
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan.
Sunny
Beach Open 2007- Ferien und Schach in Bulgaria
Von Dejan Bojkov
Regenbogen über dem Schwarzmeerstrand
Als das Turnier 2002 erstmals im bulgarischen Turnierkalender auftauchte, glaubte niemands daran, dass es solange überleben würde. Schließlich möchten zu viele Schachspieler Geld mit Schach verdienen, zu wenige Geld dafür ausgeben. Doch es entwickelte sich alles zum Guten…
Das Turnier wird zum Gedenken von zwei Schachfreunden aus Burgas – dem größten Hafen Bulgariens - ausgerichtet: Georgi Ravninov und Stefan Kesarovski, die in der Zeit des gar nicht so weit zurück liegenden Kommunismus lebten.
Der Erstere war ein Jornalist, der es liebte, in seinem Klub Schach zu spielen. Er wurde Nationaler Kandidat Meister, spielte aber keine Turniere. Zu jener Zeit hatten die Journalisten enge Beziehungen zur Regierung und waren in der Gesellschaft hoch angesehen. Es nutzte seine Verbindungen, um für zahlreiche Schachveranstaltungen und Turniere Sponsoren zu finden. Er war ein guter Freund von Stefan Kesarovski, dem langjährigen Präsidenten des Schachverbandes von Burgas. Mit seiner Unterstützung half er dem Schach in seiner Heimatstadt sehr. Dank dieser Anstrengungen wurde das Schachfestival in Primorsko (ein Ferienort in der Nähe von Burgas) ins Leben gerufen. Es galt als das best organisierte Turnier Bulgariens zu Zeiten des Sozialismus. An den Rundenturnieren nahmen sogar Spieler aus Indien teil, die IM- oder GM-Normen machen konnten. Die Söhne der beiden Schachenthusiasten übernahmen von ihren Väter die Leidenschaft für das Spiel und organisieren und finanzieren seit 2002 diese Turnier hier.
In diesem Jahr fanden über 100 Spieler aus 17 Ländern den Weg ans Schwarze Meer. Einige Teilnehmer waren Touristen, die hier ihre Ferien verbrachten und am Turnier eher zufällig teilnahmen. Andere kamen eigens zum Schach hierher, was weder schwierig noch teuer ist. So kostet die Unterbringung in einem Vier-Strene-Hotel für das ganze Turnier nur 190 Euro – inklusive Frühstück und Abendbrot. Bulgarien ist nun Mitglied in der EU, hat aber noch ein sehr günstiges Preisniveau.
Karolina Smokina in Pool..
..und an der Poolbar
Sunny Beach ist auch im September noch sehr warm, das Ende der Saison ist normalerweise erst im Oktober. Am Tage ist es warm genug für den Strand und am Aband verbreitet sich südländisches bulgarisches Flair in den vielen Bars und Diskoteheken.
Der Ort bietet für jede Preiskategorie das entsprechende Hotel und per Charterflug ist man sehr schnell und mit täglichen Verbindungen aus allen großen europäischen Städten in Burgas.
Das Turnier war dennoch keine einfache Angelegenheit, schließlich hatten über 50 Spieler eine Elozahl von über 2200. Sechs GMs nahmen teil, alle stammen aus Bulgarien.
GM Evgeny Janev
Witziger weise spielt aber der Elofavorit GM Vladimir Georgiev für Mazedonien und GM Evgeni Ermenkov für Palästina! Die Überraschungen nahmen schon zu Beginn ihren Anfang, als zwei Großmeister einen halben Punkt stehen ließen. In gewisser Weise war das zu erwarten, denn viele bulgarische Talente, deren Wertungen noch niedrig sind, waren am Start.
Daniel Ninchev, junges Talent aus Burgas
Schließlich bewies IM Krasimir Rusev, ein junger und starker Spieler, seine Topform.
Krasimir Rusev
Er nahm bereits zweimal an Jugend-Europameisterschaften teil. Vor der letzten Runden hatter er nur einmal (!) remis gespielt und alle anderen Partien gewonnen. Damit war das Turnier praktisch schon entschieden. In der letzten Runde reichte ihm ein Remis zum Turniergewinn und einem Zuwachs von 27 Punkten. Zweiter wurde IM Momchil Nikolov zusammen mit dem Vorjahressieger IM Pavel Dimitrov. Dies ist besonders deshalb sehr positiv für das bulgarische Schach, da alle diese Spieler noch sehr jung sind. Dimitrov ist erste 16 mit einer Elo von 2460. Den Frauenpreis gewann WGM Maria Velcheva.
WGM Maria Velcheva
Die Turniersieger und die beste Frau im turnier gewannen zudem eine Einladung zum nächsten Turnier auf Kosten des Veranstalters. Milena Stefanova machete eine WIM-Norm.
Milena Stefanova (li.)
Iva Videnova
Karolina Smokina am Brett
Die Spieler an den ersten fünfzehn Brettern durften nur mit Erlaubnis des Schiedsrichters Remis anbieten. Es wurde auch diskutier, dreimalig Zugwiederholung am frühen Partiesatdium zu verbieten. Aber dies kollidiert mit den FIDE-Regeln und wurde deshalb nich realisiert. So sollten Kurzremis verhindert werden. Zu Probleme führte es u.a in der Partie GM Velikov gegen IM Todorov. Schiedsrichter GM Inkiov erlaubte kein Remis vor der vierten Stunde. Witzigerweise ist er mit beiden Spielern gut befreundet, aber seine Aufgabe versah er mit großer Genauigkeit. Er hat außerdem die Turnierseite im Internet gestaltet: http://www.sunnybeach-chess.com/.
Ich weiß nicht, ob die Antiremis-Regel tatsächlich zu 100% funktioniert, aber die Anzahl der Remisen im Turnier im Vergleich zu früher war tatsächlich geringer.