Rückblick aufs Tal Memorial

von ChessBase
26.06.2013 –  Das Tal Memorial war ein bemerkenswertes Turnier. Es war umkämpft, es gab ungewöhnlich viele Schwarzsiege und mit Boris Gelfand gewann der älteste Teilnehmer, Ex-Weltmeister Kramnik wurde Letzter, Weltmeister Anand Vorletzter. Maria Fominykh interviewt Boris Gelfand und lässt die Höhepunkte des Turniers in einem langen Fotobericht noch einmal Revue passieren.  Zum Bericht...

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Gelfand in der Rolle von Carlsen, Nakamura in der Rolle von Morozevich

Und wieder ist ein Tal Memorial in Moskau zu Ende. Die hervorragende Leistung von Gelfand ging mit dem Misserfolg von Kramnik einher. Der brillante Start von Nakamura endete mit einem Drama. Carlsen wurde zum zweiten Mal Zweiter. Dafür gewann er aber die Testpartie gegen den Weltmeister. Es gab noch eine ganze Reihe von Komödien und Tragödien an den neun Spiel- und zwei Ruhetagen.


Der Erste und der Letzte - Boris Gelfand und Vladimir Kramnik


Nicht alle sind Teilnehmer sind bei der Siegerehrung gleichermaßen gut gelaunt.


Caruana und Anand: der eine landete im oberen Teil der Tabelle, der andere im unteren.


Svetlana und Dmitry Andreikin


Wie Levitov bemerkte, hat Magnus Carlsen dieses Jahr gedacht, zur Abwechslung wäre auch ein zweiter Platz okay. Man erinnere sich, dass Magnus im letzten Jahr auf der Bühne mit den Worten "Alle spielen, aber Carlsen gewinnt" begrüßt wurde.


Ilya Levitov: "Das Tal Memorial ist eine kleine Insel der Stabilität. Weltturniere kommen und gehen, aber das Tal Memorial behauptet sich seit 8 Jahren."


Fabiano Caruana landete am Ende auf dem geteilten dritten bis fünften Platz, wurde aber nach Wertung - die größere Zahl an Schwarzpartien - Dritter.


In diesem Jahr bekam Magnus einen kleineren Pokal.


Der Sieger des Tal Memorials 2013


Der Augenblick des Triumphs

Man begann Boris schon zu gratulieren, bevor alle Partien der letzten Runde beendet waren. Es war klar, dass Carlsen gegen Mamedyarov einfach nicht gut genug stand, um Gelfand einzuholen.

In einem Restaurant, das ganz in der Nähe des Turniersaals lag, aß Boris mit Freunden zu Abend und wartete auf das Ende des Turniers. Dabei konnte ich dem Sieger ein paar Fragen stellen:

Boris, ich gratuliere zum Sieg! Sie haben in fast allen Tal Memorials gespielt, aber dieses Mal lief es für Sie besonders gut. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs?

Ja, beim siebten Anlauf habe ich gewonnen. Aber man weiß vorher nie, wie sich das Turnier entwickelt. Ich habe mich vorbereitet wie immer und mich vor allem ausgeruht. Doch dieses Mal habe ich gespürt, dass viel Kraft da ist. Es ist angenehm im Sommer in Moskau zu spielen, wenn das Wetter schön ist. Früher, als das Memorial im November durchgeführt wurde, war das ganz anders: Man ging nach draußen und der Himmel war grau. Aber dieses Mal bin ich viel und gerne in der Stadt spazieren gegangen.

Einige unserer Bekannten, darunter der Großmeister Emil Sutovsky, haben behauptet, dieses Jahr sei das Niveau des Turniers ziemlich niedrig und es gäbe nur wenige schöne Partien. Das betrifft nicht Ihr Spiel, sondern das Niveau des Turniers insgesamt. Sind Sie der gleichen Meinung? Und was könnte der Grund dafür sein?

Mir scheint, dass liegt nicht unmittelbar an diesem Turnier. Dieses Jahr ist einfach einzigartig, so viele Superturniere nacheinander hat es noch niemals gegeben: sechs Grand Prix Turniere, das Turnier in Norwegen, die Spitzenturniere in der ersten Jahreshälften und natürlich Mannschaftsturniere. Wenn man mehr spielt, macht man mehr Fehler. Zum Beispiel gab es in den letzten Grand Prix Turnieren deutlich mehr Patzer. Beim Sptzenturnier in Norwegen ebenfalls. Das Tal Memorial ist ein gutes Turnier auf hohem Niveau. Und mit meinem Spiel bin ich, insgesamt gesehen, zufrieden. Außer der Partie mit Mamedyarov, die irgendwie schwach war, waren alle anderen interessant. Gut, gegen Carlsen habe ich eine Möglichkeit verpasst, aber insgesamt gab es in den neun Runden nicht allzu viele Fehler.



In den letzten Runden spielte Boris zwar nicht überragend, aber sicher, und das konnte man von den Konkurrenten nicht behaupten.


Die Pressekonferenz nach der sechsten Runde



In der Schachwelt vergleicht man gerne das Spiel der älteren Generation mit dem der jüngeren. Und die Älteren müssen dem Publikum die ganze Zeit irgendwie beweisen, dass die Zeit für sie noch nicht gekommen ist, um in Pension zu gehen. Ein misslungener Auftritt reicht, schon fangen die Leute an zu reden. Kränkt Sie ein solches Verhalten nicht? Und wann muss man wirklich damit rechnen, dass es sich um das Ende einer Karriere handelt?

Ich glaube, wirklich zu Ende geht es erst dann, wenn der Spieler seine Motivation verliert. Dann geht es nach unten. Aber bleibt die Motivation hoch, kann man lange spielen. Das ist eben einer der Vorteile des Schachs - man kann in jedem Alter erfolgreich spielen. Beim Fußball oder Tennis kann man ab einem bestimmten Alter nicht mehr mithalten, aber beim Schach ist das möglich. Denken wir an Lasker, Smyslov, Kortschnoi, Geller und Polugayevski. Sie haben bis ins hohe Alter hervorragend gespielt. Natürlich gibt es auch Leute, die es sich leicht machen und sagen, beim Schach ist die Zeit für die Rente mit 25 gekommen. Oder sie behaupten, die Karriere eines Schachspielers sei zu Ende, nur weil er einmal erfolglos spielt. Mich schickt man schon seit 15 Jahren immer mal wieder in Rente. Das kränkt mich natürlich, da ich wegen dieser Denkweise ein Jahrzehnt lang keine Superturniere spielen konnte. In diesem Jahr spiele ich mehr Turniere als in der Zeit von 1998 -2008.

Einzelne Journalisten haben diese Meinung geäußert und vielleicht auch selbst geglaubt. Jedenfalls haben sie diese Idee ab 1998 immer wieder kultiviert und das hatte großen Einfluss auf die Organisatoren, die auf die Meinung dieser Leute hörten. Man kann sagen, das Tal Memorial ist das einzige Turnier, zu dem ich eingeladen worden bin. Ich bin den Organisatoren dafür sehr dankbar.



Gelfand hielt den Sieg über Hikaru Nakamura in der siebten Runde für die entscheidende und für seine beste Partie im Turnier.

Dieses Turnier ist Tal gewidmet. Gibt es zwischen ihm und Ihnen eine Verbindung?

Es ist schön, dass es gelingt, das Andenken Michael Tals zu ehren. Er war ein großer Schachspieler. Tal ist einer der Weltmeister, die ich persönlich kannte. Botvinnik habe ich eigentlich nicht gekannt, Petrosian kenne ich natürlich besser, mit Spasski habe ich Kontakt… Aber Schach habe ich mit Tal nie gespielt, Karten allerdings schon. Wir haben uns oft getroffen und ich erinnere mich gut an ihn.

Peter Svidler, der hier als Kommentator aufgetreten ist, hat bemerkt, dass Sie sich jetzt fast professionell mit Tischtennis beschäftigen.

Ja, das tue ich, aber von Sascha Motylev bin ich noch weit entfernt. Das letzte Mal habe ich haushoch gegen ihn verloren. Jetzt trainiere ich. Während des Turniers habe ich mir neue Beläge gekauft, vielleicht hilft das. Mein Trainer hat mir den Auftrag gegeben, weil es in Moskau ein gutes Tischtennisgeschäft gibt. Ich werde die Beläge, wenn ich zurückgekehrt bin, sofort aufziehen und mich auf das Revanchematch vorbereiten. Ich trainiere drei Mal in der Woche und hoffe, dass der Abstand sich bald verringern wird.



Boris Gelfand hat während des Turniers nicht nur an Schach gedacht.

Wie verhalten Sie sich zu den Versuchen Schach mit anderen Bereichen zu verknüpfen? Jetzt entwickelt sich zum Beispiel das Schachboxen. Und vielleicht gibt es bald andere ähnliche Zweikämpfe.

Zum Schachboxen verhalte ich mich negativ. Schach muss für mich mit etwas Positivem assoziiert sein. Und Boxen liebe ich, ehrlich gesagt, nicht. In Biel wird ein Schach-Tennisturnier ausgetragen - das ist als Abwechslung interessant. Ich finde die Idee, Schach mit Kunst zu verbinden, sehr gut. Ich mag es, wenn Turniere im Theater und in Museen stattfinden.

Im letzten Jahr, als Sie in Moskau mit Anand um die WM gespielt haben, hätten Sie fast gewonnen, aber am Ende blieb Anand Weltmeister. Wie ist das nach einem Jahr wieder hierher zu kommen?

Nun, ich habe mich nicht wie Ivan der Schreckliche gefühlt, der immer gedacht hat "Kasan und Astrachan habe ich schon mal eingenommen, aber Moskau habe ich noch nicht eingenommen". Anand und ich haben während des Blitzturniers sogar am gleichen Tisch gespielt wie beim Match. Aber bei mir hat das nur eine angenehme Nostalgie ausgelöst. Mir sind die guten Erinnerungen geblieben, ich habe mit dem damaligen Resultat keine Probleme.

Der nächste WM-Herausforderer wird Carlsen sein. In diesem Turnier mussten Sie gegen Anand und Carlsen spielen. Was können Sie über ihr Spiel sagen?

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Turniere nicht das gleiche sind wie Wettkämpfe. Dafür gibt es viele Gründe. Einer davon ist die Tatsache, dass Turniere nacheinander gespielt werden und man irgendwann müde wird. Soweit ich weiß wird Anand nach dem Tal Memorial bis zum Wettkampf im November nicht mehr spielen. Carlsen wird sechs Partien in einem kleinen Turnier mit vier Teilnehmern spielen. Und dann wird er sich vorbereiten. Es wird viel davon abhängen, in welcher Form und wie motiviert sie in den Wettkampf gehen. Ich glaube, es wird in jedem Fall ein bemerkenswerter und interessanter Wettkampf werden.



Das Treffen der Herausforderer endete unentschieden.

Hat Sie man gefragt, ob Sie als Sekundant von Anand oder Carlsen arbeiten wollen?

Bisher nicht.

Sie haben im Laufe Ihrer Karriere verschiedene Phasen durchlaufen, erfolgreiche und weniger erfolgreiche. Jetzt sind Sie offensichtlich auf der Höhe. Hat sich Ihre Lebensphilosophie geändert?

Ja, natürlich. Ich habe angefangen mich zu allem ruhig zu verhalten, weniger emotional zu sein. Ich versuche mich auf jede Partie einzustimmen, einfach meinen Job zu machen. Ich versuche nicht mehr auszurechnen, wie viele Elo-Punkte man in einem Turnier bekommt, wenn man den und den schlägt und gegen den und den Remis spielt.

Analysieren Sie Ihre Turniere? Führen Sie vielleicht ein Turniertagebuch?

Ich notiere mir, wo ich Fehler gemacht habe, um zu sehen, ob es da bestimmte Muster gibt. Ich notiere mir außerdem, wo die Gegner Fehler gemacht haben. Ich schreibe mit der Hand und früher habe ich immer auf einzelnen Blättern geschrieben. Aber meine Großmutter hat mir jetzt gezeigt, wie man diese Notizen in einem Buch führt.

Sind die nächsten Turniere schon in Sicht? Was sind die wichtigsten?

Das nächste Turnier, das ansteht, ist der FIDE Grand Prix in China, danach kommt der World Cup in Norwegen, dann wieder ein Grand Prix Turnier. Ich bemühe mich überall mein Bestes zu geben. Ich hoffe, dass meine Kraft für den Grand Prix reicht, obwohl ich natürlich ein wenig müde bin. Aber ich werde sehen, dass ich in den nächsten zehn Tagen zu Hause Kraft tanken kann. Ich werde mich vor allem mit meinen Kindern beschäftigen.



Großmeisterin Maria Manakova wartet ebenfalls schon auf ein Interview.

Für die anderen Teilnehmer verlief das Turnier nicht so reibungslos und angenehm wie für Boris, der keine Partie verlor und drei gewann. Und ich glaube - unabhängig vom Ergebnis, das bei ihm letztendlich gar nicht schlecht war - dass Hikaru Nakamura das aufregendste Turnier gespielt hat.



Sie haben das Gesicht von Hikaru am Ende des Turniers gesehen. Und nun vergleichen Sie wie viel Kampflust er während des Turniers hatte.


Nach seiner Auftaktniederlage gegen Mamedyarov kam Hikaru immer besser in Form und ging nach Siegen gegen Kramnik, Karjakin und Caruana zwischenzeitlich sogar in Führung.


Dann folgte ein friedliches Intermezzo gegen Andreikin, doch am Tag gewann Nakamura wieder. Nach dem Sieg über Anand schien der amerikanische Großmeister nicht aufzuhalten zu sein.


Aber dann verlor er die letzten drei Partien des Turniers nacheinander. Zufall oder nicht, aber Hikaru wiederholte praktisch den Auftritt von Alexander Morozevich beim Tal Memorial im letzten Jahr!

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Urteilen Sie selbst. Morozevich 2012: er gewann das Blitzturnier, machte mit "+3" weiter, verlor dann drei Mal hintereinander und blieb bei 4,5 Punkten. Nakamura 2013: er gewann das Blitzturnier, machte mit "+3" weiter, verlor drei Mal hintereinander und kam am Ende auf 4,5 Punkte.


Es ist symbolträchtig, dass ausgerechnet Morozevich in der letzten Runde gegen Nakamura gewann. Diese beiden Großmeister haben noch etwas gemeinsam: Einen kompromisslosen und scharfen Stil, für den die Fans auf der ganzen Welt sie lieben.


Auf der Pressekonferenz erklärte Morozevich, dass er gegen Nakamura unter Druck gestanden hätte, aber Nakamura dann in Zeitnot ungenau gespielt und ihm so die Möglichkeit zu einem starken Gegenangriff gab.


Für Morozevich lief das Turnier durchwachsen. Er konnte eine Reihe guter Stellungen nicht gewinnen und gegen Caruana überspannte er den Bogen, als er eine ausgeglichene Stellung unbedingt gewinnen wollte.


Die Partie gegen Karjakin dauerte über 100 Züge und endete Remis. Nach der Partie analysierten die Gegner noch lange, um herauszufinden, ob Weiß gewinnen konnte.


Gegen Carlsen zeigte sich Morozevich gut vorbereitet und überraschte den Norweger bereits in der Eröffnung. Die Partie mündete dann bald in ein unspektakuläres Remis.


Wird er nicht Erster, dann war das Turnier für Magnus kein Erfolg. Doch auch wenn er nicht gewinnt, beeindruckt die Sicherheit seines Spiels, die der Norweger in den letzten Jahren demonstriert.


Für seine beste Partie in diesem Turnier hält Carlsen seinen Sieg gegen Anand.


Carlsen entschied sich im zwölften Zug für eine scheinbar ruhige Variante des Nimzo-Inders. Anand erkannte nicht alle Feinheiten der Stellung und stand nach 25 Zügen hoffnungslos.


"Ich möchte daran erinnern, dass ich den Weltmeister in diesem Stil besiegen kann."


Der Sieg über den Weltmeister wirkte äußerlich erstaunlich leicht. Wie auch Carlsens Sieg gegen Nakamura, der schon in der Eröffnung in Schwierigkeiten geriet.


Gegen Nakamura hat Carlsen in klassischen Partien eine beeindruckende Bilanz: sieben Siege und keine einzige Niederlage.


Der Einzige, dem es gelang Magnus zu besiegen, war Fabiano Caruana. Der Italiener nahm zum zweiten Mal am Tal Memorial teil und landete wieder vorne.


Es ist interessant, dass Fabiano alle drei Siege über Anand, Carlsen und Morozevich mit Schwarz errungen hat und zwei Partien mit Weiß verlor. Dadurch gab es in der Gesamtstatistik ungewöhnlich viele Schwarzsiege.


Auch gegen Mamedyarov hatte Caruana Schwarz und so endete am Ende alles gut für ihn.


In der Partie gegen Kramnik ließ sich Fabiano auf ein theoretisches Duell in der Berliner Verteidigung ein. Wenig überraschend endete die Partie relativ schnell mit Zugwiederholung in einer forcierten Variante. Um Ilf und Petrov zu paraphrasieren: Kramnik hatte alle Züge bereits notiert.


Auf der Pressekonferenz hielt Vladimir eine kleine Vorlesung zum Thema "Das Endspiel in der Berliner Verteidigung"


Fabiano Caruana nähert sich immer mehr der Elo-Marke von 2800.


Wohingegen Vladimir Kramnik vielleicht das schlechteste Turnier seiner Karriere spielte. Vladimir selbst erklärte sein Formtief mit Müdigkeit nach dem Kandidatenturnier.


Gegen die Spieler seiner Generation lief es halbwegs gut, aber gegen die jungen Spieler wie Carlsen, Nakamura oder Andreikin lief es überhaupt nicht.


Der Ex-Weltmeister auf dem letzten Platz, der Weltmeister auf dem vorletzten, wann hat es das schon Mal gegeben?


Auch in der Karriere Anands stellt dieses Turnier kein Höhepunkt dar.


Möglicherweise spielte der Weltmeister das Turnier mit angezogener Handbremse. Der WM-Kampf gegen Carlsen kommt schon im November.


Shakhriyar Mamedyarov kämpfte in jeder Partie, aber irgendwann reichten die Kräfte nicht.


Auf der letzten Pressekonferenz erklärte Shakhriyar: "Das war meine dreiundsechzigste Partie in 15 Tagen".


Andreikin - Mamedyarov


Nachdem er in der Eröffnung problemlos ausgeglichen hatte, wollte Mamedyarov gewinnen und hätte sich fast in eine Verluststellung manövriert. Aber der aserbaidschanische Großmeister, der für seinen taktischen Erfindungsreichtum bekannt ist, fand einen guten Trick und die Partie endete unentschieden.


Shakhriyarund Dmitry erzielten das gleiche Ergebnis - einen Sieg und acht Remis. So waren beide bei allen Pressenkonferenzen dabei.


Dmitry Andreikin erzielte das beste Ergebnis der vier russischen Teilnehmer.


Dmitry versuchte, jedes Risiko zu vermeiden. Ich denke, das lag nicht nur daran, dass das Tal Memorial Andreikins erstes Turnier auf so hohem Niveau war, sondern auch einfach am Stil Andreikins - er spielt einfach sehr solide.


Einige erinnert der Stil Andreikins an den jungen Leko.


Ein russisches Duell und die Begegnung zweier Talente aus der "Generation der 90er": Andreikin - Karjakin. Dmitry stand am Anfang besser, aber nach wechselseitigen Fehlern und verpassten Möglichkeiten kam es am Ende zu einer ausgeglichenen Stellung.


Die Moderatoren auf den Pressekonferenzen wechselten ständig. Hier beantworten Sergey und Dmitry die Fragen von Großmeisterin Anna Burtasova.


Selbst der explosionsartige Stil von Nakamura funktionierte gegen Andreikin nicht: Das Feuerwerk blieb aus.



Sergey Karjakin war nach seinem kräftezehrenden Sieg im Spitzenturnier im norwegischen Stavanger noch nicht wieder in Bestform. Für den ehrgeizigen Sergey ist das Spiel in einem so hervorragenden Turnier, wenn man ohne Siege bleibt, wie Urlaub am Meer, bei dem man die ganze Zeit wegen Dauerregen nicht an den Strand kann: Ein insgesamt düsteres Turnier.


In zehn Tagen spielt Karjakin zusammen mit Gelfand, Morozevich, und Mamedyarov beim Grand Prix in Peking.


Nach Aussage von Joël Lautier schafft er es kaum alle Superturniere zu verfolgen, obwohl die Turniere interessant sind und er sich die Partien gerne anschaut.


Die Schiedsrichter Andrzej Filipowicz und Anatoli Bychovski kommentieren nicht nur die Protokolle, sondern diskutieren auch über die Ereignisse während der Partien.

WIM Maria Fominykh, 2003 Europameisterin U-16

Text und Fotos: WIM Maria Fominykh

Übersetzung aus dem Russischen: Luise Ihl-Behrend 

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