Russische Meisterschaft: Diesmal Grischuk

von ChessBase
04.01.2010 – Alexander Grischuk hat einige Anläufe gebraucht, um endlich auch einmal russischer Meister zu werden. Entweder wurde er bisher Vize oder er nahm gar nicht teil. So musste der fünfmalige Meister Peter Svidler diesmal mit der Silbermedaille Vorlieb nehmen. Nikita Vitiugov holte Bronze und wird wohl demnächst auch einen Platz in der Liste der Supergroßmeister einnehmen. Im Frauenturnier spielten Tatiana und Nadezhda Kosintseva ausgerechnet in der letzten Runde gegeneinander. Im Falle eines Sieges konnte Tatiana noch den dritten Platz erreichen und Nadezhda einen Stichkampf um Platz Eins. Die Schwestern spielten nach einigen Proformazügen allerdings remis. Das machen sie immer so und sie sahen keinerlei Grund, in dieser besonderen Situation von der Gewohnheit abzuweichen. So wurde Alisa Galliamova Meisterin vor N. Kosintseva. Bronze ging an Valentina Gunina. Mish Savinov schließt seine Berichterstattung aus Moskau mit Bildern der Siegerehrung ab. Bericht und Bilder...

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Die Abschlussfeier: Ein Fotobericht
Text und Fotos: Misha Savinov

Die Abschlussfeier des Russischen Superfinales war ziemlich kurz. Der geschäftsführende Direktor und zeitweilige Präsident des russischen Schachverbands, Alexander Bakh, verkündete die Ergebnisse beider Meisterschaften. Er erklärte, dass sich alle besonders über den lang erwarteten Sieg von Alexander Grischuk freuen würden, eben jener Grischuk, der im ersten Superfinale Zweiter hinter Kasparov geworden war, dann aber die nächsten Turniere wegen des reduzierten Preisfonds nicht spielen wollte. Nachdem sich das geklärt hatte, wurde Grischuk 2007 Zweiter (ein Punkt hinter Morozevich), 2008 fehlte er dann wieder und jetzt, 2009, wurde er Erster – sehr ordentliche Ergebnisse, um es einmal so zu sagen!


Alexander Bakh betritt den Raum – gleich beginnt die Abschlussfeier

Peter Svidler, der Zweiter wurde, war bereits fünf Mal russischer Meister, weshalb der diesjährige zweite Platz die Moral des Petersburgers kaum erschüttern dürfte. In der Schlussrunde gewann Peter gegen Evgeny Tomashevsky, wodurch er ein paar Elo-Punkte gewann und sich definitiv den zweiten Platz sicherte. Sieht man von seiner Partie gegen Sjugirov ab, dann hat Svidler allen Grund mit seiner Leistung zufrieden zu sein. Doch wie Peter selbst sagt, gibt es in jedem Turnier eine Partie, die man besser vergisst...


Die Spitze (vorne)! Rechts der Vater von T. und N. Kosintseva


Und das Fußvolk


Bakh lädt die Spieler ein, ihre Medaillen zu holen


Die Fotografen machen sich bereit

Bronze bei den Männern ging an Nikita Vitiugov. Auch er spielt unter St. Petersburger Fahne und wird die Marke von 2700 Elo-Punkten sehr bald überspringen. Als kompromissloser und kreativer Spieler sicherte er sich die Medaille trotz einiger Rückschläge, zum Beispiel als er eine Gewinnstellung gegen Svidler nur Remis spielen konnte und als er gegen den Außenseiter Riazantsev in der vorletzten Runde auf vernichtende Weise verlor.


Evgeny Tomashevsky und Nikita Vitiugov applaudieren den Siegern


Denis Khismatullin und Evgeny Alekseev hatten beide ein ziemlich durchschnittliches Turnier


Der Sieger erhält seine Medaille

Alisa Galliamovas Goldmedaille kommt nach einer freiwilligen zweijährigen Pause vom Schach. Alisa meinte, sie hätte in diesem Turnier nicht ihr bestes Schach gespielt, aber überraschenderweise reichte das aus, um die Goldmedaille zu gewinnen.


Alisa Galliamova spricht mit Veteranen des Schachjournalismus

Die Kosintseva-Schwestern haben sich in der letzten Runde dafür entschieden, auf einen Kampf zu verzichten, obwohl beide im Falle eines Sieges gute Chancen hatten, weiter vorne zu landen: Tatiana hätte Bronzemedaillengewinnerin Valentina Gunina noch einholen können, während Nadezhda die Chance auf einem Stichkampf um den Turniersieg gehabt hätte. Trotzdem blieb die friedliche Tradition in den Partien der beiden Schwestern gegeneinander gewahrt und damit war das Turnier entschieden: 1. Galliamova, 2. N.Kosintseva, 3. Gunina.


Die besten Damen – Galliamova, Kosintseva, Gunina


Die Gewinnerin der Bronzemedaille – Valentina Gunina


Die Sieger und ihre Preise


Mark Gluhovsky (64) interviewt Nadezhda Kosintseva

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass Alexander Bakh am 28. Dezember vom Russischen Präsidenten Dmitry Medvedev für seine Verdienste um den Sport den Orden der Freundschaft verliehen bekam (Link http://document.kremlin.ru/doc.asp?ID=056507 ). Zu den Prominenten, die diesen Orden ebenfalls verliehen bekommen haben, zählen die Tennis-Superstars Marat Safin und Anastasia Myskina. Es muss schön sein, so ausgezeichnet zu werden und sich in solcher Gesellschaft zu befinden.

Alles in allem war das Superfinale 2009 umkämpft wie selten und sorgte für spannende Partien und Resultate. Hoffentlich wird das Feld nächstes Jahr, wenn Kosteniuk, Kramnik und Karjakin dabei sind, noch stärker. Wir freuen uns schon darauf!

 

 

 

 

 

 

 

 


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