ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Das größte Klassenzimmer der Welt, mindestens Europas
Das Hamburger Schulschachturnier "Rechtes gegen linkes Alsterufer" war lange Zeit das "größte Schulschachturnier der Welt". Inzwischen gibt es in den USA wohl ein Schulschachturnier, das noch mehr Schüler ans Brett bringt. "Rechtes gegen linkes Alsterufer" ist aber immerhin noch das größte Schulschachturnier Europas und ohne Zweifel das Schulschachturnier mit der längsten Tradition. Es geht auf eine Idee Hamburger Lehrer zurück, die sich 1957 trafen und dem Schulschach neue Impulse geben wollten. So wurde die Idee zum Turnier geboren und erstmals 1958 in kleinem Rahmen durchgeführt. Im folgenden Jahr gab es sogar Besuch von Weltmeister Botvinnik und seinem Sekundanten Salo Flohr. Das Turnier wuchs immer mehr, fand aber nicht jedes Jahr statt. Nach einer kleinen Pause wurde es schließlich 1976 wiederbelebt und seitdem in jedem Jahr durchgeführt, in diesem Jahr zum 56sten Mal.
Vor dem Turnier. Viele können es nicht erwarten.
Austragungsort des Turniers ist seit vielen Jahren der große Saal im Congress Centrum Hamburg, gleich neben dem schönen alten Dammtor-Bahnhof gelegen. Zusammen mit einigen benachbarten Sälen kann der Große Saal im CCH den alljährlichen Ansturm Hamburger Schüler gerade so aufnehmen und verwandelt sich dann in das größte Klassenzimmer der Welt. Einige ganz aktive Schulen wie die Grundschule Genslerstraße, durch die Initiative "Schach statt Mathe" auch bundesweit als Modellschule bekannt geworden, kommen mit so vielen Schülern, dass für die Anfahrt ein eigener Hochbahnzug eingesetzt wird. Alles in allem nehmen über 2500 Schüler teil, nicht nur aus Hamburg selbst, sondern zum Teil auch aus dem Umland und seit einigen Jahren sogar aus London.
Über den englischen Großmeister Daniel King, der sehr eng mit ChessBase verbunden ist und im ChessBase-Studio seit Jahren regelmäßig Video-Lektionen seiner beliebten Reihe "Powerplay" aufnimmt, kam die Verbindung zur Schule in Twickenham zustande.
Daniel King, Dorian Rogozenco
Dort ist Daniel King der Schachlehrer und nun reist jedes Mal ein Team aus Twickenham an und nimmt - natürlich stilecht in englischer Schuluniform - ebenfalls am Turnier teil. Klar - Hamburg ist bekanntlich das Tor zur Welt und jeder Ort der Welt liegt entweder rechts oder links der Alster, ist also teilnahmeberechtigt.
Daniel King mit seinen Schülern
Schüler aus Twickenham
Das Turnier funktioniert folgendermaßen: Mannschaften aus Schulen rechts der Alster spielen gegen solche, die links der Alster liegen, mit Mannschaften zu jeweils acht Schülern. Die Ergebnisse werden schließlich zu einem Gesamtergebnis zusammengerechnet. Alle Mannschaften, die ihren Wettkampf mit 8:0 gewinnen konnten, landen in einem Lostopf und aus diesem wird dann noch ein Pokalsieger ermittelt. Die übrigen 8:0-Sieger erhalten Medaillen.
Durchgeführt wird das Turnier vom Hamburger Schachverband und der Hamburger Schulbehörde. Außerdem gibt es noch wichtige Partner wie zum Beispiel die Direktbank Barclaycard, die als Hauptsponsor im letzten Jahr erstmals eine ganz wichtige Rolle bei der Durchführung einnahmen, dann gleich soviel Spaß am Schulschach bekamen, dass sie gleich noch ein zusätzliches internationales Schulschachturnier ins Leben riefen: "Yes 2 Chess". In der Woche vor dem Alsteruferturnier fand in der Axel-Springer-Passage eines von vielen Turnieren statt und im Anschluss wurde über die Chancen des Schulschachs diskutiert. Felix Magath, der als großer Schachfan gerne das Ehrenamt des Schirmherrn übernahm, war mit dabei und brach einmal mehr eine Lanze für das Schach und seine positive erzieherische Wirkung. Gerne würde er als Trainer auch seine Fußballprofis damit erziehen.
Carsten Höltkemeyer, Generalmanager von Barclay Card Deutschland, begrüßt die Schüler
Die Banker von Barclaycard, inzwischen alle vom Schachvirus angesteckt, fuhren selbst mit großer Mannschaft zum CCH und stellten - außer Konkurrenz - im Foyer vor dem großen Saal unter dem Motto "Schlag' den Banker", ihre eigene Schachfähigkeiten auf die Probe.
In Wirklichkeit schlagen die Banker die Schüler
Als weiterer Partner leistet ChessBase seit vielen Jahren organisatorische Hilfestellung. Mit dem Organisationsteam, inzwischen vom Hamburger Schach"kraftwerk" (Rainer Grünberg im Hamburger Abendblatt) Björn Lengwenus geleitet, ist man auf vielfache Weise eng verbunden.
Alle Macher des Turniers: Jörg Schulz, Carsten Höltkemeyer, Ties Rabe, Rainer Woisin, Jan Pohl, Peregrim Warneke, Daniel King, Björn Lengwenus
Zum Turnier gehört auch ein buntes Rahmenprogramm. So spielen Hamburger Meister simultan. Hier zeigt Hauke Reddman den Schülern regelmäßig wo Bartels beim Schach den Most holt. Diesmal trat auch Großmeister Dorian Rogozenco an. Ende letzten Jahres wurde der schon lange in Hamburg lebende Rumäne zum Bundestrainer gekürt und von Björn Lengwenus den Schülern deswegen als der "Jogi Löw des Schach" vorgestellt, der beim Simultan auch nach Talenten Ausschau halten würde. Tatsächlich gibt Rogozenco einer Reihe von jungen Hamburger Nachwuchsspielern Schachtraining und kennt die Schachtalente in der Stadt ganz gut.
Dorian Rogozenco spielt viel besser Fußball als Jogi Löw Schach
Gartenschach im Foyer
Aus Wien angereist war der Opernsänger Peter Mitschitczek, der mit seiner selbst komponierten Schachoper "Fang den König" beweist, dass man Schach auch singen kann.
Am Nachmittag wurde ein Blitzturnier ausgetragen und am Abend kommt das "Turnier der Ehemaligen" zum Zuge, bei dem Vierermannschaften im Schnellschach antreten und meist auch einige Großmeister und andere Titelträger zu finden sind.
Auf der Bühne des Großen Saales wurde jedoch gesungen, sondern Schach gespielt. Schüler der Schule Genslerstraße spielten über das Internet gegen eine Schülerauswahl in London.
Um zehn Uhr wurde das Turnier vom Hamburger Schulsenator Ties Rabe eröffnet. Der Senator kam eigens aus dem Rathaus herbei geeilt, um diese ehrenvolle Pflicht zu erfüllen. Noch etwas älter als die Tradition des Schulschachturniers ist nämlich die der Hamburger Senatsitzungen. Seit 1842, dem Jahr des großen Brandes, tagt der Senat immer dienstags ab 9 Uhr. Und das Alsteruferturnier findet traditionell ebenfalls an einem Dienstag statt. Zur Eröffnung führte der Senator den ersten Zug aus. Zuvor chattete Daniel King als Verbindungsmann mit den Schachfreunden in London. Auch in England wird Schulschach ganz groß geschrieben und die Londoner Schülerauswahl wurde von Dave Chen, dem CEO von Barclaycard Europa unterstützt.
Schulsenator Ties Rabe
Judit Kanders, Leiterin des Referats Sport in der Schulbehörde, Heiko Reich, Referent für Schülerwettbewerbe in der Hamburger Schulbehörde, Rainer Woisn (ChessBase), Carsten Höltkemeyer (Barclaycard), Ties Rabe.
Nach dem Eröffnungszug wurde es dann still im großen Saal des CCH und 2500 Schüler konzentrierten sich auf ihre Schachzüge.
Gleich geht's los
Sind alle da?
Obst hält fit
So kann man auch Schach spielen
Alle spielen Schach
Schüler der Schule Genslerstraße
Und Matt!
Zwei Stunden später war die Schlacht geschlagen und die Meldezettel wurden unter großem "Hallo" der Schüler, die je nach Ort ihrer Schule die eine oder die andere Alsterseite bejubelten, ausgezählt.
Die Spannung steigt: Kopf-Kopf-Rennen
Nicht auszuhalten. Wer hat gewonnen?
Am Ende gewann das linke Alsterufer mit 632: 608. Bei der Auslosung des Gesamtsiegers wurde zunächst die Grundschule Hasenweg II gezogen. Doch die Mannschaft war nicht mehr anwesend und so wurde die Auslosung wiederholt. Nun gewann unter großem Jubel die Schule Zitzewitzsstraße.
Dorian Rogocenko greift in den Lostopf
Die Sieger der Schule Zitsewitzstraße
Die Sieger geben Interviews
Fotos: André Schulz, Ben Bartels
Offizielle Seite des Turniers...
Yes 2 Chess mit Felix Magath...
Fang den König (Schachoper)...