Prag, Runde 5: Wei Yi gewinnt wieder, Keymer spielt Remis

von Johannes Fischer
03.03.2025 – Die fünfte Runde des Masters in Prag brachte nur einen einzigen Sieg. Der gelang Wei Yi gegen Sam Shankland, dem die Eröffnung völlig missriet. Alle anderen vier Partien endeten Remis, wobei Vincent Keymer eine gute Chance verpasste. Zur Halbzeit und vor dem Ruhetag am Montag liegen so Aravindh Chithambaram und Praggnanandhaa mit je 3,5 aus 5 mit einem Punkt Vorsprung auf die Verfolger gemeinsam in Führung. Im Challengers führt Nodirbek Yakubboev das Feld mit 4 aus 5 alleine an. | Fotos: Shahid Ahmed, ChessBase India

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Der chinesische Großmeister Wei Yi begann das Masters in Prag als Nummer 1 der Setzliste, aber hatte dennoch einen katastrophalen Start: In Runde 1 verlor er gegen Vincent Keymer, in Runde 2 spielte er Remis gegen Anish Giri und in Runde 3 musste er dann gegen Aravindh Chithambaram eine zweite Niederlage hinnehmen. Doch dann wendete sich das Blatt und er gewann in Runde 4 überzeugend gegen David Navara. In Runde 5 spielte er dann mit Schwarz gegen Sam Shankland, der bereits in der Eröffnung Schiffbruch erlitt:

Damit geht Wei Yi mit 50% und zwei Siegen in Folge in den Ruhetag.

Vor der fünften Runde war Vincent Keymer der einzige Spieler im Masters, der noch kein einziges Remis gemacht hatte. In Runde 5 spielte er mit Schwarz gegen Le Quang Liem und hatte gute Chancen, diese Serie fortzusetzen. Nach Abschluss der Eröffnung übernahm er die Initiative, aber konnte seinen Vorteil nicht nutzen und fand kein Durchkommen gegen die gute Verteidigung Le Quang Liems.

Vincent Keymer hatte gute Chancen, aber Le Quang Liem konnte sich retten | Foto: Shahid Ahmed

Die Spitzenpaarung der Runde war die Partie der beiden Spitzenreiter, Praggnanandhaa und Aravindh Chithambaram. Doch Chithambaram, der mit Schwarz spielte, vermied in dieser Partie allzu große Risiken und schien von Beginn an mit einem Remis zufrieden zu sein. Nach ruhigem Beginn in einer harmlosen Variante der Berliner Verteidigung verlor Chithambaram dann einen Bauern, aber konnte sich in ein Remis-Endspiel retten.

Das indische Spitzenduell zwischen Aravindh Chithambaram und Praggnanandhaa endete mit einem Remis im Turmendspiel. | Foto: Shahid Ahmed

Auch Anish Giri und Thai Dai Van Nguyen trennten sich Remis | Foto: Shahid Ahmed

Genau wie David Navara und Ediz Gürel | Foto: Shahid Ahmed

An der Tabellenspitze ändert sich dadurch nichts - Praggnanandhaa und Chithambaram liegen weiter mit 3,5 aus 5 gemeinsam an der Spitze, mit einem Punkt Vorsprung vor vier Spielern mit je 2,5 aus 5.

Ergebnisse

Tabelle

Partien

Challengers

Im Challengers ging es lebhafter zu: Drei Partien wurden entschieden, zwei endeten Remis. Und die Partien boten Spannung. So standen in der Begegnung zwischen Nodirbek Yakubboev und Jachym Nemec irgendwann vier Damen auf dem Brett, und da Yakubboevs Damen aktiver waren, gewann er die Partie.

Auch der Spanier Ivan Salgado Lopez spielte von Beginn an auf Gewinn und versuchte seinen Gegner mit aller Gewalt Matt zu setzen - und hatte Glück mit dieser Strategie.

In der Tabelle liegt Elo-Favorit Yakubboev mit 4 aus 5 alleine an der Spitze. Einen halben Punkt dahinter folgt Jonas Buhl Bjerre mit, 3,5 aus 5. Salgado und Marc'Andria Maurizzi teilen sich mit 3 aus 5 die Plätze 3 und 4.

Ergebnisse

Tabelle

Partien

Zeitplan:

Täglich 26. Februar bis 7. März, ein Ruhetag am 3. März.
Rundenbeginn: 15.00 MEZ, letzte Runde am 7. März schon ab 11 Uhr.

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Johannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem eigenen Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".
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