28.04.2010 – Ulrich Stock ist für seinen Bericht in der Zeit aufgefallen, dass Anands Läufer
die aktivste Figur war und mit Lc8-f5-g6-h7-f7-e8-b5 eine hübsche Kreisbewegung
vollführte, bevor er sich zum Abtausch stellte. Das Partieende sei dann zum
Kinderkram verkommen, denn Topalov hatte vorher ankündigen lassen, dass er
keinerlei Remisangebot machen werde. Nun gibt es aber im Schach tatsächlich
Positionen, die nie anders als Remis enden können. Was nun? Nach einigen
Stellungswiederholungen kam schließlich der Schiedsrichter herbei und stellte
das amtliche Endergebnis fest. Während vor zwei Jahren in Bonn Hunderte von
Zuschauern für 35 Euro Eintritt die WM zwischen einem Inder und einem Russen
verfolgten, hätten sich gestern gerade einmal drei Dutzend Schachfreunde für fünf
Euro Eintritt in den Militärclub verloren, um ihren Landsmann beim Kampf um die
Schachkrone zu beobachten. "Wir sind Slawen und gehen lieber in den Garten",
wird Danailow zitiert. Dabei hätte Anand doch sogar extra die Slawische
Verteidigung gewählt. Die Partie wies aber doch einige Finessen auf, wie Anish Giri
in seinem Kommentar heraus gearbeitet hat. 14...Tg8! war Anands Neuerung und
später hätte der Titelverteidiger vielleicht 24...f5!? ziehen sollen, ein
Vorschlag von Garry Kasparov, der die Partie in seinem Hotelzimmer in
Oslo verfolgte. Heute um 14 Uhr wird die vierte Partie gespielt. Anand hat Weiß.
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der Zeit...
Anish Giris Kommentare (engl.)...Bilder von der Pressekonferenz...