Schach auf der Akropolis

von ChessBase
14.03.2005 – Kaum mehr als ein halbes Jahr ist es her, dass die olympischen Spiele in Athen zu Ende gingen, und vielen sind die Fernsehbilder von diesem Mega-Sportereignis vor großartiger historischer Kulisse noch äußerst lebhaft in Erinnerung. Kann einem da etwas Schöneres passieren, als mitten im grauen Monat März eine Einladung zu einem Schachturnier in der griechischen Hauptstadt zu bekommen? Natalia Kiseleva jedenfalls überlegte sich ihre Zusage nicht zweimal, setzte sich ins nächste Flugzeug und schickte uns umgehend einen ersten Bericht - mit Fotos und jeder Menge Geschichte... Weiße Felder in Athen...

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Akropolis 2005

Endlich meine hart verdienten Schachferien. Daher habe ich mich auf die Einladung zum Akropolis Turnier sehr gefreut. Also habe ich meine Koffer gepackt und los … Meine Vorbereitung auf das Turnier war angenehm und sehr süß. Das handgemachte Schokoschach, das meine Freunde mir aus St. Petersburg mitgebracht haben, habe ich noch vor der Abreise brav aufgegessen.

Obwohl ich erst eine halbe Stunde vor Beginn der ersten Partie ankam, konnte ich darüber, wie sich danach herausstellte, noch glücklich sein. Die Großmeisterin Marta Fierro aus Ecuador hat es leider nicht geschafft nach Athen zu reisen, ihr Flug wurde wegen des vielen Schnees in Amsterdam gecancelled. Mit angenehmem Frühlingswetter begrüßte Athen die Teilnehmer des 3. Akropolis Turniers, welches in diesem Jahr rekordverdächtig stark besetzt ist. Im geschlossenen Frauenopen treten immerhin 4 IM, 8 WGM und 8 WIM an. Im GM-Open, wo unter anderem starke Großmeister wie Smbat Lputian, Boris Avrukh, Zviad Izoria, Yannick Pelletier, Ernesto Inarkiev sowie weitere 15 GM um die Punkte kämpfen, spielt auch die Weltmeisterin Antoaneta Stefanova mit. 

GM Smbat Lputian (ARM)

GM Andrei Sokolov (FRA)

GM Boris Avrukh (ISR)

GM Yannik Pelletier (SUI)

GM Ernesto Inarkiev (RUS)

Weltmeisterin Antoaneta Stefanova (BUL)

Da die Runden erst um 17 Uhr örtlicher Zeit beginnen gibt es genug Zeit, um durch Athen zu spazieren. Bekanntlich hat die Stadt geschichtsinteressierten Besuchern viel zu bieten. Mit sehr netter Begleitung in Form meiner guten Freundin Monika Socko mit ihren Kindern und ihrer Mutter habe ich mir die Zeit genommen und meine günstigen Konditionen ausgenutzt, als Student kommt man überall kostenlos rein. 

Monika Socko mit den Kindern 

Hier ein paar meiner Impressionen … 

Erechtheion und Caryatides

Ich habe den Likavitos-Berg („Touch the Sun“), den höchsten Punkt in Athen besucht. 

Likavitos Berg

Bahn zum Likavitos Berg

Von dort hat man ein unbeschreiblich schönes Panorama. 

Dort findet man auch die orthodoxe Kirche von 1885, die man von jedem Teil Athens aus sehen kann. 

Kirche auf dem Likavitos Berg 

Das Odeon des Herodes Atticus, ein im Jahr 161 n. Chr. für 5000 Besucher erbautes Theater, liegt am Südhang der Akropolis. Im meisterhaft renovierten Odeon finden die jährlichen Athener Festspiele statt. 

Odeon des Herodes Atticus

Bei der Agora, die unterhalb der Akropolis liegt, handelt es sich um einen Markt, wo sich Sportler und Philosophen getroffen haben, um Reden zu halten oder zu trainieren. Frauen durften damals nicht teilnehmen. Im 5. Jahrhundert wurde dort die Demokratie erfunden. 

Blick auf die Akropolis von der Agora

Agora Platz der Giganten

Agora die Kirche des heiligen Apostels

Der Tempel des Hephestos, das größte Bauwesen in Agora. Es wurde Hephestos, dem Gott des Schmieds und der Töpfer gewidmet, deren Schmieden und Werkstätten seit der Antike in diesem Viertel zu finden waren. Erbaut im 5. Jahrhundert v. Chr. ist dies der besterhaltene griechische Tempel, dessen 34 Säulen immer noch das Originaldach tragen. 

Tempel des Hephestos

Am 8.03, dem internationalen Frauentag, wurde ein Empfang im Rathaus von Athen organisiert, die Vertreterin des Bürgermeisters von Athen hatte natürlich nur die Teilnehmerinnen des Frauenturniers eingeladen. Um die Macht der Göttin Athena zu füllen ist die Bürgermeisterin von Athen auch eine Frau. Dort wurde uns zur Feier des Tages gratuliert und über die positive Entwicklung des Schach in Griechenland gesprochen. 

Besuch im Rathaus von Athen

Schach in Griechenland entwickelt sich sehr schnell. Außer dem traditionellen Akropolis Open, gibt es noch zahlreiche andere Turniere z.B. Kavala, Halkidiki Open, die man ganz gut mit einem Urlaub verbinden kann. Zurück zu den Fakten der beiden Turniere. Nach 7 Runden führt im GM-Open Vugar Gashimov (AZE) mit 5,5 Punkten vor Boris Avrukh (ISR), Eduardas Rozentalis (LTU) und Hichem Hamdouchi (MAR) mit 5 Punkten. 

 

Im WGM-Turnier liegt die polnische Titelverteidigerin Monika Socko mit 5,5 Punkten einen halben Punkt vor der für Griechenland startenden Yelena Dembo und Inga Khurtsilava aus Georgien.

Titelverteidigerin Monika Socko mit ihrem Mann, GM Bartosz Socko

IM Yelena Dembo (GRE)

WGM Anastazia Karlovich (UKR)

WIM Anastasia Sorokina (AUS)

WIM Viktoria Bashkite (EST)

Sabina Francescka Foisor (ROM)

WGM Sophie Millet (FRA)

 

Entschieden ist auch hier noch lange nichts, die letzten beiden Runden werden spannend. Fortsetzung folgt ... 

Viele Grüße aus Athen

                Natalia Kiseleva

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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