Schach und Matt auf dem Kiez!

von ChessBase
24.11.2005 – Mancher möge sofort vermuten, dass ein Blitzturnier, welches unter den Spielbedingungen stattfindet: Beginn 23 Uhr, Laute Musik, Rauchen am Tisch erlaubt, freie Getränke,  nur von Jan Gustafsson ausgeheckt sein kann. Stimmt aber nicht. Das Hamburger Studenten -Magazin "Uniscene" lädt wöchentlich zum „Uniscene-Study-Club“ in die China- Lounge ein, eine Szene-Disco im Ambiente eines ehemaligen China-Restaurants und begehrter Treffpunkt für Hamburger Studenten besonders am Donnerstag, denn dann zahlen sie keinen Eintritt. Ende Oktober dachten sich die Veranstalter: Warum hier nicht einmal während der Party ein Schachturnier spielen? Sechzehn Nightlife erprobte Spieler traten an, darunter selbstverständlich auch Gusti: endlich einmal ideale Spielbedingungen! Am Ende gewann tatsächlich ...huch, Merijn van Delft. Andreas Albers berichtet. Uniscene... China.Lounge...Bericht und Fotos...

ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024 ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024

ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

Mehr...

Schachmatt auf dem Kiez!
Andreas Albers

Zumindest in der Hamburger Studentenszene ist ein bekanntes Gesetz: Das Wochenende beginnt am Donnerstag Abend! Freitag ist ja schon vom Namen her „frei“ und am Donnerstag bieten eine ganze Reihe von Klubs auf der weltberühmten Reeperbahn freien Eintritt für alle eingeschriebenen Studenten. Wer also als Erstsemester neue Freunde finden oder als alteingesessener die Bekannten wieder treffen möchte, der zieht bereits am Donnerstag Abend auf den „Kiez“ und lässt so richtig die Sau raus.

Am bekanntesten ist mit Sicherheit der „Uniscene-Study-Club“ der Studentenzeitschrift mit selbem Namen in der edlen „Chinalounge“ (Nobistor 14 22767 Hamburg). Im Ambiente eines chinesischen Restaurants gibt es mehrere Dancefloors mit House, Hiphop und 80er Musik auf die Ohren.







Was gibt es schöneres als in solcher Atmosphäre mal ein ganz entspanntes Schachturnier zu veranstalten? Zugegeben, der Gedanke klingt schräg, aber warum eigentlich nicht?


Turnieratmospähre


Gäste der Unisceneparty


Ein Partygast betaunt Schiedsrichter Olaf Ahrens Equipment

Die „Uniszene“ und der Hochschulsport der Universität Hamburg lud 20 Schachspieler ein, mit freiem Eintritt, freien Getränken und V.I.P.-Tickets, um mitzufeiern und auch ein Blitzturnier zu veranstalten.


Bjoern Bente und Felix Beyer


Andreas Albers gg. Jeronimo Hawellek


Andreas Albers und Simon Meyer


Rene Mandelbaum und Jero Hawellek


/Rene Mandelbaum und Simon Meyer


Robin Stellwagen gg. Christopher Kyeck

16 spielten mit und das Feld konnte sich sehr gut sehen lassen. Das Spitzenbrett des HSK Bundesligateams GM Jan Gustafsson kam ebenso wie IM Merijn van Delft, um sich für den Saisonauftakt am Wochenende schon mal warm zu schießen.


Deutscher Nationalspieler Jan Gustaffson


Rene Mandelbaum gegen Merijn van Delft


Merijn van Delft und Felix Beyer

Und die Landesligaspieler Björn Bente, Felix Beyer, Robin Stellwagen (alle HSK), sowei Jeronimo Hawellek (SK Marmstorf), Thorben Rakow (SKJE) genossen die Chance endlich mal wieder einen Titelträger vor die Flinte zu bekommen.


Astrid Frohnert und Robin Stellwagen

Schachbretter mitten unter den Partygästen, ein ungewöhnlicher Anblick, der aber von allen mit guter Stimmung akzeptiert wurde.


Mit dem Hamburger Partykönig Michael Ammer einigte man sich friedlich auf eine Aufteilung des „Jagdgebietes“ und auch alle anderen Besucher des Uniscene-Studi-Clubs ließen sich natürlich nicht vom feiern abhalten.


Michael Ammer

Natürlich wurde auch sportlich gekämpft, aber der Spaß stand selbstverständlich im Vordergrund. So beschwerte sich Jeronimo Hawellek grinsend, dass Gusti doch eh schon der stärkste Spieler sei und dieses Turnier sei auch noch perfekt auf ihn zu geschnitten. Zu Gustafssons aktivster Tageszeit (Turnierstart war um 23.30Uhr), mit lauter Musik, man durfte am Brett rauchen und es gab auch noch Getränke for free, wer sollte so eine Chance haben?

Aber es kam anders als alle dachten. Zuerst teilen Gustafsson und Van Delft den Punkt und in der allerletzten Runde gelang Landesligaspieler Björn Bente sein erster Sieg gegen einen Großmeister mit Elo über 2600. So wurde am Ende Merijn van Delft Sieger der ersten Blitznacht auf dem Kiez! (Tabelle) (Fotos: Van Delft gegen Gustafsson, und weitere Paarungen)


Evi Zickelbein gegen Jan Gustaffson


Evi Zickelbein gegen Simon Meyer


Evi Zickelbein und Bjoern Bente


Evi Zickelbein


Simon Meyer


Stefan Maether - Rene Mandelbaum


Felix Beyer


Helge Colpe und Felix Beyer


Helge Colpe


Karen Heffter und Evi Zickelbein


Katja Stephan und Leif Goltermann


Leif Goltermann gegen Christopher Kyeck


Partygäste bei Spielen



Zur Siegerehrung schaute auch noch Vishy Anand vorbei, oder ist uns da ein Fehler unterlaufen?

Das ganze soll keine einmalige Veranstaltung werden, die Veranstalter der Party haben bereits Verhandlungen aufgenommen, Mitte Januar wird erneut geblitzt, vielleicht wächst auch hier eine neue Turnierserie heran? In Hamburg bewegt sich einiges!


Katja Stephan und Simon Meyer

 

 

 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

Diskutieren

Regeln für Leserkommentare

 
 

Noch kein Benutzer? Registrieren