Quartett übernimmt die Spitze beim Tata-Steel-Turnier

von Klaus Besenthal
23.01.2021 – In der 7. Runde des Tata Steel Chess Tournaments hat Anish Giri mit einem Sieg im direkten Duell den bisherigen Tabellenführer Nils Grandelius entthront und nimmt nun dessen Position ein. Giri ist an der Tabellenspitze aber nicht alleine, sondern hat dort die Gesellschaft dreier weiterer Spieler, die heute ebenfalls ihre Partien gewonnen haben: Fabiano Caruana bezwang Maxime Vachier-Lagrave, Jorden van Foreest siegte gegen Aryan Tari und Alireza Firouzja holte sich gegen Jan Krzysztof Duda den vollen Punkt. Für Alexander Donchenko gab es gegen David Anton Guijarro ein Unentschieden; der deutsche Großmeister bleibt damit zunächst auf dem letzten Tabellenpaltz. | Fotos: © Jurriaan Hoefsmit – Tata Steel Chess Tournament 2021

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Tata Steel Chess Tournament

Die 7. Runde hat heute die Halbzeit des Turniers mit seinen insgesamt 14 Teilnehmern markiert. Ein Blick auf die Tabelle zeigt klar und deutlich: Wer in Wijk gewinnen möchte, der sollte vor allem darauf achten, keine Partie zu verlieren - für die sieben Spieler der oberen Tabellenhälfte steht bislang nur eine einzige Verlustpartie zu Buche. Bekanntlich hat Alireza Firouzja gegen Magnus Carlsen verloren, aber wer so oft gewinnt wie der junge Iraner, der kann das Turnier auch dann als Sieger beenden, wenn er zwischendurch mal verliert! 

Caruana 1-0 Vachier-Lagrave

Maxime Vachier-Lagrave hatte vor Turnierbeginn sicher zu den Favoriten gehört, doch irgendwie läuft es in Wijk gerade außerordentlich schlecht für ihn. Heute spielte der Franzose eine Partie zum Vergessen:

 

Fabiano Caruana gehört zu den Favoriten auf den Turniersieg

Giri 1-0 Grandelius

Schachliche Binsenweisheiten gibt es viele. Eine rät dazu, nicht zu materiell zu denken. Nils Grandelius schlug heute lieber einen Bauern, anstatt seine Leichtfiguren bestmöglich zu aktivieren. Das funktionierte nicht und die Tabellenführung des Schweden war anschließend auch futsch:

 

Wojtaszek 0-1 Esipenko

In dieser Partie gab es einige taktische Verwicklungen, die von beiden Spielern gut gemeistert worden waren - bis Wojtaszek sich einen Fehltritt leistete. Der Fehler kostete den Polen "nur" einen Bauern, doch das reichte, um die Partie zu verlieren:

 

Andrey Esipenko: Für den 18-jährigen Russen läuft es gut in Wijk

Carlsen ½-½ Harikrishna

Pentala Harikrishna hatte in seiner Schwarzpartie gegen den Weltmeister zu jedem Zeitpunkt alles bestens im Griff. Mit wenig Kraftaufwand gelangte der Inder zur Teilung des zu vergebenden Punkts:

 

Weltmeister und siebenmaliger Wijk-Sieger: Magnus Carlsen

Firouzja 1-0 Duda

Diese Partie dauerte heute am längsten. Und sie war außerordentlich spannend, waren doch während ihres Verlaufs unterschiedliche Arten "dynamischen Gleichgewichts" zu besichtigen. Den letzten Fehler machte Duda. Man sollte ihn sich gut merken:

 

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Anton Guijarro ½-½ Donchenko

Kurzzeitig sah es für Alexander Donchenko in dieser Partie nicht ganz so gut aus, als nämlich der Spanier Raumvorteil hatte und im Gegensatz zu seinem Gegner auch noch über einige Möglichkeiten mit seinen Bauern verfügte. Nach dem Tausch der weißfeldrigen Läufer war für den deutschen Großmeister dann aber schnell wieder alles in Ordnung:

 

Tari 0-1 J. van Foreest

Jorden van Foreests Angriff auf den Spitzenplatz der Tabelle ging fast schon zu leicht, wenn man bedenkt, auf welchem Niveau in Wijk eigentlich agiert wird:

 

Jorden van Foreest konnte erneut mit einem starken Auftritt glänzen

Ergebnisse der 7. Runde

 

Tabelle nach der 7. Runde

 

Partien

 

Turnierseite


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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