauhut
27.02.2019 – Die schwedische Stadt Skara hat einen guten Klang in der Schachgeschichte. Hier fand 1980 die Mannschaftseuropameisterschaft statt, Miles besiegte Karpov dort mit 1...a6. Die Schachtradition lebt fort, wenn auch in etwas bescheidenerem Rahmen. | Foto: Lars OA Hedlund

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Erster und zweiter Platz für Bellon-Cramling

Das Västgöta Open wurde, veranstaltet vom Västergötlands Schachverband, 1984 zum ersten Mal ausgetragen, damals noch in Alingsås. Seit 1986 wird in diesem offenen Turnier der Meister Västergötlands gekürt und seit 1988 wird das Open regelmäßig in Skara ausgetragen.

Skara ist ein Städtchen mit nur etwa 11.000 Einwohnern, aber seit fast 1.000 Jahren Bischofssitz.

Die Domkirche erinnert an bessere Zeiten | Foto: Holger Blauhut

Mit der Reformation verlor die Stadt ihre kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung und im 19. Jahrhundert gab ihr die eigene Stadtverwaltung den Rest, indem sie die Streckenführung der Eisenbahnlinie Stockholm – Göteborg durch Skara ablehnte.

Da war es gut, dass der örtliche Schachverein, gegründet im Jahr 1912 als Skara Schack Sällskap, für ein großes Ereignis sorgte. 1980 fand die Mannschaftseuropameisterschaft in Skara statt und wurde von der Sowjetunion gewonnen, die u. a. mit Karpow, Tal, Petrosjan und Kasparow antrat. Tony Miles spielte in diesem Turnier seine legendäre Partie, in der er Karpow mit 1.d4 a6! bezwang.

 

Schachlich ist es in Skara wieder etwas ruhiger geworden, wenn auch im Jahre 2000 das Västgöta Open 164 Teilnehmer verzeichnete. In diesem Jahr waren 93 Spieler ins "Stadshotell" gekommen um sich in Partien mit 45 Minuten Bedenkzeit zuzüglich 10 Sekunden pro Zug zu messen.

Stadshotellet, das Spiellokal | Foto: Holger Blauhut

GM Juan Bellon hätte fast seinen Vorjahressieg wiederholt, musste dann aber seiner Frau Pia Cramling den Vortritt lassen.

Juan Bellon, Pia Cramling | Foto: Lars OA Hedlund

Mit Thomas Ernst nahm noch ein dritter Großmeister teil. Er gab bereits in der ersten Runde einen halben Punkt ab und landete schließlich auf dem 5. Platz hinter Torbjörn Glimbrant und Daniel Ronneland. Ronneland war bester Västgöte und gewann zum zweiten Mal nach 2013 die regionale Meisterschaft.

GM Thomas Ernst – Per Øistein Nordtug, Nach einem Remis in der ersten Runde, war der GM mittendrin und tat sich auch gegen meinen Klubkammeraden erstaunlich schwer. Foto: Holger Blauhut

Gute Bedingungen im Spiellokal Foto: Holger Blauhut

Wie üblich in Schweden gab es noch reichlich Ratingpreise. Das System funktioniert in etwa so: Man lässt die stärksten Spieler der Startliste weg und zählt dann immer 10 Spieler ab, die damit in einer Ratinggruppe sind. Die besten drei jeder 10er-Gruppe erhielten Geldpreise. So konnte ich, auf dem 17. Platz gelandet, auch noch eine Prämie mit nach Hause nehmen.

Endstand:

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Cramling Pia 6,5 29,0
2 Bellon Lopez Juan 6,0 27,5
3 Glimbrant Torbjörn 5,5 26,0
4 Ronneland Daniel 5,5 25,5
5 Ernst Thomas 5,5 25,0
6 Andersson Fredrik 5,0 31,5
7 Silseth Simon 5,0 31,5
8 Eklund Lars-Göran 5,0 30,0
9 Håkanson Josef 5,0 27,0
10 Kenani Dariush 5,0 26,0
11 Ask Josef 5,0 24,5
12 Kjellqvist Fredrik 5,0 23,5
13 Troedsson Anton 5,0 23,5
14 Olsson Simon 4,5 29,0
15 Madebrink Lars 4,5 27,5
16 Johnson Daniel 4,5 27,0
17 Blauhut Holger 4,5 26,0
18 Danielsson Fredrik 4,5 25,5
19 Wiman Kenneth 4,5 23,5

93 Spieler

Eva Johansson – Anna Blauhut Foto: Holger Blauhut

Partien

 

 

Video: Rickard Dahlström

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Martin Lokanders Blog...

 


Autor, Verleger und Büroarbeiter, lebt in Fredrikstad/Norwegen.

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