Ponomariov und Vallejo siegen in Cuernavaca

von ChessBase
13.02.2006 – Nach einem ausgekämpften Remis in ihrer Direktbegegnung in der letzten Runde belegten Francisco Vallejo Pons und Ruslan Ponomariov gemeinsam mit 6,5 Punkten den ersten Platz beim Young Masters in Cuernavaca. Hikaru Nakamura sicherte sich mit einem Sieg über Ivan Cheparinov den ungeteilten dritten Platz vor Lenier Dominguez. Sergey Karjakin kam mit 3,5 Punkten auf einen für ihn eher enttäuschenden 8.Platz. Zehn junge Spieler, je fünf aus Amerika und Europa hatten teilgenommen, darunter der junge Mexikaner Manuel Leon Hoyos (17). Turnierseite...Bericht, Endstand, Partien...

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Turnier der Jungen Meister
1.-11:Februar 2006
Cuernacava
Turnierseite...

 

Endstand:



Alle Partien...

 

Ponomariov und Vallejo siegen in Cuernavaca

Mexiko spielt sich zur Zeit als Ausrichter von Schachturnieren in den Vordergrund. In Kürze beginnt in Morelia ein absolutes Top-Turnier, das organisatorisch als "erste Hälfte von Linares" durchgeführt wird und in ein Schachfestival mit einer Reihe von Vorträgen eingebettet ist. Zuvor wurde in Cuernavaca ein Turnier der jungen Meister veranstaltet, das am Wochenende zu ende ging.

Zehn Spieler waren an den Start gegangen, fünf junge Europäer und fünf junge Amerikaner. Der Argentinier Ruben Felgaer, mit 24 Jahren der Älteste, die beiden Kubaner Bruzon (23) und Dominguez (22), der US-Amerikaner Hikaru Nakamura (18) und der mexikanische Lokalmatador Manuel Leon Hoyos (17) vertraten den amerikanischen Kontinent. Die Ukrainer Ruslan Ponomariov (22), Sergey Karjakin (16) und Andrej Volokitin (19), der Bulgare Ivan Cheparinov (19) und Franciso Vallejo Pons (23) reisten aus Europa an.

Manuel Leon Hoyos ist das größte mexikanische Talent. Obwohl erst Siebzehn, spielt er bereits seit langem Turnierschach. Schon bei den Panamerikanischen Meisterschaften U10 im Jahre 1998 taucht sein Name auf. Später vertrat er Mexiko bei einigen Jugendweltmeisterschaften und gewann im letzten Jahr beim Capablanca Memorial die Gruppe "Mixto".

Betrachtet man die Spitzenspieler, so ist das mexikanische Schach eher unterentwickelt. Leon Hoyos nimmt mit Elo 2428 schon Rang Sechs der nationalen Liste ein. Spitzenreiter ist Gilberto Hernandez (2534), einer von zwei aktuellen Großmeistern. Als Nation wird Mexiko von der FIDE auf Rang 50 geführt. Mit Carlos Repetto Torre gibt es indes ein großes Schachidol, dessen die mexikanischen Schachfreunde gerne gedenken. 1904 geboren zog sich Torre nach nur zweijähriger Laufbahn als Turnierspieler im Alter von 22 Jahren 1926 vom Schach zurück. In dieser Zeit spielte er u.a. gegen Aljechin, Capablanca and Lasker und holte dabei einen Sieg und zwei Remis. Beim den Superturnieren in Marienbad 1925 und  Moskau 1925 wurde er Vierter bzw. Sechster.

Sergey Karjakin und Ivan Cheparinov reisten direkt vom Corusturnier in Wijk an, wo Karjakin im A-Turnier einen hervorragenden Eindruck hinterließ, während man bei Cheparinov das Gefühl hat, er stagniere etwas. Der Wechsel vom winterlichen und regnerischen Wijk in die "Stadt des ewigen Frühlings", Cuernavaca, wird bei den beiden sicher Spuren hinterlassen haben. Tatsächlich landete Karjakin mit 3,5 aus 9 weit hinter seinen Möglichkeiten und wurde Drittletzten. Drei Niederlagen stehen nur einem Sieg gegenüber. Cheparinov machten einen halben Punkt mehr und landete auf dem siebten Platz.

Zu Anfang des Turniers hatte sich Hikaru Nakamura an die Spitze des Feldes gesetzt, dann verlor er in Runde Fünf gegen Lenier Dominguez und wurde von Vallejo und Ponomariov überholt, die im weiteren Lauf des Turniers ihren Vorsprung ausbauen konnten.

In der achten Runde fiel zwischendurch der Strom aus. Die Partien mussten, da es kein Licht mehr gab, unterbrochen und nach einer Stunde Pause im Hotel weiter gespielt werden. Die Leidtragenden waren möglicherweise Cheparinov, der gegen Vallejo ein Remis verpasste und Felgaer, der gegen Ponomariov in etwas schlechterer Position die beste Verteidigung versäumte. Vallejo und Pononamriov gingen dadurch mit einem Punkt Vorsprung vor Nakamura in Führung. In der letzten Runde trennten sich die beiden Führenden nach langem Kampf remis und gingen gemeinsam durch Ziel. Nakamura gewann seine letzte Partie gegen Cheparinov und wurde Dritter.

Leon Hoyos bleib als deutlich Eloschwächster mit dem im vorletzten Platz im Rahmen seiner Möglichkeiten, wird aber jede Menge Erfahrung gesammelt haben.

André Schulz
 

Cuernavaca:


Die Basilika von Cuernavaca


Der Cortez-Palast, mit Fresken von Diego Rivera.

Der Cortez-Palast in Cuernavaca ist einer von zahlreichen Orten, an denen der mexikanische Maler Diego Rivera Fresken hinterlassen hat. Kulturinteressierte Schachfreunde können heute Abend im Film Frida (20.15, Sat 1, mit Salma Hayek in der Hauptrolle), Biografie über Diego Riveras Ehefra Frida Kahlo, einiges über das berühmteste mexikanische Künstlerehepaar erfahren.


Finale: Vallejo und Ponomariov spielen um Platz Eins


Hikaru Nakamura gewann die letzte Partie, ohne damit in den Kampf um den Turniersieg noch eingreifen zu können.


Francisco Vallejo Pons


Für Sergey Karjakin lief es nicht so gut


Lokalmatador Manuel Leon Hoyos vermied den letzten Platz


Ruben Felgaer wurde Letzter


Igor Cheparinov
 


Übertragung und Kommentare vor Ort

Fotos: Turnierseite

 

 

 


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