02.11.2021 – Ende Oktober wurde im Royal Automobil Club in London das traditionelle "Varsity-Match" ausgetragen, zum 139ten Male. Der Wettkampf der englische Elite-Universitäten Cambridge und Oxford findet nämlich nicht nur im Rudern statt, sondern auch im Schach. Diesmal gewann das Team von Oxford. Vor dem Schach gab es ein Dinner und außerdem die passende Musikbegleitung mit dem großen Schachfan Jason Kouchak. | Foto: John Saunders
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Der Wettkampf der beiden englischen Elite-Universitäten Oxford vs. Cambridge im Rudern ist allgemein bekannt. Das Rennen geht auf das Jahr 1829 zurück und wird auf der Themse ausgetragen, seit 1845 auf einer knapp 6,8 km langen Strecke zwischen Putney und Mortlake, also flussaufwärts. Seit 1859 findet es jährlich statt. Natürlich haben die traditionsbewussten Engländer alle Ruder-Wettkämpfe der beiden akademischen "Achter" in ihren Abläufen penibel notiert und auch die Zwischenfälle für die Nachwelt festgehalten. 1859 sank beispielsweise das Boot von Cambridge, 1925 und 1951 das Boot von Oxford. 1912 waren beide Boot untergegangen.
Von 166 Rennen konnte Cambridge 85 für sich entscheiden. Oxford feierte 80 Siege. 1877 endete das Rennen unentschieden. Zielrichter John Phelps war damals ohne Ziellinie nicht in der Lage zu entscheiden, welches Boot die knappe Wettfahrt gewonnen hatte. Zuschauer und Teile der Presse aus Oxford behaupteten später, Phelps hätte nicht richtig aufgepasst, weil er beim Zieleinlauf betrunken unter einem Baum gelegen hätte. Doch das ist nur üble Nachrede.
Nicht ganz so bekannt wie das Wettrudern ist der Schachwettkampf zwischen Cambridge und Oxford. Doch auch dieser wird mit einer langen Tradition ausgetragen.
Das erste "Varsity Chess Match" zwischen der Universität Oxford und der Universität Cambridge wurde am Freitag, den 28. März 1873, vermutlich um 18.30 Uhr (vielleicht auch schon um 18 Uhr) im City of London CC, Gordon's City Restaurant (34 Milk Street, Cheapside, London) durchegführt. Die Bedenkzeit damals betrug 15 Züge in einer Stunde, gemessen mit Stundengläsern (Sanduhren) Am Ende des Tages, um 23 Uhr, wurden die beiden noch nicht beendeten Partien abgeschätzt, von keinem Geringeren als dem späteren Weltmeister Wilhelm Steinitz.
Das Match fand an sieben Brettern statt, wobei an jedem Brett ursprünglich drei Partien hintereinander geplant waren. Tatsächlich wurden dann nur zwei Partien gespielt, mehr war in der vorgegeben Zeit nicht möglich. An Brett 1 von Cambridge spielte der damalige Präsident des Cambridge Chess Clubs John De Soyres. Er verlor aber seine beiden Partien gegen Walter Paratt von Oxford.
Der Präsident des Oxford Chess Clubs Benjamin Whitefoord spielte an Brett sieben und gewann gegen Alfred Robert Hayes. An diesem Brett wurde nur eine Partie gespielt. Am Ende gewann Oxford dieses "Urmatch" mit 10:3.
Die Veranstaltung zog ein große Menge an Zuschauern an. Unter den 400 Besuchern, manche Quellen nennen 700, befanden sich bekannte Meister wie Löwenthal, Horwitz, Steinitz, Zukertort, Blackburne, Bird, MacDonnell und viele weitere mehr.
Es gab ein großes Gedränge um die Spieltische und um die Menge etwas zu zerstreuen, gab Blackburne spontan ein Simultan gegen 12 Gegner und Zukertort spielte blind gegen sechs Gegner.
1873: Erstes Varsity Match Cambridge vs. Oxford
Howard Staunton berichtete in the Illustrated London News vom 5. April 1873:
"Derjenige, der als erster ein Schachturnier zwischen Oxford und Cambridge als Begleiterscheinung des großen Wassersportwettkampfes geplant hat, kann sich zu seiner Idee beglückwünschen. Es war ein so überragender Erfolg, dass es mit ziemlicher Sicherheit zu einem jährlichen Ereignis werden wird; und in diesem Fall kann sein Einfluss auf die Verbreitung des Geschmacks für das Schachspiel kaum übertrieben werden.
Oxford war natürlich der Favorit, denn unter den Vertretern der Dunkelblauen befanden sich Herr Parrott, der seit langem als einer der stärksten Spieler in Yorkshire bekannt ist, Herr Anthony, einer der besten Schüler von Steinitz, und drei starke Clubspieler, die Herren Madan, Meredith und Schomberg. Die Cantabs waren nicht nur viel jünger, sondern auch in der Regel sehr unwissend, was die Schachtheorie betraf, so dass ihre Niederlage nie in Frage gestellt wurde."
Tatsächlich wurde der Wettkampf nun jedes Jahr wiederholt, nur unterbrochen in den Kriegsjahren 1915-1918. In den Jahren 1940-45 gab es trotz des zweiten großen Krieges Wettkämpfe, die aber keinen offiziellen Charakter hatten. Ab 1888 wurde mit richtigen Schachuhren gespielt. 1978 wurde erstmals ein Frauenbrett eingeführt, dessen Ergebnis aber zunächst nur bei Gleichstand den Ausschlag gab. Seit 1992 wird der Wettkampf an acht Bretten gespielt. Mindestens ein Brett muss dabei von einem Spieler/ einer Spielerin mit dem anderen Geschlecht besetzt sein. In der Realität handelt es sich um ein Frauenbrett in einem Männerteam. Bisweilen spielt aber auch mehr als eine Frau mit.
Fast alles, was im englischen Schach Rang und Namen hat, nahm im Laufe der Jahre an diesem Vergleich teil. In der Liste der Spieler findet man unter anderem die Namen von Henry Atkins, William Winter, Alan Phillips, Hugh Alexander, Leonard Barden und Peter Lee, William Watson, Jonathan Levitt, Colin McNab, David Norwood, Jon Speelman, John Nunn, Michael Stean und Jonathan Mestel, Peter Wells, Paul Littlewood, Shaun Taulbut, Andrew Whiteley, George Botterill, Peter Markland, David Goodman, David Cummings, Ken Regan, James Howell, Geoff Lawton, Stuart Rachels und Dharshan Kumaran. 2019 nahm sogar die frühere Weltmeisterin Yifan Hou, Studentin in Oxford, teil.
Yifan Hou für Oxford, 2019 | Foto: John Saunders
Beim 4,5:3,5-Sieg steuerte sie für Oxford am Spitzenbrett ein Remis bei.
Wie sich die Bilder gleichen (s. Illustration von 1873 oben), etwas weniger Zuschauer aber und keine Zylinder | Foto: John Saunders
Nach Matches steht es derzeit 60:57 für Cambridge bei 22 unentschiedenen Wettkämpfen. Nach Punkten führt Cambridge mit 506:486. John Saunders pflegt eine inhaltreiche Seite, auf der alle Wettkämpfe mit ihren Ergebnissen aufgelistet sind und bemüht sich auch mit großem Erfolg, die Partien zu sammeln.
Der Termin für den Wettkampf ist aus traditionellen Gründen üblicherweise der März. 2021 fand das 139. Varsity Chess Match zwischen der Universität Oxford und der Universität Cambridge aber wegen der Corona-Pandemie erst im Oktober statt, am Samstag, den 23. Oktober. Sponsor ist seit einigen Jahren der Royal Automobile Club (Pall Mall, London), in dessen Räume der Wettkampf auch ausgetragen wurde.
Mit leerem Magen spielt es sich nicht gut
Der akademischen Schachwettkampf wird natürlich in einem stilvollen und edlem Rahmen durchgeführt. Nicht nur die Location ist erstklassig, auch das Rahmenprogramm. Die Organisatoren und die Spieler werden vor dem Match zu einem Dinner eingeladen. Dort sorgte in diesem Jahr der Konzertpianist Jason Kouchak, ein großer Schachfan, für die passende musikalischen Begleitung.
Jason Kouchat mit der iranischen Schiedsrichterin Shohreh Bayat | Foto: Julian Paix
Jason Kouchak spielte einige Stücke von Rachmaninow. Dann folgte Cole Porters "Anything Goes", bevor er zum Finale den Neil-Diamond-Klassiker "Sweet Caroline" zum Besten gab und das Publikum mitsang.
Cole Porter Comedy Song: Anything Goes
Nowadays,
As a Modern Millenium Man Gives and Takes whatever he can A choice of Valium or Coke It’s no joke if it’s not woke!
Downloading, Upgrading Insider Trading, Online Dating Now our looks are fading Must wear a mask
Floods, Fires, Fossil Fuels Climate Change, more bad news Win or lose -I’m so confused! Anything Goes!
So now I have a personal trainer Activist Green Campaigner Heaven knows Anything Goes!
Nach seinem musikalischen Gastspiel wechselte Kouchak zum Brett tauschte schwarze und weiße Klaviertasten gegen schwarze und weiße Schachfiguren.
Jason Kouchak wurde in Lyon, Frankreich, geboren und studierte an der Westminster School, dem Royal College of Music und der Universität von Edinburgh. Bisher hat er fünf Alben veröffentlicht. Er spielte zum 60. Geburtstag von Prinzessin Margaret im Jahr 1990 im Ritz Hotel und war Gastpianist bei der Filmpremiere von Zefferellis Hamlet.
Oxford Queen vs Kensington Knight! | Foto: Julian Paix
Im Jahr 2016 wurde Jason Kouchaks Schach- und Ballettmusik "Power and Grace" im British Museum und in New York aufgeführt, um damit die Rolle der Frauen als Königinnen im Schach zu feiern. Jason Kouchak ist regelmäßiger Gastkünstler bei Judit Polgars Global Chess.
Raymond Keene und Jason Kouchak | Foto: Julian Paix
2019 war Jason Kouchak zur Schlussfeier von Norway Chess eingeladen und spielte seine Eigenkomposition "Queen of the Knight". Im Jahr 2021 komponierte Jason Kouchak das Stück "Into the Light", das er bei der Curiouser-Ausstellung im Victoria and Albert Museum aufführte. Außerdem war er musikalischer Leiter des diesjährigen Schachfestes am Trafalgar Square in London.
Wonderful piano recital 🎹 at RAC Club, Pall Mall, by @JasonKouchak at 139th edition of Varsity #chess match (won by Oxford): Rachmaninov, Cole Porter (*Anything Goes), Neil Diamond, & jazz standard Les Feuilles Mortes. *Some lyrics changed! A lovely evening. pic.twitter.com/f6geGOAlv6
Stuart Conquest, Jason Kouchak | Foto: Julian Paix
Winning Oxford University chess captain Victor Vasiesiu receives the Margaret Pugh Trophy from guest of honour Jason Kouchak at the 2021 Varsity Chess Match - the 139th in the series; Oxford have now won 57 to Cambridge's 60, with 22 matches drawn pic.twitter.com/K7UbOL1DjN
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