ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Das 7. Beirut Open wurde von den Alumna der Katholischen Schule im Amical Chess Club durchgeführt und in einem christlichen Kulturzentrum ausgetragen, von denen es in Beirut zahlreiche gibt. Cheforganisator war Jacques Bedrossian. Der Schachverband des Libanon gehörte zu den Gründerverbänden der 1974 ins Leben gerufenen Arabischen Schachföderation. Nachdem das öffentliche Leben durch den Bürgerkrieg (1975 bis 1990) über Jahrzehnte gelähmt war, hat sich neben anderen Aktivitäten auch das Schachleben in den letzten Jahren wieder entfaltet. Im Januar 2013 gab es hier die Mediterranean Championship. 2013 wurde zudem das 6. Beirut Open ausgetragen. Für den Juni 2014 sind die frankophonen Meisterschaften geplant.
Knapp 80 Spieler nahmen am 7. Beirut Open teil, darunter sieben Großmeister und einige weitere Titelträger.
Die Spitzentische
Rauchen verboten. Im Hintergrund eine Heiligenstatue
Die hinteren Tische
Im Hintergrund der Trophäenschrank
Auch ein paar junge Spieler nahmen teil
Elofavorit war Sergey Tiviakov, der auch die Fotos und Informationen für diesen Artikel zur Verfügung gestellt hat und dabei viele Eindrücke aus der älteren und jüngeren Geschichte des Landes sammelte.
Tigran Kotanijan
Kiriell Stupak (re)
Andrejs Strebkovs
Igor Rausis
Alexander Raetsky
Nach neun Runden Schweizer System belegten mit Azer Mirzoev (Aserbaidschan), Kirill Stupak (Weißrussland) und Sergey Tiviakov (Niederlande) drei Spieler punktgleich (sieben Punkte) die vorderen Plätze, von denen Mirzoev die beste Zweitwertung aufwies. Beste einheimische Spieler waren Ahmad Najjar und Amro El Jawich mit einem halben Punkt weniger.
Azer Mirzoev
Endstand
Rg. | Snr | Name | FED | Elo | Pkt. | Wtg1 | Wtg2 | Wtg3 | |
1 | 3 | GM | Mirzoev Azer | AZE | 2553 | 7.0 | 1.0 | 5 | 43.5 |
5 | GM | Stupak Kirill | BLR | 2486 | 7.0 | 1.0 | 5 | 43.5 | |
3 | 1 | GM | Tiviakov Sergei | NED | 2657 | 7.0 | 1.0 | 5 | 42.0 |
4 | 7 | GM | Raetsky Alexander | RUS | 2429 | 6.5 | 0.0 | 5 | 41.5 |
5 | 4 | GM | Kotanjian Tigran | ARM | 2545 | 6.5 | 0.0 | 5 | 40.5 |
6 | 14 | FM | Najjar Ahmad | LIB | 2241 | 6.5 | 0.0 | 5 | 36.5 |
7 | 17 | FM | El Jawich Amro | LIB | 2148 | 6.5 | 0.0 | 5 | 33.5 |
8 | 2 | GM | Rausis Igors | CZE | 2581 | 6.5 | 0.0 | 4 | 41.0 |
9 | 18 | FM | Chahrour Ibrahim | LIB | 2117 | 6.0 | 0.0 | 6 | 38.0 |
10 | 25 | Tarboush Husam | SYR | 2050 | 6.0 | 0.0 | 6 | 32.0 | |
11 | 6 | GM | Karpatchev Aleksandr | RUS | 2445 | 6.0 | 0.0 | 5 | 43.0 |
12 | 11 | IM | Boricsev Oleg | HUN | 2319 | 6.0 | 0.0 | 5 | 37.0 |
13 | 15 | IM | Iyti Basher | SYR | 2226 | 6.0 | 0.0 | 5 | 36.5 |
14 | 29 | Sharbel Marwan | LIB | 1987 | 6.0 | 0.0 | 5 | 32.5 | |
15 | 10 | IM | Kiss Pal | HUN | 2348 | 6.0 | 0.0 | 4 | 38.5 |
16 | 8 | IM | Strebkovs Andrejs | LAT | 2356 | 6.0 | 0.0 | 4 | 38.0 |
12 | FM | Al-Tarbosh Ward | SYR | 2255 | 6.0 | 0.0 | 4 | 38.0 | |
18 | 16 | FM | Kassis Antoine | LIB | 2178 | 6.0 | 0.0 | 4 | 33.5 |
19 | 23 | Kaouri Mahdi | LIB | 2072 | 5.5 | 0.0 | 5 | 38.0 | |
20 | 21 | CM | Abdulaziz Mahmoud | LIB | 2094 | 5.5 | 0.0 | 5 | 37.5 |
21 | 19 | Bassel Charaf | LIB | 2115 | 5.5 | 0.0 | 5 | 34.5 | |
22 | 62 | Hanna Naji | LIB | 0 | 5.5 | 0.0 | 4 | 30.0 |
...
Die Turnierleitung
Alle Organisatoren
Die Levante-Küste
Byblos
Kontrollposten in Beirut
Das Regierungsgebäude
Typisches Straßenbild: Scooter, Gabelstapler, Autos
Das alte Stadtzentrum
Neubauten und Schnellstraße
Altstadt mit Moschee
Kleine Park-Idylle
Märtyrer-Denkmal und Hariri-Moschee
Die einstige St.Ioann-Kirche, jetzt Khalif Omar Moschee
Bausünden der 1960er Jahre
Die berühmte Strandpromenade
Mit vielen Hochhäusern
Im libanesischen Bürgerkrieg bekämpften sich zwischen 1975 und 1990 verschiedene Gruppen in wechselnden Koalitionen. Zudem griffen eine Reihe von fremden Mächten in die Kämpfe ein.
Spannungen zwischen arabischen Nationalisten und prowestlichen Christen (Maroniten) gab es schon seit den 1950er Jahren. Offene Kämpfe brachen aus, nachdem bewaffnete Einheiten der PLO infolge der Vertreibung aus Jordanien ("Schwarzer September" 1970) im Libanon einen Staat im Staate gründeten und danach von der maronitischen Phalange-Miliz bekämpft wurden. 1976 griff Syrien mit einer Interventionsarmee im Auftrag der Arabischen Liga auf Seiten der Maroniten in die Kämpfe ein. Nach 1979 kam es zudem zu Kämpfen zwischen sunnitischen und schiitischen Milizen unter Beteiligung von libanesischen, prosyrischen und den proiranischen Milizen, später als Hisbollah bekannt geworden.
1978 und 1982 griff Israel in den Konflikt ein, vertrieb die PLO und geriet dann mit syrischen Einheiten in Konflikt. Im Verlauf der Kämpfe kam es zu Massakern in Palästinenser-Lagern, begangen von den mit Israel verbündeten Phalangisten. 1983 bemühte sich die USA um eine Lösung des Bürgerkrieges. Zur Befriedung waren zuvor multinationale Einheiten aus Frankreich, Großbritannien und den USA im Libanon stationiert worden, die aber nach mehreren Bombenanschlägen mit vielen toten Soldaten zwei Jahre später wieder abgezogen wurden.
Viele Ruinen und zerfallene Gebäude zeugen vom Bürgerkrieg
Ruine mit Einschüssen
Zahlreiche Einschüsse
Zur Hälfte noch bewohnt
Nachdem 1989 auch die maronitischen Milizen in zwei Fraktionen zerfallen waren, konnte die syrische Armee im Libanon schließlich die Oberhand gewinnen und den Bürgerkrieg beenden. Der Krieg forderte insgesamt etwa 90.000 Tote, 20.000 Menschen blieben vermisst, 110.000 Verletzte waren zu beklagen und 800.000 Flüchtlinge verließen das Land, das heute ca. 4,5 Mio. Einwohner hat.
Die syrisch-maronitische Kirche entstand im 7. Jahrhundert als Abspaltung der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien. Der Name geht auf einen Mönch, den heiligen Maron, zurück. Im Dritten Konzil von Konstantinopel wurden die Maroniten 681 exkommuniziert, da sie in der Beurteilung von Jesus von der römisch-katholischen Kirche abwichen. Nach der Vorstellung der Maroniten hat Jesus eine menschliche und eine göttliche Gestalt, wird aber in seinem Willen ausschließlich von Gott gelenkt (Monotheletismus).
Viele alte Kirchen gehören zum Stadtbild
Die armenische Kirche
Nach der Zerstörung ihres Klosters durch syrische Moslems flohen die Maroniten im 10. Jh. in den Libanon und fanden hier neue Anhänger. Im 12. Jahrhundert standen sie in enger Verbindung zu den Kreuzrittern und orientierten sich über diese an der römisch-katholischen Kirche. Nach Abzug der Kreuzritter wurden die Maroniten, ebenso wie Drusen und Schiiten von den Mamelucken politisch verfolgt.
Maronitische Kirche in Byblos
Später erlangten sie unter drusischer Regierung eine gewisse Religionsfreiheit und eingeschränkte Autonomie im Osmanischen Reich. Im 19. Jh. schürten England und Frankreich aus ihren kolonial-imperialistischen Interessen heraus Konflikte zwischen Drusen und Maroniten. Im Ersten Weltkrieg verhängten die Alliierten gegen den Libanon und hier operierende deutsche und türkische Kräfte eine Seeblockade und beschlagnahmten Lebensmittel. Bei der dadurch verursachten Hungersnot starben 100.000 Menschen bei einer Gesamtbevölkerungszahl im Libanon von 450.000 Einwohnern. Viele Maroniten wanderten in dieser Zeit aus. Heute umfasst die Kirche etwa sechs Mio. Gläubige.
Blick auf das moderne Byblos
Der Hafen von Byblos
Hafenzufahrt
Orthodoxe Kirche
Libanesisches Haus aus dem 19. Jh.
Byblos galt schon in der Antike als die älteste Stadt der Welt. Eine permanente Besiedlung ist seit dem 5. Jt. v. Chr. nachweisbar. Seit dem 3. vorchristlichen Jt. hat Byblos als Hafen- und Handelsort einige Bedeutung erlangt. Seit etwa 2800 v. Chr. schon wurde der Ort durch eine Stadtmauer geschützt.
Byblos
Blick aufs Meer
Die Grundmauern des antiken Byblos
Brunnen
Von Byblos aus exportierte man das Holz der Libanon-Zeder unter anderem nach Ägypten, wie man aus den Aufzeichnung der Ägypter weiß. Ebenso wichtig war der Handel mit Metallen, Erzen, Handwerksprodukten und Papyrus. Die Griechen bezeichneten die Papyrusrollen nach ihrer Herkunft als "Biblion", woraus sich später der Name für die Bibel ableitete. Neben Sidon und Tyros war Byblos eine der bedeutenden Stadtstaaten der Levante: Die Griechen nannten die Seefahrer und Händler nach dem von diesen ebenfalls gehandelten purpurroten Farbstoff "Ponikijo", woraus die Bezeichnung "Phönizier" abgeleitet ist.
Reste eines phönizischen Tempels
Nach ägyptischer Abhängigkeit geriet Byblos ab etwa 900 v. Chr. unter die Herrschaft der Assyrer, später unter die der Babylonier und Perser. Großen Wohlstand erlebte Byblos, das in der Antike Zentrum des Adonis-Kultes war, zu Zeiten der Römer.
Ruinen aus der Römerzeit
Christliche Kreuzfahrer nutzen die Stadt später als einen ihrer Stützpunkte und bauten eine Festung und eine Kathedrale.
Die Kreuzfahrerburg
Wachturm
Burgmauer mit eingelassenen römischen Säulen
Aufgang zur Burg
Der Weg in die Burg
In der Burg
Blick aus dem Burgfenster
Die Kreuzfahrer-Kathedrale
Das Bodenmosaik einer ansonsten zerstörten Kirche
Wandmosaik
Nach dem 12. Jahrhundert n. Chr. wechselte die Stadt mehrfach den Besitzer, bis sie 1516 schließlich unter die Herrschaft der Osmanen geriet.
Azer Mirzoev und Sergey Tiviakov auf phönizischen Herrschaftssesseln
Fotos: Sergey Tiviakov