Pressemitteilung des Schachbezirks Oberfranken
Bald wieder Schach im Fernsehen!
Einsatz für TV-Präsenz offenbar erfolgreich
Der Schachsport kehrt mit Sondersendungen ins Fernsehen zurück: Der WDR hat
angekündigt, dass er zum Ende dieses Jahres in seinem dritten Programm ausführliche
Beiträge zum Duell zwischen Vladimir Kramnik und Deep Fritz ausstrahlen wird.
Das ergab eine Anfrage von Jan Fischer, dem Referenten für Öffentlichkeitsarbeit
im Schachbezirk Oberfranken.
In einer Stellungnahme bestätigt WDR-Sprecher Michael Hirz die Tatsache, dass
sich alle Fernsehsender außer dem WDR längst aus der Schachberichterstattung
zurückgezogen hatten. "Das liegt daran, dass Publikumsinteresse keine statische
Größe ist. Dem müssen wir dadurch Rechnung tragen, dass wir immer wieder alle
unsere Programmangebote auf den Prüfstand stellen." Dies gelte umso mehr als
die finanziellen Möglichkeiten deutlich geringer seien als früher.
Der WDR weist in der Mitteilung darauf hin, dass das Internet dem Fernsehen
bei der Schachberichterstattung längst den Rang abgelaufen habe. "Im Internet
hat sich eine aufmerksame Gemeinde versammelt, die die großen Schach-Event kenntnisreich
verfolgt." Vor dieser Entwicklung könnten die Verantwortlichen des Senders nicht
die Augen verschließen. Und doch hat der WDR eine gute Nachricht für alle Schach-Fans
parat: "Wir werden uns nicht aus der Schachberichterstattung zurückziehen."
Erst vor kurzem sei beschlossen worden, Ende des Jahres das Spiel Vladimir Kramnik
gegen Deep Fritz in einer längeren Sendung zu dokumentieren. Zusätzlich wird
das mit Spannung erwartete erneute Duell "Mensch gegen Computer" noch in kürzeren
Berichten begleitet. Der WDR-Sprecher abschließend: "Weitere Überlegungen im
Hinblick auf Schach sind noch zu wenig konkret, um sie schon anzusprechen."
Aber: "Es wird nicht bei diesem einen Event bleiben."
Rückblende: Im August 2005 hatte im Schachbezirk Oberfranken eine Aktion ihren
Ausgangspunkt, die sich für die TV-Präsenz des Schachs stark machte. Nach dem
Aus der Sendung "Schach der Großmeister", die der WDR seit 1983 federführend
übertragen hatte, setzten sich zahlreiche Denksportler aus ganz Deutschland
in Briefen und E-Mails an den WDR für eine Weiterführung der Schachberichterstattung
im Fernsehen ein. Sogar ein Homepage
www.rettethortundpfleger.de
wurde ins Leben gerufen, weil die Moderatoren Dr. Helmut Pfleger und Vlastimil
Hort über die Jahre - wie die Sendung - weit über die Schach-Szene hinaus Kult-Status
erreicht hatten. Auch auf den Internet-Seiten des Schachbezirks Oberfranken
(
www.schachbezirk-oberfranken.de)
stiegen die Zugriffszahlen; in einem Forum wird hier nach wie vor über die Zukunft
des Schachs im Fernsehen diskutiert.
Jan Fischer wertet die positive WDR-Mitteilung als einen Erfolg der Bemühungen
der deutschen Schachfreunde um die TV-Präsenz ihrer Randsportart. "Gerade im
Hinblick auf die Schacholympiade 2008 in Dresden ist es wichtig, dass die Sportart
Schach verstärkt ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rückt. Und das ist mit dem
Medium Fernsehen am besten und effektivsten machbar."
Auf seine Anfrage bei den Fernsehanstalten der ARD erhielt Fischer mehrere Antworten.
Ein Sprecher des Südwestrundfunks etwa schrieb von der Möglichkeit von Berichten
im Umfeld der Schach-Olympiade 2008 - "auch dann wieder mit Blick auf regionale
Aspekte". Fazit: In den dritten Programmen der ARD wird Schach wohl auch in
den kommenden Jahren des Öfteren auftauchen. Im Hauptprogramm der ARD ("Das
Erste") wird es - wie eine Sprecherin bestätigte - hingegen keine Rolle spielen.
Zumindest seien derzeit keine Sondersendungen oder Specials geplant.
Bei Rückfragen:
Jan Fischer
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
im Schachbezirk Oberfranken
Nußhardtweg 3
95145 Oberkotzau
Telefon 09286/800510
Telefax 09285/913339
E-Mail: presse@schachbezirk-oberfranken.de