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Die Deutsche Schachbundesliga wurde 1974 gegründet. Von der ersten Saison 1974-75 an wurde sie in vier Staffeln mit je acht Mannschaften ausgetragen. Die vier Staffelsieger spielten in einer zentralen Endrunde den Meister aus. Ab der Saison 1980/81 wurde die Bundesliga eingleisig gespielt. Mit der Saison 1991/92 wurden nach der Wiedervereinigung auch Mannschaften aus der ehemaligen DDR mit eingegliedert.
Im Laufe der 35-jährigen Geschichte der eingleisigen Bundesliga haben sich 28 Vereine vor, während oder nach einer Saison aus der Liga zurückgezogen oder haben auf ihr Startrecht verzichtet. Nicht mitgezählt sind die Vereine, die auf ihr Aufstiegsrecht aus der Zweiten Liga verzichtet haben. Einige Mannschaften haben sich zudem "still" verabschiedet, indem sie die Anzahl ihrer Profis reduziert haben und dann regulär und gewollt abgestiegen sind. Auch diese Teams sind nicht mitgezählt.
Während es zwischen der Gründung der eingleisigen Liga 1980/81 und die Erweiterung nach der Wiedervereinigung 1991/92 nur einen einzigen Rückzug gab, wurde dies danach zur regelmäßigen Begleiterscheinung nach dem Abschluss einer Bundesliga-Saison. Dies hat möglicherweise auch etwas mit der Vergrößerung der Reisedistanzen und Erhöhung von Reisekosten zu tun. In erster Linie dürfte dafür aber der Zustrom spielstarker, aber auch teurer Profis zu tun haben, vor allem nach dem Zerfall des "Ostblocks".
Die Profis erhöhen mit ihren Gagen und Anreisekosten den Gesamtetat der Bundesligamannschaften und so ist die Liga im Laufe der Zeit in zwei Teile zerfallen: die Mannschaften, die sich viele Profis leisten können und solche Mannschaften, denen dafür das Geld fehlt. Ohne Profis sind Mannschaften in der Bundesliga jedoch nicht konkurrenzfähig und so spielte man bei einem nicht unerheblichen Grundetat (Kosten für Reisen, Unterbringung und Organisation) von knapp 30.000 Euro für eine Amateurmannschaft nur gegen den Abstieg. Aber selbst bei hohem finanziellen Aufwand ist es kaum möglich, um die Meisterschaft mitzuspielen, da die OSG Baden-Baden mit ihrem Sponsor Grenke-Leasing die Liga zu sehr dominiert. Die Saison 2015-16 mit der SG Solingen als Meister ist nach zehn Jahren eine Ausnahme.
Obwohl die Bundesliga mit einem geschätzten Jahres-Gesamtetat von über einer halben Million Euro vermutlich das teuerste Schachturnier in Deutschland ist, fehlt ihr der adäquate Zuspruch der deutschen Schachfreunde. Es gibt zwar durchaus mediale Aufmerksamkeit in der Fach - und Lokalpresse, doch vor Ort finden sich zu den Wettkämpfen kaum Zuschauer ein. Die Gründe dafür wurden an unterschiedlichen Stellen bereits vielfach diskutiert und es gab Ansätze, Abhilfe zu schaffen, doch bisher ohne jede Nachhaltigkeit. In der nächsten Saison wird es eine große zentrale Runde in Berlin geben, an der auch die Frauenbundesliga beteiligt wird.
Anmerkungen zur Saison 2015/16 und zum Rückzug des Erfurter SK aus der 1. Schachbundesliga
von Thomas Casper & Christian Troyke
Der Erfurter SK gibt hiermit bekannt, die durch den Rückzug von Emsdetten erhaltene Spielberechtigung für die Saison 2016/17 in der 1. Schachbundeliga nicht wahrzunehmen und wieder in der 2. Bundesliga anzutreten. Die Entscheidung in der Vorstandssitzung am 28.04.2016 fiel recht leicht, da wenig für einen Verbleib in der 1. SBL spricht, aber für einen Verein von der Größe des ESK viel dagegen.
Als reiner Amateurverein ist die Finanzierung einer Saison in der 1. SBL eine Gratwanderung. Gesunde Finanzen haben für den ESK jedoch Priorität – monetäre Abenteuer können und wollen wir uns nicht leisten. Bis wenige Tage vor Abschluss der Saison 2015/16 war nicht sicher, ob wir sportlich die Klasse halten können. Sponsorenakquise ist unter diesen Voraussetzungen äußerst schwierig. Nachdem nun am 24.04.2016 klar war, dass der ESK nicht absteigen muss, hatten wir genau eine (!) Woche Zeit, eine solide Finanzierung für die Saison 2016/17 auf die Beine zu stellen. Warum der Schachbundesliga e.V. die verbindliche Meldefrist für die kommende Saison bereits auf den 01.05.2016 terminiert hat, erschließt sich uns leider nicht. Ein wesentlicher Aspekt für unseren Rückzug ist daher der ungemein knappe Meldetermin, der uns die finanzielle Sicherung für eine weitere Saison in der 1. SBL unmöglich macht.
An dieser Stelle sei gesagt, dass wir mit dem sportlichen Abschneiden in der abgelaufenen Saison sehr zufrieden sind. Aufgrund der großartigen Leistungen unserer beiden ersten Bretter - Evgeny Romanov und Andrey Vovk – die zusammen „plus 4“ erreicht haben, sind wir am Ende der Saison 13. in der Abschlusstabelle geworden. Regulär ist das zwar ein Abstiegsplatz, aber es hat sich wieder mal bewahrheitet – wer vor Bayern München landet, muss nicht absteigen. Es hat sich aber auch gezeigt, wie am letzten Spieltag in Bremen, dass der ESK ohne eine gewisse Anzahl der gemeldeten Großmeister in den allermeisten Kämpfen chancenlos ist. Und da die Finanzierung dieser Großmeister nicht mehr gewährleistet ist, verzichten wir lieber freiwillig auf Auftritte ausschließlich mit Freizeitspielern. Die meisten unserer deutschen Stammspieler reizt die 1. SBL in ihrer jetzigen Form nicht mehr besonders. Wir sind, mit etlichen Unterbrechungen, seit 1991 dabei und wollen in Zukunft nicht ständig über Niederlagen in Höhe von 1,5:6:5 auch noch zufrieden sein müssen.
Unsere Entscheidung gilt ausdrücklich der kommenden Saison. Einen erneuten sportlichen Aufstieg aus der 2. SBL vorausgesetzt, können wir uns – soweit die Rahmenbedingungen stimmen – durchaus vorstellen, auch in Zukunft wieder in der 1. SBL zu spielen. Zum Thema Rahmenbedingungen ist uns in der vergangenen Saison auch noch so einiges aufgefallen. Die folgenden Punkte sind sicher nicht ursächlich für unseren Rückzug, aber immerhin bedenkenswert.
...
Der Erfurter SK übt zudem Kritik an der mangelnden Beachtung der Turnierordnung durch die Vereine und Mannschaften der Ersten Bundesliga. So folgten einige Spieler und Mannschaften nicht dem Gebot einer einheitlichen Mannschaftskleidung. Turniersaal und Erfrischungen entsprächen nicht immer dem gewünschten Standard. Die Gastgeber der Wettkämpfe erfüllten nur selten die damit verbundenen Pflichten, zum Beispiel bei der Suche nach Unterkünften behilflich zu sein. Das Mitbringen von elektronischen Geräten in den Spielsaal ist strengstens untersagt, jedoch seien die für die Live-Übertragung benötigten Computer bisweilen auch für die Spieler einsehbar. Auch der Sinn dieser Übertragung im Internet wird von den Erfurter Verantwortlichen in Frage gestellt. Zudem sei die von den Spielern geforderte "Spielervereinbarung" in dieser Form nicht ausgewogen und in Teilen auch nicht notwendig.
Die ganze Erklärung zum Rückzug des SK Erfurt...
Hansa zieht sich aus der Bundesliga zurück
Der Vorstand des SC Hansa Dortmund hat gestern Abend einstimmig beschlossen in der Saison 2016/2017 nicht an der Schachbundesliga teilzunehmen. Schon im Vorfeld der Jahreshauptversammlung an letztem Freitag, den 29. April waren die Schwierigkeiten abzusehen. Die vergangenen Tage haben wir genutzt um nochmals alles durchzurechnen und abzuwägen. Nachdem wir in den Gesprächen mit diversen Sponsoren keine Möglichkeit gefunden haben den Rückzug unseres Hauptgeldgebers adäquat aufzufangen, sahen wir keine Alternative zu diesem Schritt. Abseits des Geldes fehlt es auch an Möglichkeiten die Erstligaorganisation zu übernehmen.
Dessen ungeachtet kann jedoch der Verein stolz sein, dass die Mannschaft letzte Saison trotz geringer Mittel sportlich die Klasse gehalten hat. Wir werden die Entwicklung in der Schachbundesliga weiterhin aufmerksam verfolgen und danken allen Spielern, Organisatoren und Beteiligten der letzten Saison!
Der Vorstand des SC Hansa Dortmund hat gestern Abend einstimmig beschlossen in der Saison 2016/2017 nicht an der Schachbundesliga teilzunehmen. Schon im Vorfeld der Jahreshauptversammlung an letztem Freitag, den 29. April waren die Schwierigkeiten abzusehen. Die vergangenen Tage haben wir genutzt um nochmals alles durchzurechnen und abzuwägen. Nachdem wir in den Gesprächen mit diversen Sponsoren keine Möglichkeit gefunden haben den Rückzug unseres Hauptgeldgebers adäquat aufzufangen, sahen wir keine Alternative zu diesem Schritt. Abseits des Geldes fehlt es auch an Möglichkeiten die Erstligaorganisation zu übernehmen.
Dessen ungeachtet kann jedoch der Verein stolz sein, dass die Mannschaft letzte Saison trotz geringer Mittel sportlich die Klasse gehalten hat. Wir werden die Entwicklung in der Schachbundesliga weiterhin aufmerksam verfolgen und danken allen Spielern, Organisatoren und Beteiligten der letzten Saison!
2016 SK Turm Emsdetten, Erfurter SK, Hansa Dortmund
2015 SC Eppingen
2014 SV Wattenscheid
2013 Wiesbadener SV
2009 SC Kreuzberg, TV Tegernsee
2008 TSV Bindlach-Aktionär
2007 SG Porz
2004 SV Lübeck
2004 Bremer SG, St. Ingbert, SK König Plauen
2003 SV Lübeck, SK Turm Emsdetten
2002 SV Castrop-Rauxel
2001 USC Magdeburg
2000 Delmenhorster SK, SK Passau, Dresdner SC
1999 SG Bochum
1998 SCA St. Ingbert
1995 Bayern München
1994/1995 SC Stadthagen (während der Saison)
1993 VfL Sindelfingen
1992 FTG Frankfurt
1983/1984 Königsspringer Frankfurt (während der Saison)
Ewige Tabelle der Bundesliga...
Statistiken beim Godesberger SK...
Statistiken zu Bundesliga (Wikipedia)...
Mannschaftskader der Bundesliga (Wikipedia)...