"The Green, the clean and the mighty"
Eine Bewertung der Europamannschaftsmeisterschaft in
Göteborg 2005
Von
Jacob Aagaard
Als die
Europamannschaftsmeisterschaft in Göteborg gerade begann, mehrten sich die
Berichte über die vielen Organisationsmängel bei der Jugendweltmeisterschaft in
Belfort. Als Leser der Berichte in diversen Internetforen gewinnt man fast den
Eindruck als wäre es die am schlechtesten organisierte Veranstaltung der
Schachgeschichte gewesen. Umso mehr freut es mich, von der Organisation und den
Spielbedingungen bei der Mannschaftseuropameisterschaft in Göteborg zu
berichten. Diese war so perfekt durchgeführt, wie es vielleicht nur von einer
etwas zurückhaltenden, aber sehr organisierten Nation wie Schweden realisiert
werden konnte. Es war einfach ein großartiges Turnier.
Veranstaltungsort war ein
großes Konferenzzentrum in der Mitte von Göteborg, wo das Turnier ohne jede
Beanstandung zu Ende gebracht wurde. Es ist nur fair, die Veranstalter für ihre
Mühen zu loben. Jeder hier, Spieler, Zuschauer, Pressevertreter, hatte eine
tolle Zeit. Jeder wird das bestätigen, ganz egal, wen man fragt. Es wurde freier
Zugang zum Internet geboten und günstige Erfrischungsgetränke
(Mineralwasser kostenlos an allen Brettern). Die Spieler hatten genug Platz.
Jeder Wettkampf hatte einen absolut kompetenten und erfahrenen Schiedsrichter an
seiner Seite, meist aus einem der skandinavischen Länder.
Die Zuschauer mussten 3 Euro
Eintritt bezahlen, was man kaum als überhöht ansehen kann. Besonders dann nicht,
wenn man weiß, dass darin auch Kommentare von Nick de Firmian, Stellan Brynell,
Ulf Andersson, Arii Ziegler und Joel Åkesson
enthalten waren, unter der fachkundigen Moderation von Anders
Pettersson.
Die Hoetlzimmer für die Spieler
waren neu und komfortable eingerichtet mit TV, Telefon, Anrufbantworter und
sogar einen Informationssystem über den TV-Bildschirm. Über dieses konnte man
einfache eine Nachricht hinterlassen. Auch das Hotel befand sich in
unmittelbarer Umgebung des Zentrum, mit Geschäften, Restaurants und dem Liseberg
Vergnügungspark in der Nähe. Der beliebteste Platz war aber wahrscheinlich die
Bar im 23. Stock mit einem fantastischen Überblick über Göteborg
Der einzige Haken an der
ansonsten ausgezeichneten Organisation war das Essen. in den ersten vier Tagen
war es deutlich schlechter als das, was man selber zu Hause aus den Überresten
im Kühlschrank herstellen könnte, wenn man sich vornimmt, nicht mehr als einen
Teller für das ganze Mahl schmutzig zu machen. Die Organisatoren übermittelten
eine Vielzahl von Argumenten des beauftragten Catering-Service, das diese
Qualität genau diese ist, die man für den Tagespreis einer Mahlzeit pro Person
(11 Euro Gerüchten zufolge) erwarten darf. Die Spieler, die in den Restaurants
in der Nähe essen waren, wissen das dies nicht zwingend ist.
Dies war der einzige
Fehlgriff der Organisatoren, Nachdem Sie ihren Fehler bemerkt hatten, zahlten
Sie für die Verbesserung der Qualität der Mahlzeiten dazu. Das Ergebnis wurde
sofort spürbar.
Göteborg ist absolut bezaubernd
im Sommer. Die Stadt ist das ganze Jahr über schön, aber die großen Parks und
Grünflächen kommen im Sommer besonders zur Geltung.
Das einzige echte Problem bei
dieser Veranstaltung überhaupt betrifft deren Kosten. Es wurde berichtet, dass
der schwedische Verband aus der EM mit einem Defizit von 50.000 Euro heraus
kommt. Dies betrifft jedoch den Veranstalter selbst. Die Schachfreunde, die hier
zu Gast sein durften, sind dem Gastgeber zu großem Dank verpflichtet. Diesen
möchte ich mit dieser Schlussbetrachtung Ausdruck geben.
Rückschau in Bildern:
Fotos: Dr. Thorsten Behl (Mehr
Fotos von T.Behl bei ozzyfactory...)

Gothia Towers

Die Turnierhalle

Kommentatorraum

Vizeeuropameister Teimour Radjabov, mit 18 Jahren einer der jüngsten

Senior Viktor Kortschnoj

England analysiert

Der spätere Europameister: Die Niederlande

Jan Timman spielte riesig

Knapper Zweiter: Israel, hier Emil Sutovsky

Boris Gelfand

Bronzemedaille für Frankreich: Kapitän Gurevich im Gespräch mit Dorfman

Mit einer verjüngten Mannschaft am Start: Bundestrainer Uwe Bönsch

Uwe Bönsch und Christopher Lutz

Das deutsche Team: Lutz, Gustafsson, Graf und Dautov

Sieg gegen England

Lutz, Graf

Deutschland mit Gustafsson, Graf, Dautov und Kritz

Ungewohnt: Die Russen im Mittelfeld: Svidler, Dreev, Motyle, Timofeev

Russland hier mit Svidler, Dreev, Bareev und Timofeev

Traurig: Ivanchuk mit Olympiasieger Ukraine ohne Medaillenchance

Es lief auch nicht für wie gewünscht für Armenien

Hut mit Maja Chiburdanidze

Die Georgierinnen: Chiburdanidze, Khurthzidze und Lomineishvili

Die Russinnen. Kosteniuk, N.Kosintseva, T. Kosintseva, Galloamova, hinten:
Trainer Yakovich

Alexandra Kosteniuk (Russland) freut sich

Vizeweltmeisterin Kovalevskaya (links) kämpft

Almira Skripchenko (Frankreich)