14.06.2016 – Regelmäßig präsentiert Ihnen ChessBase-Magazin-Autor Karsten Müller in seinem Blog ein sehenswertes oder besonders lehrreiches Endspiel. Wie schätzen Sie nebenstehende Stellung mit Schwarz am Zug ein? Ein Klick auf das Diagramm öffnet ein größeres Brett. Diagramm...
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Schwarz am Zug. Wie lautet Ihr Stellungsurteil?
Karsten Müller betreut seit vielen Ausgaben die Endspielrubrik des ChessBase Magazins. In jeder Ausgabe des ChessBase Magazins finden Sie neben klassischen Analysen auch interaktive Videoaufnahmen zu den sehenswertesten Endspielen. Hier hat der Nutzer die Chance, die Lösungen und Varianten am Brett auszuprobieren und bekommt direkt im Anschluss das Videofeedback des Autors.
1. Die Entscheidungspartie von Moskau: Der neue WM-Herausforderer Karjakin analysiert seinen Schlussrundensieg gegen Caruana.
2. Ausmanövriert: Anand zeigt, wie er Verteidigungskünstler Karjakin die einzige Niederlage beim Kandidatenturnier zufügte.
3. Buchvorteil gegen Anand: Kasimdzhanov zeigt im Video, wie sein Schützling Caruana den Ex-Weltmeister aus der Eröffnung heraus überspielte.
4. „Battle of the Scandis“: Daniel King zeigt Carlsen-Grandelius mit Figurenopfer und weltmeisterlicher Angriffsführung (Video).
5. Romantikertest: Robert Ris entdeckt im Max-Lange-Attack großes Potential für beide Seiten.
6. Experiment gelungen: Nakamura probiert eine Kasimdzhanov-Idee und gewinnt eine scharfe Russisch-Partie.
7. So geht Najdorf! Vachier-Lagrave erklärt seine mustergültige Angriffspartie gegen Giri.
8. Was macht man mit einer Bauernmehrheit am Königsflügel? Strategieexperte Mihail Marin zeigt Ihnen die Möglichkeiten auf!
9. „Der scheinbar gut geschütze König“: Zerlegen Sie gemeinsam mit Oliver Reeh Zug für Zug die schwarze Königsstellung.
10. Ein Diamant gegen Französisch mit 3…dxe4: Zerlegen Sie zusammen mit Simon Williams die Rubinstein-Variante – „Move by Move“!
Einleitungsvideo von Karsten Müller
Eröffnungs-Übersichten
Havasi: Reti A11 1.Sf3 d5 2.g3 c6 3.Lg2 Lf5
Der Spielvorschlag von Gergö Havasi – 3...Lf5 statt 3...Lg4 – umfasst zunächst ein riesiges Gebiet. Aber das Material splittet sich schnell auf und wird überschaubarer. Gemäß Havasi lässt sich der Aufbau leicht erlernen. Im 1. Teil werden 4.c4 und Abspiele mit d4 behandelt.
Die Anti-Grünfeld-Variante mit 5.h4 ist zu einer chinesischen Spezialität geworden. Evgeny Postny betrachtet das Ignorieren des weißen Vormarsches mit 5...Lg7 als beste Erwiderung und verweist in seinem Fazit darauf, dass viele Abspiele noch unerforscht sind.
Unser Autor Viktor Moskalenko betrachtet das flexible 3...c6 als besser im Vergleich zum sofortigen 3...g6 und begründet dies mit einer wenig bekannten Variante (4.Dd2! usw.). Je nachdem, wie Weiß auf 3...c6 reagiert, fianchettiert Schwarz seinen Königsläufer oder nicht.
Das Zweispringer-System wird immer populärer und deshalb bietet Alexey Kuzmin mit 3...Sf6 eine vollwertige Alternative zum populäreren 3...Lg4 4.h3 Lxf3 an. Es bleibt jedem überlassen, ob er lieber das Läuferpaar abgibt oder wie bei unserem Thema eher Französisch-artige Stellungen bevorzugt.
In seinem sehr umfangreichen Artikel behandelt Andrey Sumets vor allem die beiden Hauptzüge 7.c3 und das etwas modernere 7.Sbd2. Es gibt zahlreiche Zugumstellungen und Feinheiten zu beachten. Obwohl Schwarz ausgleichen sollte, ist dies in der Praxis nicht immer ganz einfach.
Reinke: Sizilianisch B20
1.e4 c5 2.b4 cxb4 3.a3
Angeregt von Robert Ris' Artikel in CBM 169 möchte Markus Reinke bei seinen Untersuchungen über das Flügelgambit mehr ins Detail gehen. Im 1. Teil seines Beitrages untersucht er die Fortsetzungen 3...e6, 2...Sc6, 3...Sf6 und vor allem 3...d5.
Der natürliche Zug 4...Lf5 wird überraschend selten gespielt. Viktor Gavrikov hat die danach möglichen Abspiele untersucht, die Hauptvariante entsteht nach 5.Sf3 Sc6 6.Le3. Schwarz sollte ausgleichen können und muss dabei nicht so viel Theorie lernen wie in anderen Alapin-Varianten.
Diese Najdorf-Variante bleibt weiterhin populär, ist sie doch weniger ausanalysiert als die 6...e6-Abspiele. Igor Stohl untersucht im 1. Teil seines Beitrages die Fortsetzungen 7.Lc4 sowie 7.f4. Schwarz scheint sich gegen die beiden viel gespielten Züge behaupten zu können.
Die Forciertheit der Varianten im Max-Lange-Angriff hat die Eröffnungstheoretiker schon immer begeistert. Robert Ris kann bei seinen Untersuchungen auf praktische Erfahrungen zurückgreifen, aber noch mehr werden heutzutage Analysen von starken Engines geprägt.
Manchmal verschwinden Varianten aus der Praxis (der Topspieler) und man weiß nicht recht, wieso. Neuerdings spielt Schwarz hier 7...Se7 (statt 7...a6). Krisztian Szabo hat die moderne Variante untersucht und meint, dass sie für beiden Seiten gut spielbar ist.
Dass das Londoner System Einzug in die Partien der Schachelite gefunden hat, faszinierte Lars Schandorff so sehr, dass er einen Artikel über das Thema verfasst hat. Im Diagramm ist 7.Lg3 der Hauptzug, aber nach 7...0-0 8.Ld3 b6 erreicht Weiß mit 9.Se5 nebst f4 überraschend wenig.
Im 2. Teil seiner Serie über die Tschigorin-Verteidigung nimmt Valeri Bronznik die Läuferentwicklung nach g5 unter die Lupe. Dies kann mit oder ohne Einschub des Tauschs auf d5 geschehen. Schwarz hat keine großen Probleme, muss sich aber auf einen langen positionellen Kampf einstellen.
Mit dem frühen b3 schränkt Weiß die schwarzen Möglichkeiten in dieser Anti-Meraner Variante etwas ein. Mihail Marin erkennt "Mittelspiele mit stabilerem Charakter" und zeigt sich bei seinen umfangreichen Untersuchungen optimistisch für die weiße Seite.
4.e3 ist zweifellos ein bescheidener Versuch, Grünfeld-Indisch zu bekämpfen. Michal Krasenkow ist davon überzeugt, dass Schwarz keine Mühe hat auszugleichen. Dennoch sind verschiedenen Varianten über den Überraschungseffekt hinaus ernst zu nehmen.
Karsten MüllerKarsten Müller gilt als einer der größten Endspielexperten weltweit. Dazu hat sein zusammen mit Frank Lamprecht verfasstes Buch „Grundlagen der Schachendspiele“ ebenso beigetragen wie seine Kolumnen auf der Webseite ChessCafe sowie im ChessBase Magazin. M.s ChessBase-DVDs im Fritztrainer-Format über Endspiele sind Bestseller. Der promovierte Mathematiker lebt in Hamburg, wo er auch für den HSK viele Jahre in der Bundesliga auf Punktejagd ging.
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