Rovinj/Zagreb: Remisrunde

von André Schulz
22.04.2020 – Mit zwei Punkten Vorsprung kann Bobby Fischer beim 2. Tournament of Peace (Foto: Runde 12), jetzt in Zagreb etwas vom Gas herunter gehen. Gestern spielte der kommende Turniersieger, daran hat wohl niemand Zweifel, remis gegen Vlastimil Hort. Viele andere Partien endeten ohne Sieger.Wolfgang Uhlmann hat Pech in Zeitnot gegen Dragoljub Minic.

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Wäre das nicht der Sieg von Dragoljub Minic über Wolfgang Uhlmann gewesen, die Zuschauer hätten am zweiten Zagreber Tag des 2. Tournament of Peace, der 13 Runde insgesamt, eine vollständige Remisrunde erlebt. Kovacevic und Parma machten es besonders kurz. Nach 15 Zügen war die Punkteteilung unter Dach und Fach. Udovcic und Bertok brauchten einen Zug länger für ihr Remis. Nach 16 Zügen war auch der Tisch von Petrosian und Smyslov leer und verlassen. Gligoric und Kortschnoj lieferten sich in der Nimzoindischen Verteidigung eine etwa längere Partie, aber nach 26 Zügen war auch hier die Luft raus. Kurajica und Browne folgten im 29. Zug.

Walter Browne, gezeichnet von Ottokar Maschek 

Nicht einmal auf Bobby Fischer war Verlass. Er spielte mit Schwarz gegen Hort, bot die Najdorf-Variante an, aber Hort hielt die Sizilianische Partie geschlossen.

Vlastimil Hort liegt gut im Turnier. Zeichnung: Ottokar Maschek

Fischer probierte etwas, kam aber gegen den stabilen Hort nicht durch. Das Endspiel war ausnahmsweise einmal nicht für Fischers Gegner verloren, sondern remis.

 

Die Schlussstellung

Die Najdorf-Variante gab es aber doch zu sehen, am Brett von Nicevski und Ghitescu. Und Nicevski antwortete im Sinne von Fischer, also mit 6. Lc4. Dann ging es aber mit vielen zahmen Zügen weiter und in einer verschachtelten Stellung verödete auch diese Partie nach und nach bis zur Punkteteilung

Die Partie zwischen Marovic und Ivkov dauerte immerhin 58 Züge. Ivkov hatte im Endspiel mit Dame und Läufer gegen Dame und Springer einen Bauern mehr, doch mit offenem König war bei zwei Damen auf dem Brett im Gewinnsinne dann nichts zu machen.

 

Nach 43...De5. Weiß tauschte natürlich nicht die Damen, sondern spielte 44.Df3.

Wolfgang Uhlmann erreichte gegen Minic' Königsindisch eine gute Position. Doch in Zeitnot unterliefen beiden Spielern viele Fehler und Uhlmann machten den letzten.

 

Nach 35.Lxh6. In der Diagrammstellung gewann 35...Txd3 36.Dg5+ Kh7 37.Lxf8 (37.Dh5 Lxh6 38.Txc8 De6 mit Mehrfigur.) 37...Td1+ 38.Kg2 Df1+ 39.Kf3 Dh1+ 40.Ke2 De1+ 41.Kf3 De4#

Schwarz spielte 35... f4? Und nach 36.Dxf4 Dxd3 hätte 37.Lxf8 Txf8 38.Txc8 Txc8 39.Dg4+ Kf7 40.Dxc8 Remis gemacht.

Wolfgang Uhlmann, wie ihn der Zeichner Ottokar Maschek sieht

Weiß spielte indes 37.Dg5+? Schwarz revanchierte sich sofort mit 37...Kf7? [37...Kh7 gewinnt] Nun war 38.Df4+ Kg8 39.Lxf8 Txf8 40.Txc8 Txc8 41.Dg4+ wieder Remis, s.o.

Uhlmann zog aber 38.Lxf8 und musste nach 38...Txf8 39.Ta5 [39.Df4+ Lf5 40.Txf8+ Kxf8 41.h4 (41.g4 Dd1+) 39...Le6 aufgeben.

Dragoljub Minic

Partien

 

Tabelle

 

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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