Quatar Masters: Carlsen patzt und beschwert sich

Auch die zweite Partie von Magnus Carlsen beim Qatar Masters Open in Doha wirkte wie eine Lehrstunden. In einer Variante der Damenindischen Verteidigung, die in dein 1980er Jahren recht populär war, als Kasparov gerne den Zug 4.a3 spielte, entstand eine typische Igelstruktur. Weiß hatte Raumvorteil und etwas Druck auf die schwarze Stellung. Bei vorsichtigem Spiel sollte Schwarz das Gleichgewicht halten. Doch er spielte unvorsichtig, was Weiß gnadenlos ausnutzte, um einen unwiderstehlichen Angriff zu entfalten. Mit präziser Taktik wurde die schwarze Königsstellung zertrümmert. Eine typische Carlsen-Partie? Nicht ganz. Es war nämlich Carlsen, der so unter die Räder kam. 

Eröffnung der Runde am Brett von Carlsen

So sah das Ende in Doha aus:

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Sehen Sie, welche Eröffnungen Carlsen wählt, um seinen Gegner im Mittelspiel strategisch zu überspielen oder ein vorteilhaftes Endspiel zu erhalten.

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Der kasachische Großmeister Alisha Suleymenov ist 23 Jahr alt und international einigermaßen unbekannt. Der Großmeistertitel trägt er erst seit diesem Jahr, bei einer Elozahl von etwas über 2500. Immerhin nahm er an einigen Jugend-und Juniorenweltmeisterschaften teil, ohne dort aber um den Titel oder Medaillen mitgespielt zu haben. Suleymenov hat zumeist Turniere in Russland, Asien und vor allem in Kasachstan bestritten. Er spielte dieses Jahr auch den World Cup mit, schied aber schon in der ersten Runde gegen Carlos Daniel Albornoz Cabrera aus. Neben seiner Karriere als Spieler betätigt Suleymenov sich als Trainer. Der Erfolg gegen Carlsen dürfte ihm einige neue Schüler einbringen.

Magnus Carlsen war natürlich alles andere als glücklich über diese Niederlage, vor allem darüber, wie er die Partie verlor. 

Er äußerte sich kurz nach der Partie auf X (Twitter):

Bald danach gab es auch noch einen Disput mit Nakamura:

Es gab in dieser Runde weitere Überraschungen. Vladimir Fedoseev verlor gegen den 25-jährigen FM Senthil Maran K., Elo unter 2300, weigerte sich danach, das Partieformular zu unterschreiben und legte Protest beim Schiedsrichter ein. 

So lief diese Partie:

Auch andere Spieler hatten Probleme mit nominell schwächeren Gegnern, vermuteten aber keine unlauteren Hilfsmittel im Hintergrund. So verlor Sethuruman gegen Praggnanandhaas Schwester Vaishali, kurioserweise genau ein Jahr, nachdem ihr gegen den gleichen Gegner schon einmal ein Sieg gelungen war.

Vaishali

Parham Maghsoodloo unterlag dem kasachischen U18-Spieler Mukhiddin Madaminov. Und Nodirbek Abdusattorov kam gegen  Seyed Khalil Mousavi nicht über ein Remis hinaus.

Robert Baskin gehört zu einer kleinen Berliner Reisegruppe. Er, Raphael Lagunow und Oliver Brendel vertreten am Persischen Golf die deutschen Farben. In Runde zwei gelang dem Berliner Meister ein Bigpoint mit einem Sieg gegen Abhijeet Gupta. 

Hikaru Nakamura, Anish Giri, Arjun Erigaisi lösten ihre Aufgaben und holten alle ihren zweiten vollen Zähler.

Nakamura mit Keti Tsatsalashvili beim Interview

Stand nach zwei Runden

158 Spieler

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