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4. Turnier in der Pfennigparade
Fotos: Florian Peljak (SZ)
Bericht: Münchner Schachstiftung
Als Höhepunkt des Schachjahrs in der Stiftung Pfennigparade führte diese
zusammen mit der Münchener Schachstiftung zum vierten Mal das große
Schachturnier unter dem Motto „Geistesblitz und Taktikwitz“ durch.
In diesem Jahr beteiligten sich insgesamt 49 Spieler, darunter Grund- Haupt- und
Realschüler der Ernst-Barlach-Schulen, Werkstattbeschäftigte, Betreuer und
Bewohner der Stiftung Pfennigparade. Mindestens ebenso viele Helfer und
Zuschauer waren mit von der Partie. Die Bedeutung des Turniers kann man auch
daran ermessen, dass Großmeister Thomas Luther als Behindertenbeauftragter des
Weltschachbunds FIDE vor Ort weilte und bei der Siegerehrung allen Teilnehmern
und Organisatoren ein großes Lob aussprach. Er selbst errang im Jahre 2000 in
Istanbul mit der deutschen Nationalmannschaft bei der Schacholympiade die
Silbermedaille.
Die Siegerehrung nahmen Frau Professor Angelika Speck-Hamdan als Schirmherrin,
Herr Steinmann als Vorsitzender der Stiftung Pfennigparade, Roman Krulich als
Stiftungsgründer und Dijana Dengler vor.
Es gab viele Geistesblitze und Taktikwitze und auch den ein- oder anderen Moment
zum Schmunzeln.
Von Beginn an entwickelte sich in beiden Gruppen ein spannender Wettkampf. Es
siegte durch einen knappen Sieg in der letzten Runde erneut Heiko Hannemann mit
6,5 Punkten vor seinem Betreuer Michael Horvath mit 6 Punkten und Mitorganisator
Werner Schwarz mit 5 Punkten. In der Anfängergruppe, die sich aufgrund der
vermeintlich leichteren Gegnerschaft besonderer Beliebtheit erfreute, hatten vor
der letzten Runde noch fünf Spieler Chancen auf den Sieg und einen der drei
Pokale sowie zahlreiche wertvolle Sachpreise. Schlussendlich setzte sich Schatin
Adamian mit 6 Punkten nach Wertung vor Jochen Pawlitschko mit ebenfalls 6
Punkten durch, wobei der Sieger den Zweitplatzierten bereits in der ersten Runde
bezwungen hatte. Den dritten Platz belegte Leonhard Drechsler mit 5,5 Punkten.
Für die amüsanteste Episode sorgte die Neuntplatzierte Lilli Schickel, die in
Runde sechs ihrem Gegner die „Charade“ erläuterte, bei der sie die Position des
Königs und des Läufers in einem Zug zu vertauschen versuchte. Auf Nachfrage
ergab sich, dass die Achtjährige einer Verwechslung mit der Rochade unterlegen
war.
Wir danken allen Helfern, Betreuern, Mitspielern, Gästen und Spendern für einen
rundum gelungenen Tag und freuen uns auf das fünfte Turnier im nächsten Jahr!
Gemeinschaftsprojekt: Autismus Kompetenzzentrum und die
Münchener Schachstiftung
„Mit dem Schachprojekt möchten wir Menschen mit Autismus dabei
unterstützen, soziale Kompetenzen auszubauen und ihre Freizeit aktiv zu
gestalten“ so Arno Bellenzin von der Autismus Initiative e.V. Das vom Autismus
Zentrum Oberbayern und einer Sporthilfe unterstützte Projekt ermöglicht
Erwachsenen und Kindern die Teilnahme an einem speziell ausgearbeiteten
Schachtraining in den Räumen der Münchener Schachakademie.
Auf die Frage, worin sich das Schachtraining mit autistischen Kindern von
anderen Grundschülern unterscheidet, antwortete Frau Dengler:
„Man muss den Unterricht mit autistischen Kindern klar strukturieren. Manchmal
führt das dann dazu, dass ein eher strukturiertes Spiel wie Schach diesen
Kindern entgegenkommt und ich das Gefühl habe, dass manche Schüler schneller
lernen als andere Grundschüler.“
„Die Kommunikation ist oft schwieriger als bei anderen Schülern, weil die Kinder
häufig direkten Blick- und Sprachkontakt meiden. Es gibt Situationen, wo diese
Kommunikation dann nur über Dritte (Eltern, Betreuer) möglich ist.“
„Neben den autistischen Kindern habe ich auch einige mit ADHS Syndrom. Durch das
Einführen klarer Regeln wie dem Einhalten der Turnierruhe wird jedem Kind die
Möglichkeit gegeben sich entsprechend zu entfalten und Schach macht in der
Gruppe allen Spaß.“
Am Ende des Seminars strahlten die Augen, die Körperhaltung war entspannt, die
Kinder sind aus sich herausgegangen – ein riesengroßer Erfolg!!!!