Prag: Praggnanandhaa schlägt Shirov

von André Schulz
12.03.2019 – Beim Prager Schachfestival legte das Masters gestern einen Ruhetag ein, im Challengers und im Open wurde gespielt. In seiner Partie gegen Alexey Shirov gab Praggnanandhaa seinem Gegner keine Möglichkeit für taktische Geistesblitze. | Fotos: Turnierseite/ Vladimir Jagr

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Das Schachfestival Prag wandelt auf den Spuren der Turniere in Wijk an Zee und hat das erfolgreiche Konzept der Niederländer übernommen: In zwei Rundenturnieren spielt ein interessant zusammen gesetztes Feld von Großmeistern. In den Begleitopen spielen die Amateure und haben Gelegenheit, die Stars und deren Partien aus der Nähe zu beobachten.

Das Mastersturnier pausierte gestern, aber die Challengers saßen im Hotel Don Giovanni an ihren Brettern und mit der Begegnung des jungen, eher ruhig spielenden, Inders Praggnanandhaa gegen den "alten Wilden" Alexey Shirov gab es ein sehr reizvolles Duell zweier Generationen und zweier Temperamente.

In einer Italienischen Partie hatte Shirov mit frühem d7-d5 die Stellung im Zentrum geöffnet.

 

Nach 11. Se4 brachte der unter spanischer Flagge spielende Lette sich mit dem unvorsichtigem Zug 11...f6 selber in Schwierigkeiten. Praggnanandhaa antwortete 12. d4!, was einfach 13. dxe5 droht. Auf 12...exd4 käme 13. Db3. Shirov gab nun mit 12...Kh8 13. dxe5 Lxf3 14. gxf3 Sce7 15. exf6 gxf6 einen Bauern, erhielt dafür aber nicht genügend Gegenspiel und trat eine lange Leidenszeit an. Sein junger GM-Kollege ließ nichts mehr anbrennen und führte seinen Vorteil geduldig zum Sieg.

 

Nach 60.e7 gab Schwarz auf. Gegen 61.Kg6 und 62.Lf7 gibt es nichts mehr zu erfinden.

Die übrigen vier Partien endeten mit der Punkteteilung.

Im Open haben sich über 170 Schachfreunde angemeldet. Der Isländer Hannes Stefansson und der Aseri Eldar Gaisanov holten in der gestrigen vierten Runde ihren vierten Sieg. Vedrickas Tautvydas kam gegen den isländischen Großmeister mit den weißen Steinen böse unter die Räder.

 

Schwarz steht überlegen und könnte auf f2 nehmen. Noch ernüchternder war aber 29...Tc1, denn der unglückliche Ld1 steht sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand.

Für zusätzliches Entertainment sorgt die tschechisch-deutsche Schachlegende Vlastimil Hort. Der frühere WM-Kandidaten spielte simultan und erzählte sicher auch ein paar Anekdoten.

Hort beim simultan

Immer gut gelaunt

Stand nach vier Runden

Rk. Name Pts.  TB1 
1 Stefansson Hannes 4,0 9,0
2 Gasanov Eldar 4,0 8,0
3 Dong Bao Nghia 3,5 9,0
4 Zubov Alexander 3,5 8,0
5 Cernousek Lukas 3,5 8,0
6 Sokolov Alexander 3,5 8,0
7 Nguyen Piotr 3,5 8,0
8 Rakotomaharo Fy Antenaina 3,5 7,5
9 Sivuk Vitaly 3,5 7,5
10 Kriebel Tadeas 3,5 7,5
11 Martin Duque Jesus 3,5 7,5
12 Stany G.A. 3,5 7,0
13 Pulpan Jakub 3,5 7,0
14 Kozusek Daniel 3,0 10,0
15 Van Den Doel Erik 3,0 9,0
16 Bakhmatsky Vladislav 3,0 9,0
17 Kramer Julian 3,0 9,0
18 Bernadskiy Vitaliy 3,0 8,5
19 Plischki Sebastian 3,0 8,0
20 Stachowiak Kamil 3,0 8,0

170 Spieler

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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