Rovinj/ Zagreb: Fischer siegt und siegt und siegt

von André Schulz
21.04.2020 – Auch nach dem Umzug von Rovinj nach Zagreb bleibt Bobby Fischer in Topform und vergrößerte nach einem Sieg über Udovcic seinen Vorsprung auf 2 Punkte. Smyslov gelang ein lehrbuchartiger Sieg gegen Walter Browne.

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Fischer vergrößert Vorsprung

Das 2. Tournament of Peace hat den hübschen Ferienort Rovinj verlassen und ist nun in die kroatische Hauptstadt Zagreb umgezogen. Hier werden die restlichen Runden gespielt. Spitzenreiter Bobby Fischer hat den Umzug bestens überstanden. Sein Opfer in der 12. Runde des Turniers war Mijo Udovcic. Der Kroate, mit 50 Jahren der älteste Spieler im Turnier, ein Jahr älter als Smyslov, arbeitet als Richter hier in Zagreb. Obwohl Amateur, erhielt er 1962 den Großmeistertitel und war damit der erste kroatische Großmeister überhaupt. Bei vergangenen Schacholympiaden und Europamannschaftsmeisterschaften spielte er mehrfach in der jugoslawischen Nationalmannschaft.

Udovcic verteidigte sich mit den schwarzen Steinen im eigenen Land mit der Jugoslawischen Verteidigung 1.e4 d6. Fischer ging schon vor der Rochade am Königsflügel vor und brachte mit 7.g4 einen neue Idee ins Spiel. 

Nach der Eröffnung stand Udovcic optisch gar nicht so schlecht.

 

Nach 12. Db6. Wohin soll Weiß rochieren? Gar nicht: Fischer spielte 13.Lxf6 Dxf6 14.Sd5 und hatte einen mächtigen Vorposten auf d5.

Ein paar Züge später fand Udovcic noch einen hübschen Trick.

 

16... Le6!? Wie reagierte Fischer? Trocken! 17.Se3. Die Partie endete dann wie so viele Fischerpartien - in einem gewonnenen Endspiel.

 

Hier geschah 26.Sxe5 Der Springer kassierte mit der Route Se5-d3-c5-e6 auch noch die anderen Zentrumsbauern.

Besonders mit den jugoslawischen Spielern schein Bobby Fischer bestens zurecht zu kommen. Sie sind allesamt gute Kunden des US-Großmeisters und der inoffizielle Vergleich Fischer vs. Jugoslavia hat ein eindeutiges Ergebnis zugunsten von Fischer.

Viktor Kortschnoj gewann eine spannende Partie gegen Vlatko Kovacevic in der Königsindischen Verteidigung. Weiß griff mit dem König im Zentrum am Damenflügel an, Schwarz am Königsflügel.

 

Schwarz spielt hier nun den seltsamen Zug 20. Dd7 (20. Tf7 war angesagt und Black is OK.) und verlor nach 21.Sb6 eine Qualität.

Vassily Smyslov kam mit einer feinden positionellen Leistung zu einem Sieg übe Walter Browne. Er schnürte den Australier ein und erwürgte in quasi am Brett:

 

52.g5 war entscheidend

Sie sitzen immer zusammen und schwatzen: Frau Petrosian, Frau Kortschnoj und Frau Smyslov

Das jugoslawische Duell zwischen Borislav Ivkov und Risto Nicevski endete zugunsten von Ivkov. Dragoljub Minic gewann gegen Drazen Marovic.

Aus der 11. Runde tragen wir noch die Analyse des Endspiels zwischen Browne und Ghitescu nach:

 

Partien

 

Tabelle

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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