Pragnanandhaa: Fünf Siege und ein Endspielunfall

von André Schulz
17.07.2023 – Vier Partien, vier Siege - das war die Bilanz von Praggnanandhaa beim Geza Hetenyi Memorial in Budapest, nach vier Runden. Praggnanandhaa überschritt damit als achter Inder die 2700-Elomarke. In der fünften Runde wurde der indische Schnellzug jedoch gestoppt. | Fotos: Zoltan Fülöp (Turnierseite)

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Praggnanandhaa ist der dominante Spieler beim Geza Hetenyi Memorial 2023 in Budapest, einem ganz klassischen Rundenturnier in Budapest, wo die Figuren in der Grundstellung nach althergebrachter Regel aufgestellt werden und auch das Ergebnis klassisch vermerkt wird, mit einem Punkt für den Sieger und einem halben Punkt für den Verlierer. 

Die Organisatoren haben ein interessantes Feld, auch mit einer Reihe von jungen Talenten, zusammengestellt. Der indische Nachwuchsstar Praggnanandhaa verzeichnete mit 4 aus 4 einen Raketenstart und war damit natürlich der dominierende Spieler in Anfangsphase des Turniers. In der fünften Runde hatte er gegen den Iraner M. Mohammed Tabatabaei ein Endspiel mit ungleichem Material - Dame, Turm und Leichtfigur gegen Dame und zwei Türme - bei ungefähr gleichen Chancen. Zwar hatte Tabatabaei, mit Weiß spielend, schon einen vorgerückten Freibauern. Aber sein unsicher stehender König beschränkte seine Möglichkeiten.

Nach einem ungenauen Damenzug kippte die Partie jedoch zugunsten von Tabatabaei.

In der sechsten Runde zeigte sich Praggnanandhaa jedoch von seiner Niederlage unbeeindruckt und holte gegen den Ungarn Peter Prohaszka seinen fünften Sieg in der sechsten Partie.

In der Live-Eloliste machte Praggnanandhaa bei diesem Turnier schon 17 Punkte gut und sprang mit Schwung über die 2700 Elohürde. 

Mit einem Punkt Rückstand folgt Tabatabaei, der schon nach seinem Sieg über Praggnanandhaa vier Punkte aus den fünf Runden auf seinem Punktekonto hatte. In der sechsten Runde verlor der Iraner jedoch gegen den Routinier Pavel Eljanov. 

Aus einem Gioco piano entstand im Doppelturmendspiel diese ungewöhnliche geometrische Figur:

Weiß gewann nach 43. Txc7 Txh5 44. Kh2 Tf5 45. Th4+ Kg6 46. Tg4+ Kf6 47. Kg3 Tb8 48. Tcc4 Tb3 49. Tgf4 und 1-0

Tabatabai blieb also bei vier Punkten stehen und weist als Zweiter einen Rückstand von einem Punkt auf die Spitze auf. Radolslaw Wojtaszek, Pawel Eljanov, Sanan Sjugirov und Maxim Matlakov bilden mit 3,5 Punkten das breite Mittelfeld. Der jetzt für Rumänien spielende Kirill Shevchenko ist nicht in Form und ist mit 1,5 Punkten Letzter hinter den beiden Ungarn.  

Tabelle

Partien

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.