Das 6. St. Pauli Open
Der Hamburger SV und der FC St. Pauli buhlen in Hamburg um die Gunst der Fußball-Fans und kämpften beide unisono in der letzten Saison gegen den Abstieg, wenn auch nicht in der gleichen Liga. Es gab allerdings auch mal Zeiten, ist noch gar nicht so lange her, das waren beide Hamburger Top-Fußballclubs erstklassig und das erste und wichtigste Saisonziel war für die Mannschaft des FC St. Pauli, die Konkurrenten vom HSV zu schlagen, was auch gelang. Der Hamburger SV besitzt zwar das größere Stadion, das ist aber im Vergleich zu St. Pauli wirklich das einzige, was für das HSV-Stadion spricht, das in diesem Jahr aber immerhin seinen alten Namen wiedergefunden hat und nun endlich wieder Volkspark-Stadion heißt.
Das, nun wieder, Volkspark-Stadion
Wer dort hin will, muss sich von der nächst gelegenen (das heißt nicht: nahe gelegenen) S-Bahn-Station in Stellingen, manche kommen über Eidelstedt, zusammen mit einem großen Menschentreck, mehrere Zehntausend Menschen, durch eine enge Unterführung quetschen und sich dann an der Müllverbrennungsanlage vorbei auf den Weg machen. Anderthalb Kilometer können ganz schön lang werden, wenn man sich in einem Pulk besoffener Fußball-Fans befindet, deren Mannschaft gerade verloren hat - meist war das zuletzt die Heimmannschaft.
Das St. Pauli-Stadion liegt dagegen dort, wo sich auch der Stadtteil befindet, also mitten in der Stadt. Drei U- bzw. S-Bahn-Linien stehen zur Auswahl, um das Millerntorstadion bequem zu erreichen. Man steigt aus und ist da. Vor wenigen Jahren war das Stadion noch eine fast abbruchreife Ruine mit skurrilen Baulösungen, zum Beispiel Tribünen in Gerüstbautechnik - für die Fans aber trotzdem Kult. Nun hat der Klub nach und nach die Tribünen um den Platz herum neu errichtet, nicht wie seinerzeit beim HSV im zugigen Rohbetonbaustil, sondern chic, eher im Stil englischer Stadien, bei denen die Rückseiten der Tribünen wie normale mehrgeschossige Häuser aussehen. Gegenüber, im Knust, können sich Fans regelmäßig im St. Pauli-Talk über die neuesten Gerüchte und Geschichten informieren. St. Pauli macht Spaß, auch wenn die Strip-Bar aus der Nachbarschaft keine der Logen mehr beschickt.
Im Millerntorstadion
Vor allem hat der FC St. Pauli aber eine Schachabteilung, die ihr Spiellokal ebenfalls in bester Lage hat, nämlich in der Südtribüne des Stadions. Nebenan gibt es Bier, wer will, sonst eben Saft - und Live-Fußball auf einer großen Leinwand, falls gerade ein Champions League - Spiel läuft. Nach dem Hamburger Schachklub ist die Schachabteilung des FC St. Pauli in Hamburg die erste Adresse als Schachclub und hat in jüngster Zeit die Mitgliederzahl nahezu verdoppelt. Die zentrale Lage gab es schon immer, das feine Spiellokal aber nicht.
St. Pauli spielt Schach
Das Open
Die Leitung der Schachabteilung macht aber auch was, und organisiert nun schon zum sechsten Male ein internationales Open, an dem sich vor allem, aber eben nicht nur Spieler aus Hamburg und Umgebung beteiligen. In diesem Jahr belegen Bartosz Socko, Niclas Huschenbeth, Igor Khenkin und der Belgier Tanguy Ringoir die Spitzenplätze der Setzliste. Fünf Großmeister, sieben IMs und einige FMs sind als Titelträger am Start. Die meisten Spieler des A-Opens liegen aber bei Wertungszahlen zwischen 2350 und 2000. Alles in allem sind es 135 Teilnehmer im A-Open und 103 Teilnehmer im B-Open.
Niclas Huschenbeth
Nach vier Runden führen Niclas Huschenbeth und Jose Cuenca Jimenez das Feld mit 4 aus 4 an.
Partienauswahl, Runde 1 und 2
Foto: St. Pauli Schachabteilung
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