Praggnanandhaa gewinnt Reykjavik Open

von André Schulz
13.04.2022 – Praggnanandhaa gehörte vor der letzten Runde des Reykjavik Open zum Führungstrio. Nachdem die beiden Co-Leader Max Warmerdam und Mads Andersen schnell remis machten, war für Praggnanandhaa der Weg zum Turniersieg frei, oder etwa nicht? Nein! Seine Partie gegen Gukesh wurde zum Wechselbad der Gefühle. | Fotos: Thorsteinn Magnusson (wenn nicht anders angegeben).

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Ein Schachkrimi

Vor der letzten Runde des Reykjavik Opens lagen Praggnananhaa, Max Warmerdam und Mads Anderssen beim Reykjavik Open punktgleich in Führung, alle mit 6,5 Punkten. In der Schlussrunde spielten Warmerdam und Anderssen gegeneinander - die Partie endete bald remis - während Praggnananhaa sich mit seinem Landsmann Gukesh auseinanderzusetzen hatte. Gukesh lag nur einen halben Punkt hinter dem Führungstrio und hatte ebenfalls noch eine Chance auf den Turniersieg, wenn er Praggnananhaa besiegen würde. Als erste Feinwertung galt die direkte Begegnung, dann Buchholz.

Gukesh

Die beiden jungen Inder, der 16-jährige Praggnananhaa mit Schwarz und der 15-jährige Gukesh, produzierten einen Krimi der besonderen Art und für sich selber ein Wechselbad der Gefühle. Praggnananhaa wurde von Gukesh überspielt und der greifbare Turniersieg glitt ihm langsam, aber stetig aus den Händen. Doch dann griff Praggnananhaa in die Trickkiste.

 

 

 

Mit dem Sieg stand Praggnananhaa als Turniersieger fest. Als einziges Spieler kam er auf 7,5 Punkte.

Max Warmerdam und Mads Anderssen belegten die Plätze zwei und drei, mit 7 Punkten. Zu ihnen gesellten sich noch Hjorvar Stein Gretarsson und Mishra Abhimanyu, ebenfalls mit 7 Punkten.

Mishra gewann seine Partie gegen den Elofavoriten des Turniers, Pouya Idani, in einer "verkehrten" Najdorfvariante.


 

 

 

Hjorvar Stein Gretarsson kam zu seinem vollen Punkt gegen den Polen Lukasz Jarmula und ist damit der beste einheimische Spieler des Turniers. Die populäre Schachkommentatorin Tania Sachdev zeigt mit ihren 6 Punkten, dass auch am Brett viel vom Schach versteht. Sie schloss das Turnier als beste Frau im Feld auf Platz 21 ab, als Tabellennachbarin von Johann Hjartarsson. 

Tania Sachdev

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Irene Sukander aus Indonesien belegte hinter Marina Brunello und Anna Cramling-Bellon zwar nur den vierten Platz in der inoffiziellen Frauenrangliste, fand auf Island aber neue Schachfreunde.

Foto: Irene Sukander

 

 

Das diesjährige Reykjavik Open war erneut eine Demonstration der indischen "Schachschule". Viswanthan Anand hat mit seinen Erfolgen im Ursprungsland des Schachs einen Boom ausgelöst. Schach ist Volkssport und hinter Kricket der beliebteste Sport in Indien. Mit Spielern wie Praagnanandhaa und Gukesh feiert inzwischen schon die dritte Spielergeneration große Erfolge. Die indische Schachbegeisterung reicht sogar über die Grenzen Indiens hinaus. Der jüngste Großmeister alle Zeiten, Mishra Abhimanyu, ist zwar in New Jersey geboren, hat aber indische Wurzeln. Ein V. Anand spielte beim Reykjavi Open übrigens auch mit. Vignesh Anand hat allerdings nur 1829 Elo und ist Amerikaner.

 

Endstand

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Praggnanandhaa R 7,5 0,0
2 Warmerdam Max 7,0 0,0
3 Andersen Mads 7,0 0,0
4 Gretarsson Hjorvar Steinn 7,0 0,0
5 Mishra Abhimanyu 7,0 0,0
6 Fier Alexandr 6,5 0,0
7 Niemann Hans Moke 6,5 0,0
  Gupta Abhijeet 6,5 0,0
9 Larkin Vladyslav 6,5 0,0
10 Korley Kassa 6,5 0,0
11 Maze Sebastien 6,5 0,0
  Clarke Brandon G I 6,5 0,0
13 Sarkar Justin 6,5 0,0
14 Yoo Christopher Woojin 6,5 0,0
15 Libiszewski Fabien 6,5 0,0
16 Jarmula Lukasz 6,0 0,0
17 Gukesh D 6,0 0,0
18 Beerdsen Thomas 6,0 0,0
19 Song Julien 6,0 0,0
20 Hjartarson Johann 6,0 0,0
21 Tania Sachdev 6,0 0,0
22 Rosen Eric 6,0 0,0
23 Bjornsson Sigurbjorn 6,0 0,0
24 Laurent-Paoli Pierre 6,0 0,0
25 Minko Dmitry 6,0 0,0

245 Spieler

Partien

 

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Ergebnisse bei Chess-results...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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