Alle Jahre wieder
Überall wird derzeit Schach gespielt. In Karlsruhe und Baden-Baden haben die Teilnehmer der Grenke Chess Classic gerade erst ihre Sachen zusammen gepackt und sind nach Hause oder zum nächsten Turnier gefahren. Magnus Carlsen erregte dabei mehr Aufsehen mit seiner wilden Frisur und seiner neuen Brille als mit seinem Schach.
In Shamkir wurde das Gashimov-Memorial gestartet und Wesley So beendete dort gleich in der ersten Runde ungewollt seine schöne Serie mit über 60 Partien ohne Niederlage. Wer hier oder dort als Spitzenspieler nicht aktiv war oder noch ist, befindet sich vielleicht auf Island und spielt dort das Reykjavik Open mit.
Etwas abseits der großen Verkehrswege, in Sibirien, wurde letzte Woche aber auch noch das Karpov-Turnier in Pojkovsky begonnen. Sechs Runden sind schon gespielt. Kaum zu glauben, aber das Pojkovsky-Turnier erlebt in diesem Jahr schon seine 18. Auflage. Das Teilnehmerfeld ist über die Jahre zwar nicht völlig das gleiche, ähnelt sich aber doch immer stark, und einige der Spieler haben hier schon sehr oft teilgenommen. Einer der Pojkovsky-"Dauerbrenner" ist zum Beispiel Viktor Bologan. In diesem Jahr läuft es für den moldawischen Großmeister allerdings wirklich schlecht. Aus den bisher gespielten sechs Runden holte er erst einen halben Punkt. In der 4. Runde gelang ihm gegen Dmitrij Jakovenko sein einziges Remis, alle anderen Partien verlor er. Vielleicht liegt es daran, dass der sympathische GM zuletzt sehr viele Bücher geschrieben und DVDs aufgenommen hatte und sich sehr auf seine Tätigkeit als Trainer konzentriert hat.
Viktor Bologan
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Auf der anderen Seite des Messstabes befindet sich Emil Sutovsky. Der in Baku geborene und nach Israel emigrierte Großmeister konnte sich bisher schon fünf Punkte gut schreiben lassen.
Wie Sutovsky sind übrigens auch fast alle anderen Spieler des Feldes in der ehemaligen Sowjetunion geboren. Maxim Rodshtein (Israel) stammt aus Leningrad. Sergei Zhigalko (Weißrussland) wurde in Minsk geboren. Auch Evgeniy Najer (Russland), Ernesto Inarkiev (Russland, früher Kirgistan), Anton Korobov (Ukraine), Viktor Bologan (Moldawien) und Dimitrj Jakovenko (Russland) wurden noch zu Zeiten der Sowjetunion geboren.
David Anton
Nur auf zwei Spieler trifft das nicht zu. Daniil Dubov (Russland) kam 1996 auf die Welt und kennt die Sowjetunion tatsächlich nur aus den Geschichtsbüchern. Und David Anton ist Spanier und dürfte vielleicht der einzige Spieler sein, der kein Russisch spricht.
Während in Deutschland das typische Aprilwetter herrscht, zeigen die Bilder aus Pojkovsky, dass dort noch Schnee liegt. Bekanntlich gibt es in Sibirien aber soweiso nur zwei Jahreszeiten, Winter und August.
Sibirien im April
Ergebnisse der 1. Runde
Ergebnisse der 2. Runde
Ergebnisse der 3. Runde
Ergebnisse der 4. Runde
Ergebnisse der 5. Runde
Ergebnisse der 6. Runde
Stand nach sechs Runden
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