Die Pressekonferenz zur Weltmeisterschaft
Zur Eröffnung des Wettkampfes um die Weltmeisterschaft zwischen Magnus Carlsen und Fabiano Caruana gab es heute eine Pressekonferenz mit den beiden Spielern. Es wurde der typische bunte Mix aus Fragen gestellt, zum Beispiel ob Schach immer cooler werden würde. "Für mich ist Schach die coolste Sache der Welt, seit ich acht Jahre alt," lautete Carlsens Antwort und Fabiano Caruana glaubte schon, dass Schach derzeit sehr in sei.
Eine andere Frage an den Titelverteidiger lautete, ob er sich bei diesem Wettkampf anders fühle als bei den vorherigen. Carlsen, über viele Jahre Interview-gestählt, antwortete etwas lapidar, "etwas anders auf jeden Fall", denn er werde ja immer älter. Zur Frage nach einer etwaigen psychologischer Kriegsführung im kommenden Wettkampf meinte der Weltmeister, dass Psychologie zwar immer im Spiel sei, hier aber sicher keine besondere Rolle spielen werde.
Daniel King moderiert
Da Carlsen ja der "Mozart des Schachs" genannt werde, wo sehe sich Caruana bei einem solchen Vergleich, wollte jemand wissen. Antwort von Caruana: Ich bin nicht so sehr ein Klassik-Fan, höre lieber Hip-Hop oder Rock und weiß nicht, welcher Vergleich hier angesagt wäre.
Leontxo Garcia erinnerte sich, dass Carlsen nach dem letzten WM-Kampf gegen Karjakin gesagt hat, er müsse seine Emotionen besser in den Griff bekommen und wollte wissen, ob Carlsen sich auf diesem Gebiet verbessert habe: Carlsen antwortete mit einem Witz und tat empört: "Ihre Frage finde ich ganz schön grob", lächelte dann aber und gab eine richtige Antwort: "Zur Zeit bin ich eher etwas zu lethargisch, ich muss die richtige Mitte finden."
Carlsen und Caruana hören zu
Auch die nächste Frage konnte Carlsen nicht ganz ernst beantworten: Ob er sich im Wettkampf gegen Caruana als Underdog sehe: "Wenn man seit sieben Jahren der weltbeste Schachspieler ist und drei Weltmeisterschaften gewonnen hat und sich dann als Underdog sieht, dann stimmt mit einem etwas nicht."
Von Fabiano Caruana wollte man wissen, ob er bei Carlsen bestimmte Schwächen ausgemacht habe. Carlsen würde auch Fehler machen, wie andere auch, sagte Caruana. Aber diese seien individuell, eine besondere Schwäche gäbe es beim Norweger nicht.
Auf die Frage, ob er sich mehr als Amerikaner oder als Italiener sehe, antwortete Caruana, dass er beide Staatsbürgerschaften habe, seine Mutter sei Italienerin, er würde gerne für beide Länder spielen, lebe aber in den USA und starte deshalb unter der US-Flagge.
Wie die Vorbereitung morgen für die Partie aussehe, wurde Carlsen gefragt. Antwort: "Nichts besonderes: Gut schlafen, gut essen, gut vorbereiten, gut spielen."
Arkady Dvorkovich, den neue FIDE-Präsident
Nein, antwortete Caruana auf eine andere Frage, er sehe sich nicht als neuer Bobby Fischer. Der Vergleich sei ehrenhaft, aber er habe einen ganz anderen Stil als der letzte US-Weltmeister.
Schließlich gab es noch eine Frage nach "weiblicher Unterstützung" bei diesem Wettkampf, an beide Spieler.
"Frauen hassen mich. Ich stoße sie ab, "antwortete Carlsen ironisch.
"Meine Mutter unterstützt mich", sagte Caruana. "Ich habe viele Freunde, darunter auch Frauen."
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