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Die Zeit von Vassily Smyslov als Schachweltmeister dauerte nur ein Jahr: Zwölf Jahre ist es nun her, dass Smyslov im Frühjahr 1958 den Revanchewettkampf gegen seinen Vorgänger (und Nachfolger) Mikhail Botvinnik verloren hat. Nächstes Jahr wird Smyslov 50, doch sein schon leicht fortgeschrittenes Lebensalter konnte bislang gar nichts daran ändern, dass er nur sehr schwer zu bezwingen ist. Wenn in der Partie zwischen Smyslov und Fischer überhaupt einer am längeren Hebel gesessen haben sollte, dann war dies wohl der Exweltmeister, doch Fischer verlor zu keinem Zeitpunkt die Nerven und konnte so seine Tabellenführung erfolgreich verteidigen.
Exweltmeister Smyslov agierte gegen Bobby Fischer vollkommen souverän | Foto: Dutch National Archive
Der tschechische Großmeister Vlastimil Hort gehört zu denjenigen, die sich bislang von Bobby Fischer noch nicht haben abhängen lassen. Gegen den Juniorenweltmeister von 1951, den Jugoslawen Borislav Ivkov, kam Hort zu einem leichten Sieg, nachdem seinem Gegner ein schwerer taktischer Fehler unterlaufen war:
Der Dresdner Wolfgang Uhlmann hatte in seiner Partie gegen den Jugoslawen Mijo Udovcic frühzeitig spürbaren Vorteil erlangt, aber es waren im weiteren Partieverlauf immer wieder äußerst komplizierte taktische Varianten zu berechnen gewesen. Die Entscheidung zu Gunsten Uhlmanns brachte schließlich ein einfaches Übersehen seines Gegners:
Wolfgang Uhlmann
Einer der stärksten Spieler der Welt ist Viktor Kortschnoj: Vor gerade einmal zwei Jahren hatte es der Leningrader immerhin bis ins Finale des Kandidatenturniers gegen den aktuellen Weltmeister Boris Spassky geschafft. Gegen den Jugoslawen Risto Nicevski musste man von Kortschnoj also einen Sieg erwarten, und so kam es schließlich auch, doch eine Partie aus einem Guss war es nicht:
Viktor Kortschnoj
Die Partie zwischen Tigran Petrosian und Bruno Parma war das Duell zweier Exweltmeister: Petrosian war bekanntlich bis vor einem Jahr "richtiger" Weltmeister, während Parma es 1961 immerhin zum Gewinn der Juniorenweltmeisterschaft gebracht hatte. Leichtfertig vernachlässigte Parma den Schutz des Feldes c5, woraufhin Petrosian prompt seinen Springer darauf stellte, um aus der sich anschließenden Abwicklung mit einem Mehrbauern hervorzugehen, für den Parma keinerlei Kompensation besitzen sollte. Petrosian war danach ganz in seinem Element: In aller Seelenruhe und in kleinen Schritten arbeitete er an der Vergrößerung seines Vorteils, bis Parma schließlich entnervt die Waffen streckte.
Kurajica ½-½ Ghitescu
Kovacevic ½-½ Gligoric
Smyslov ½-½ Fischer
Hort 1-0 Ivkov
Uhlmann 1-0 Udovcic
Marovic ½-½ Bertok
Browne ½-½ Minic
Nicevski 0-1 Kortschnoj
Petrosian 1-0 Parma