Piorun und Szczepkowska führen bei Polnischen Meisterschaften

von Julian Wnuck
15.05.2018 – In Warschau haben die Polnischen Meisterschaften begonnen. Männer und Frauen spielen parallel, ein Rundenturnier mit zehn Teilnehmern, vom 11. bis 21. Mai. Beide Turniere sind stark besetzt, bei den Männern treten nur Großmeister an, zwei Spieler haben über 2700 Elo und der Elo-Schnitt liegt bei 2630. Nach drei Runden führt Titelverteidiger Kacper Piorun (Foto) mit 2,5 aus 3, bei den Damen liegt Karina Szczepkowska mit 3 aus 3 in Führung. (Foto: Mistrzwoska Polski 2017)

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Polnische Einzelmeisterschaften in Warschau, 11.-21. Mai 2018

Runden 1 bis 3

Die polnischen Damen und Herren spielen jeweils in einem neunrundigen Turnier bei zehn Teilnehmern um den Titel des Landesmeisters. Beide Turniere werden parallel ausgetragen. Erneut ist das Warschauer Börsenzentrum (Centrum Giełdowe) Gastgeber. Mit LOTTO bei den Herren und dem Bauunternehmen Budimex bei den Damen wurden dieselben Sponsoren gewonnen wie im vergangenen Jahr. Ein spielfreier Tag steht nicht auf der Agenda, es wird vom 12. bis zum 20. Mai durchgespielt. Der 21. Mai ist für eventuelle Schnellschachstichkämpfe vorgesehen.

Der erste Preis beträgt 20.000 Złoty (ca. 4.700 Euro), der Zweite erhält 13.000 Złoty (ca. 3.000 Euro), der Bronzegewinner 9.000 Złoty (ca. 2.100 Euro), außerdem gehen die Preisgelder hinab bis Rang 5, daneben gibt es für Nichtpreisträger Siegprämien (500 Złoty pro Sieg). Damen und Herren erhalten Preisgelder in derselben Höhe. Der Preisfond für beide Turniere zusammen beziffert sich auf 118.000 Złoty (ca. 28.000 Euro).

Budimex Damen

Die Favoritinnen beim Damenturnier sind, wie schon im Vorjahr, drei Spielerinnen, die alle eine Elozahl über 2400 aufweisen: Monika Soćko aus Katowice, die den Herren-Großmeistertitel trägt (Elo 2458), WGM Jolanta Zawadzka (Elo 2424) aus Breslau und Karina Szczepkowska (IM-Titel, Elo 2404) aus Rybnik. Auch Iweta Rajlich (IM, Elo 2389) aus Breslau, WGM Klausia Kulon (Elo 2353) aus Trzcianka und WGM Joanna Majdan (Elo 2369) können sich Aussichten auf die Preisränge machen.

Monika Socko, Polnische Meisterin 2017 (Foto: Mistrzwoska Polski 2017)

Nach drei Runden steht Karina Szczepkowska mit weißer Weste da, sprich 3 aus 3. Damit ist sie alleinige Führende. Sie setzte sich gegen Kubicka, Kulon und die 17-jährige Anna Śliwicka, die jüngste Teilnehmerin, durch, wobei ihr Sieg gegen Kulon etwas Hilfestellung ihrer Gegnerin erhalten hatte. Ihr folgen mit 2½/3 Anna Waramkowska und Monika Soćko, die untereinander remis spielten und ihre übrigen Partien gewannen.

Man darf gespannt sein, ob Szczepkowska das Tempo durchhalten wird, das sie gerade vorlegt. Die schwierigsten Begegnungen mit ihren Konkurrentinnen stehen ihr noch bevor.

Stand nach drei Runden

 

Partien der Runden 1 bis 3

 

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Das Turnier bricht mehrere Rekorde im polnischen Schach: Keine Meisterschaft Polens zuvor wies einen so hohen Elodurchschnitt auf (2630), zudem nahmen auch niemals zuvor zwei Spieler mit einer Elozahl über 2700 zugleich teil, und es ist das erste Mal, dass nur Großmeister antreten.

Titelverteidiger Kacper Piorun (Elo 2633) wird wohl kaum annehmen, dass er das Turnier mit der gleichen Leichtigkeit für sich entscheiden könnte, mit der er Anfang des Jahres Polnischer Schnellschachmeister wurde. Mit Radosław Wojtaszek (Elo 2750) und Jan-Krzysztof Duda (Elo 2724) haben sich ihm nämlich zwei Eloschwergewichte der Extraklasse in den Weg gestellt.

Wojtaszek, der vor einiger Zeit nach Warschau gezogen ist, möchte in seiner neuen Heimatstadt gerne seinen vierten polnischen Einzelmeistertitel erobern; der 20-jährige Duda, jüngster der zehn Teilnehmer und eines der vielversprechendsten Talente des polnischen Schachs, will ganz vorn auf dem Siegertreppchen stehen, da ihm dieser Titel in seiner Sammlung noch fehlt.

Außer diesen dreien dürfen noch Mateusz Bartel (Elo 2604), viermaliger Titelgewinner, Grzegorz Gajewski (Elo 2599), Sieger im Jahr 2015, sowie der 55-jährige Turniersenior Michał Krasenkow (Elo 2628) zum erweiterten Favoritenkreis gezählt werden.

Nach drei Runden setzte sich Piorun mit 2½/3 an die Spitze. Er spielte in der ersten Runde remis gegen Wojtaszek und setzte sich anschließend in längeren Auseinandersetzungen gegen Sadzikowski und Krasenkow durch. Seine Chancen auf die Titelverteidigung stehen anscheinend ganz gut, da sein Konkurrent Duda schwer ins Turnier findet und drei Mal über remis nicht hinaus kam, gegen Bartłomiej Soćko, den Ehemann der polnischen Nummer eins der Frauen, sogar glücklich eine Verluststellung rettete.

Pioruns weiterer Hauptkonkurrent Wojtaszek (2 aus 3) teilt momentan mit Bartel und Tomczak den geteilten zweiten Platz. Er gewann in der zweiten Runde eine hart umkämpfte gegen Bartel und remisierte in der dritten mit Soćko.

Stand nach drei Runden

 

Partien der Runden 1 bis 3

 

Kommentierte Partien

 

Die Livekommentierung der Partien wurde in die sachkundigen Hände von Großmeister Bartłomiej Heberla gelegt, der im vorigen Jahr noch Teilnehmer war. Unter anderem assistiert ihm bei der Analysearbeit Großmeisterin Alina Kashlinskaya, die Ehefrau der polnischen Nummer eins der Herren, Großmeister Wojtaszek.

Turnierseite

 


Julian Wnuck spielt Schach aus Leidenschaft und beschäftigt sich mit Schachgeschichte.

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