Schach (fast) olympisch
Auf einer Pressekonferenz bei der russischen Nachrichtenagentur Interfax hat Kirsan Ilyumzhinov bekannt gegeben, dass der kommende Wettkampf um die Weltmeisterschaft zwischen Titelverteidiger Magnus Carlsen und Viswanathan Anand in Sotschi stattfinden wird. Die Partien werden dort vom 7. bis 28. November 2014 auf dem Gelände des Olympischen Dorfes gespielt. Als "Matchbudget" gab Ilyumzhinov 3 Mio. USD an, wobei nicht erklärt wurde, ob dies das Gesamtbudget ist oder der Umfang des Preisfonds.
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Damit ist Schach zwar noch nicht richtig olympisch, findet aber wenigstens schon in olympischem Ambiente. Garry Kasparov hat in seinem Wahlkampf für das Amt des FIDE-Präsidenten gerne darauf hingewiesen, wie peinlich es ist, dass die FIDE ohne Bewerber für dieses WM-Match da stand und "Unfähigkeit" der FIDE-Führung dafür verantwortlich gemacht. Bei einer gewonnenen Wahl würde er sofort eine Ausrichter für das Match präsentieren, so Kasparov. Man kann vermuten, dass der WM-Kampf dann vielleicht in St. Louis stattgefunden hätte.
Der frühere kalmückische Staatspräsident Kirsan Ilyumzhinov, seit 1996 FIDE-Präsident, lebt inzwischen in Moskau und gehört zur politischen Nomenklatura im Umfeld von Staatspräsident Putin. Eine FIDE unter der Führung des Oppositionellen Garry Kasparov wird man in Russland sicher nicht gerne sehen und so kann es Ilyumzhinov nicht allzu schwer gefallen sein, die maßgeblichen Leute in Moskau davon zu überzeugen, lieber etwas Geld für einen WM-Kampf in Russland aufzubringen, auch wenn dort kein Russe mitspielt.
Foto: FIDE
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