Schachmatt. Das ist das Ziel des Spiels.Daniel King zeigt, wie es geht. Der englische Großmeister und beliebte Moderator präsentiert typische Mattangriffe - lehrreich, lustig, unterhaltsam!
Wer Matt setzt, gewinnt! Anfänger wissen das, aber wenn man mehr über Schach lernt, vergisst man das gerne. Plötzlich scheinen andere Dinge wichtig zu sein: das Eröffnungsrepertoire, Prophylaxe, Bauern- und Felderschwächen, gute Springer, schlechte Läufer, Bauernstrukturen, usw., usw.. Aber wie die drei folgenden Beispiele zeigen, sollte man das Mattsetzen nicht vergessen.
Lasker nahm nicht auf h5, er nahm auf h7. 15.Lxh7+! Kxh7 16. Dxh5 Kg8. Und jetzt?
Der andere Läufer wird ebenfalls geopfert! Und nach 17.Lxg7 Kxg7 setzte Weiß den Angriff mit 18.Dg4+! fort - mit diesem Schach drängt Weiß den schwarzen König an den Rand des Bretts. 18...Kh7 Und jetzt?
Wahrscheinlich kannten Sie diese Partie bereits. Sie ist ein Klassiker. Aber konnte sich Schwarz wirklich nicht besser verteidigen?
17...f6 oder 17...f5 sieht interessant aus. Jetzt geht 18.Dh8+ nicht, denn dann geht der schwarze König f7 und kann fliehen. Aber wenn nicht 18.Dh8+, was dann?
Im Live-Diagramm können Sie Figuren ziehen und Züge eingeben!
Weiß bringt seinen Turm nach g3 - und das überlebt Schwarz nicht. So gewinnt Weiß nach 18.Tf3 De8 mit 19.Dh8+ Kf7 und 20.Dh7! Zieht Schwarz jetzt die Dame von e8 weg, um Platz für seinen König zu schaffen, z.B. mit 20...Dd8 folgt 21.Dh5+! Kg8 22.Tg3! und Weiß setzt Matt!
Ich glaube, wenn man eine Partie wie Lasker Bauer sieht, dann sollte man versuchen, eine bessere Verteidigung für Schwarz zu finden. Durch diese Analyse bekommt man eine besseres Gefühl für die Dynamik der Stellung - in diesem Fall sieht man, dass die Dame auf c6 nicht gut steht, und dass der Läufer auf e7 den Fluchtweg des schwarzen Königs blockiert.
Master Class Band 5: Emanuel Lasker
Auf dieser DVD zeigen unsere Autoren alle Facetten des Spiels von Emanuel Lasker, der von 1884 bis 1921 Weltmeister war, länger als jeder andere vor oder nach ihm: Eröffnungen, Strategie, Taktik und Endspiele!
Emanuel Lasker, Weltmeister von 1894-1921)
2017 war ich beim Schlusstag der indischen U17-Meisterschaften dabei. Turniersieger wurde D Gukesh und ich habe ihn gebeten, mir seine beste Partie aus dem Turnier zu zeigen. Er zeigte mir den folgenden Angriffssieg gegen Praneeth Vuppala.
Noch ein indisches Talent: D Gukesh | Foto: Peter Long
Weiß hat soeben seinen Springer nach c4 gezogen. Und was macht Schwarz jetzt? Natürlich 17...Lxh2+! Weiß nahm den Läufer und nach 18.Kxh2 folgte 18...Dh4+ 19.Kg1.
In der Partie nahm Schwarz den Läufer. Aber durch die Analyse der Partie Lasker gegen Bauer wissen wir, dass sich Weiß vielleicht verteidigen kann, wenn er den f-Bauern nach vorne zieht. Aber was macht Schwarz nach 20.f4!? Die nahe liegende Fortsetzung 20...g3 scheitert an 21.Kxg2 Dh2+ und der weiße König flüchtet nach f3. Deshalb zieht Schwarz zuerst 20...Dh1+ 21.Kf2 und dann...
In der Partie nahm Weiß den Läufer sofort. Nach 20.Kxg2 spielte Gukesh 20...Dh3+ 21.Kg1 und...
Nach 22.fxg3 Dxg3+ 23.Kh1 Dh3+ 24. Kg1 Tg8+ stand Schwarz auf Gewinn!
Gukesh auf den Spuren Laskers! | ChessBase India YouTube
Der englische Großmeister Tony Miles war für seine originellen und überraschenden Ideen bekannt. Die das in der Praxis aussah, zeigt die folgende Stellung, die auch von Daniel King besprochen wird.
Wie im vorherigen Beispiel hat Weiß seinen Springer soeben nach c4 gezogen, diesmal allerdings, um dort einen Bauern wegzunehmen. Die Stellung ähnelt den Partien Lasker-Bauer und Gukesh-Vuppala. Miles spielte 13...Lxh2+! 14.Kxh2 Dh4+ 15.Kg1. Aber kann Schwarz jetzt wirklich 15...Lxg2 spielen?
Nimmt Weiß den Läufer mit 16.Kxg2, dann wird er nach 16...Dg4+ 17.Kh1 Tf6! tatsächlich Matt gesetzt. Aber Weiß hat einen stärkeren Zug: 17.f3!
Die weiße Dame auf c2 steht deutlich besser als die Damen der Verteidiger in den Partien von Lasker and Gukesh. Doch hier hat Schwarz keine Zeit für 17...Tf6, denn dann spielt Weiß 18.Dxg2 Tg6 19.Dxg6! hxg6 20.Tf2 und hat Materialvorteil und steht klar besser. Kehren wir zur Partiestellung zurück.
Wir erkennen allmählich, dass 16...Lxg2 nicht funktioniert, weil Weiß den f-Bauern ziehen kann. Deshalb: 15...Lf3!! Der Läufer kann nicht geschlagen werden, denn dann gewinnt Schwarz sofort mit 16...Tf6. Dizdarevic spielte 16.Sd2, aber das versperrt der Dame auf c2 den Weg.
Und jetzt funktioniert ...Lxg2 problemlos. Ein Zug wie Te1 (anstelle von Sd2) wird mit ...Tf6 mit Mattangriff beantwortet. Auf ...gxf3 folgt ...Dh3!, wonach der weiße König nicht fliehen kann und mit ...Tg6 Matt gesetzt wird!
Ich glaube, wenn man die Partien Lasker-Bauer und Gukesh-Vuppala studiert und die Möglichkeiten des Verteidigers analyisert hat, dann findet man einen Zug wie ...Lf3 leicht. Wenn Sie solche Stellungen gründlich analysieren, dann prägen sich die Muster ein, und das führt zu besseren Zügen in Ihren eigenen Partien.
Daniel King zeigt den Weg!
Tony Miles | Foto: Von Bogaerts, Rob / Anefo (CC BY-SA 3.0 nl), via Wikimedia Commons
Powerplay 26: Checkmate challenge von Daniel King