Rybka verteidigt Chess960-Titel in hartem Finale gegen Shredder
(
Text und Fotos: Eric van Reem)
Rybka, das von Vasik Raijlich entwickelte Programm, gewann die 4. Livingston
Chess960 Computerweltmeisterschaft. Nach vier harten Partien gegen das deutsche
Programm Shredder von Stefan Meyer-Kahlen gewann das amerikanische Programm
mit nur knappem Vorsprung: 2,5-1,5.
Es war ein spannendes Finale. Letztes Jahr gewann Rybka das Finale gegen den
gleichen Gegner ohne Probleme und benötigte nicht einmal vier Partien. Dies
Jahr gewann Rybka zwar auch die erste Partie, aber wie die Holländer sagen:
"Man hat gegen die Deutschen erst gewonnen, wenn sie im Bus sitzen." Und tatsächlich
schlug Shredder zurück: Rybka misshandelte die Stellung in der zweiten Partie,
die Rustam Kasimdzhanov ermittelt hatte, schrecklich und hatte nie eine Chance.
Die dritte Partie des Tages endete Remis. Rybka hatte einen Bauern mehr im Turmendspiel,
aber das reichte nicht, um die Partie zu gewinnen.
In der letzten Partie wurde die eigenartige Stellung 614 von Natalia Zhukova
ausgelost. Eigenartig, weil nur der Turm h1 und der Springer g1 die Plätze getauscht
hatten! Tatsächlich führte das zu einer seltsamen Partie: Rybka opferte im ersten
(!) Zug bereits einen Bauern, aber konnte ihre Figuren leicht entwickeln und
überspielte Shredder bald, um sich den Titel zu sichern.
Rybka-Entwickler Vasik Rajlich
Glückwunsch an Vasik Raijlich und sein Team! Seine Kollegen Jeroen Noomen und
Hans van der Zijden waren extra aus Holland gekommen, um ihren Chef zu unterstützen.
Raijlich war nach der letzten Partie glücklich und erleichtert: "Dieses Finale
war ziemlich interessant und die Partien waren wirklich schön. Aber ich muss
die letzte Partie gründlich prüfen, denn ich glaube, das Bauernopfer war nicht
korrekt."
Freundliche Atmosphäre in spannendem Match: Stefan Meyer-Kahlen und Vasik
Rajlich
Im Kampf um den dritten Platz sah Naum schon wie der sichere Sieger aus, nachdem
er mit 2-0 vorne lag, aber Deep Sjeng schlug zurück und gewann zwei Partien
hintereinander: 2-2. Die letzte Partie war dramatisch, da Naum in einer Gewinnstellung
nach Zeit verlor. Das graphische Interface Arena, das Naumov verwendet, ist
ziemlich fehleranfällig und unzuverlässig und wollte plötzlich keine Züge mehr
machen. Auch im Tiebreak mit verkürzter Bedenkzeit (5-5) trennten sich die beiden
Internetqualifikanten Unentschieden: 1-1. Und sogar die letzte, die "Armageddon"-Partie
endete Remis, aber da Deep Sjeng mit Schwarz spielte, sicherte ihm dieses Ergebnis
den dritten Platz.
Und wenn Sie neugierig sind, wer die Stellungen heute ausgelost hat: Jens Beutel,
der Mainzer Oberbürgermeister, Ex-FIDE-Weltmeister Rustam Kasimdzhanov, der
russische Spitzengroßmeister Evgeny Bareev und schließlich Natalia Zhukova,
Siegerin des Frauenwettbewerbs im diesjährigen FiNet-Open.
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