Die Abschlussfeier: Ein Fotobericht
Text und Fotos: Misha Savinov
Die Abschlussfeier des Russischen Superfinales war
ziemlich kurz. Der geschäftsführende Direktor und zeitweilige Präsident des
russischen Schachverbands, Alexander Bakh, verkündete die Ergebnisse beider
Meisterschaften. Er erklärte, dass sich alle besonders über den lang
erwarteten Sieg von Alexander Grischuk freuen würden, eben jener Grischuk,
der im ersten Superfinale Zweiter hinter Kasparov geworden war, dann aber
die nächsten Turniere wegen des reduzierten Preisfonds nicht spielen wollte.
Nachdem sich das geklärt hatte, wurde Grischuk 2007 Zweiter (ein Punkt
hinter Morozevich), 2008 fehlte er dann wieder und jetzt, 2009, wurde er
Erster – sehr ordentliche Ergebnisse, um es einmal so zu sagen!

Alexander Bakh betritt den Raum – gleich beginnt die Abschlussfeier
Peter Svidler, der Zweiter wurde, war bereits fünf Mal
russischer Meister, weshalb der diesjährige zweite Platz die Moral des
Petersburgers kaum erschüttern dürfte. In der Schlussrunde gewann Peter
gegen Evgeny Tomashevsky, wodurch er ein paar Elo-Punkte gewann und sich
definitiv den zweiten Platz sicherte. Sieht man von seiner Partie gegen
Sjugirov ab, dann hat Svidler allen Grund mit seiner Leistung zufrieden zu
sein. Doch wie Peter selbst sagt, gibt es in jedem Turnier eine Partie, die
man besser vergisst...

Die Spitze (vorne)! Rechts der Vater von T. und N. Kosintseva

Und das Fußvolk

Bakh lädt die Spieler ein, ihre Medaillen zu holen

Die Fotografen machen sich bereit
Bronze bei den Männern ging an Nikita Vitiugov. Auch er
spielt unter St. Petersburger Fahne und wird die Marke von 2700 Elo-Punkten
sehr bald überspringen. Als kompromissloser und kreativer Spieler sicherte
er sich die Medaille trotz einiger Rückschläge, zum Beispiel als er eine
Gewinnstellung gegen Svidler nur Remis spielen konnte und als er gegen den
Außenseiter Riazantsev in der vorletzten Runde auf vernichtende Weise
verlor.

Evgeny Tomashevsky und Nikita Vitiugov applaudieren den Siegern

Denis Khismatullin und Evgeny Alekseev hatten beide ein ziemlich
durchschnittliches Turnier

Der Sieger erhält seine Medaille
Alisa Galliamovas Goldmedaille kommt nach einer
freiwilligen zweijährigen Pause vom Schach. Alisa meinte, sie hätte in
diesem Turnier nicht ihr bestes Schach gespielt, aber überraschenderweise
reichte das aus, um die Goldmedaille zu gewinnen.

Alisa Galliamova spricht mit Veteranen des Schachjournalismus
Die Kosintseva-Schwestern haben sich in der letzten
Runde dafür entschieden, auf einen Kampf zu verzichten, obwohl beide im
Falle eines Sieges gute Chancen hatten, weiter vorne zu landen: Tatiana
hätte Bronzemedaillengewinnerin Valentina Gunina noch einholen können,
während Nadezhda die Chance auf einem Stichkampf um den Turniersieg gehabt
hätte. Trotzdem blieb die friedliche Tradition in den Partien der beiden
Schwestern gegeneinander gewahrt und damit war das Turnier entschieden: 1.
Galliamova, 2. N.Kosintseva, 3. Gunina.

Die besten Damen – Galliamova, Kosintseva, Gunina

Die Gewinnerin der Bronzemedaille – Valentina Gunina

Die Sieger und ihre Preise

Mark Gluhovsky (64) interviewt Nadezhda Kosintseva
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass Alexander
Bakh am 28. Dezember vom Russischen Präsidenten Dmitry Medvedev für seine
Verdienste um den Sport den Orden der Freundschaft verliehen bekam (Link
http://document.kremlin.ru/doc.asp?ID=056507 ). Zu den Prominenten, die
diesen Orden ebenfalls verliehen bekommen haben, zählen die
Tennis-Superstars Marat Safin und Anastasia Myskina. Es muss schön sein, so
ausgezeichnet zu werden und sich in solcher Gesellschaft zu befinden.
Alles in allem war das Superfinale 2009 umkämpft wie
selten und sorgte für spannende Partien und Resultate. Hoffentlich wird das
Feld nächstes Jahr, wenn Kosteniuk, Kramnik und Karjakin dabei sind, noch
stärker. Wir freuen uns schon darauf!