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Karl Eugen von Württemberg wurde 1728 in Brüssel geboren und kam nach dem frühen Tod seines Vaters Karl Alexander schon als Neunjähriger auf den Thron, bis zu seinem 16. Lebensjahr noch unter Vormundschaft. Seine Erziehung erhielt er am Hofe des Preußischen Königs Friedrich II. in Berlin.
Als Herrscher des absolutistischen Zeitalter pflegte er zunächst einen aufwändigen und teuren Regierungsstil, ließ mehrere prächtige Schlösser bauen, führte das Land damit allerdings an den Rand des wirtschaftlichen Ruins. Während seiner Amtszeit zeichnete er sich nicht gerade durch große Toleranz aus. Mit seiner Mutter verkrachte er sich und ließ sie in Göppingen in Hausarrest nehmen. Der Dichter Christian Friedrich Daniel Schubart wurde nach einer Satire zehn Jahre lang eingesperrt. Friedrich Schiller wurde ebenfalls mit Schreibverbot und Kerkerhaft bedroht und verließ deshalb das Land. Er war verheiratet, hatte aber viele Mätressen und illegitime Kinder.
In späteren Jahren wandelte sich Karl Eugen vom Despoten zum sorgenden Landesvater, möglicherweise unter dem Einfluss seiner zweiten Frau, Franziska Leutrum von Ertingen. Er förderte nun die Wissenschaften und die Künste, gründete Schulen und Akademien und begründete die heutige Landesbibliothek. Seine Liebe zum Schach fällt ganz sicher mit seinen Interessen der zweiten Lebensphase zusammen.
1793 starb Karl Eugen auf Schloss Hohenheim.
Das Landesmuseum Stuttgart hat mit Mitteln aus der Lotto-Stiftung ein prächtiges Schachspiel aus dem Besitz des Herzogs erworben. Im Blog des Museums wird es vorgestellt.
Hier geht es zum Museums-Blog mit weiteren Information zum Schachspiel und der Frage nach der passenden Stellung:
https://blog.landesmuseum-stuttgart.de/schach-dem-herzog/
Schachfiguren mit Etui aus dem Besitz Herzog Carl Eugens von Württemberg
Von Dr. Matthias Ohm
Schachspiele gehörten seit dem Mittelalter zur fürstlichen Ausstattung. Sie demonstrierten die Fähigkeit des Herrschers zum strategischen Denken und seine Eignung als guter Landesvater. Schach war ein wichtiger Bestandteil der fürstlichen Ausbildung, und so reiste der württembergische Prinz Carl Eugen (1728–1793) wohl mit diesen Figuren zu seiner Erziehung an den Hof des preußischen Königs nach Berlin.
Weißer König und weiße Dame aus Porzellan | Foto: Hendrik Zwietasch, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Schwarzer König und schwarze Dame aus Porzellan | Foto: Hendrik Zwietasch, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Die Figuren der Könige und Damen bestehen aus so genannten Pagoden, frühen Chinesendarstellungen aus Böttcherporzellan mit Email- und Lackfarben. Die Könige, Läufer und Springer sind mit silbernen, teilweise vergoldeten Buchstaben (K, L und S) bekrönt.
Die 32 Figuren in ihrem Futteral | Foto: Hendrik Zwietasch, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Die Schachfiguren zeigen eine über einen längeren Zeitraum reichende Geschichte des Gebrauchs: Sie weisen Reparaturen, Ausbesserungen und Restaurierungen auf. Ab Februar 2019 werden sie im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart zu sehen sein.
Die 32 Figuren vor dem Futteral aus rotem Leder | Foto: Hendrik Zwietasch, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Schachfiguren in einem roten Lederfutteral mit dem Wappen des Herzogs Carl Eugen von Württemberg, Halbedelsteine (Bergkristall, Jaspis, Achat) Silber, vergoldet, Porzellan (Könige und Dame).
Futteral: Süddeutsch um 1790, Figuren: Süddeutsch und Sachsen 1. Hälfte 18. Jh.
Link:
https://www.landesmuseum-stuttgart.de/