Schachboom im Iran

von ChessBase
09.09.2004 – Nach der Revolution war Schach im Iran als vermeintliche Verherrlichung des "Schahs" völlig verboten. Das war auch deswegen besonders bedauerlich, weil das Schach aus Indien kommend über Persien seinen Weg nach Europa und in die Welt genommen hatte. Inzwischen ist Schach jedoch wieder gestattet und erfreut sich steigender Beliebtheit. Besonders unter den Frauen des Irans findet das Spiel immer mehr Anhänger und zur kürzlich durchgeführten Landesmeisterschaft hatten sich sage und schreibe 170 Teilnehmerinnen eingefunden. Meisterin wurde WIM Shadi Paridar (Foto). Mehrdad Pahlevanzadeh schickt seine Impressionen. Mehr...

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Landesmeisterschaft der Frauen im Iran

Die Meisterschaft der Frauen im Iran fand vom 27.August bis 3.September 2004 in Teheran statt. Insgesamt 170 Teilnehmerinnen hatten für das Open gemeldet. Von diesen qualifizierten sich 50 für das Finale. Unter diesen befanden sich drei WIMs und zwei WFMs. Das Turnier wurde mit 11 Runden Schweizer System und mit der FIDE-Bedenkzeit (90+30 Sek./Zug) gespielt. Die neue Landesmeisterin wurde WIM Shadi Paridar. Mit Elo 2232 war sie auch auch die höchst bewertete Spielerin. Shirin Navab, Nummer Drei der Setzliste, wurde mit Hilfe der besseren Buchholzwertung Vizemeisterin.

Rank

Player Elo Score

Buch

1

Paridar Shadi (WIM)

2232

9.0

70.5

2

Navabi Shirin (WFM)

2105

8.0

71.0

3

Pourkashian Atousa (WIM)

2229

8.0

70.5

4

Salman Mahini Mona (WFM)

2105

8.0

68.5

5

Ghaderpour Sh. (WIM)

2011

7.5

70.5

6

Tajik S.

 

7.5

58.5

7

Hemmatizadeh N.

1928

7.5

58.0

8

Bayat Shohreh

2092

7.0

68.5

9

Khachatourian Yeraz

2063

7.0

59.0

WIM Shadi Paridar, WFM Shirin Navabi, WIM Atousa Pourkashian und WFM Mona Salman Mahini qualifizierten sich durch ihre Ergebnisse für die Nationalmannschaft und werden den Iran im Frauenwettbewerb der Schacholympiade in Calvia vertreten. Bei der letzten Olympiade in Bled 2002 erreichte das Frauen-Team des Iran einen ausgezeichneten 19.Platz. Die dreimalige Meisterin WFM Shirin Navabi kehrt nach dreijähriger Abstizenz in die Nationalmannschaft zurück.

Dies sind die Top-Spielerinnen des Iran:


WIM Shadi Paridar

WFM Shirin Navabi

WIM Atousa Pourkashian

WFM M. Salman Mahini

Weitere Fotos:

Die dreimalige Landesmeisterin WFM Shirin Navabi kehrt nach drei Jahren zurück in die Nationalmannschaft:


WFM Shirin Navabi beim Open von Abu Dhabi


Shirin Navibi


Khachatourian Yeraz wurde Neunte


Mitra Hejazipour ist erst 12 Jahre alt


Sima Ghafouri, eines der jüngsten Schachtalente des Iran


Mona Saeidpour


Mandana Teimouri


Shiva Mahboobi


Die Schiedsricherinnen hatten wenig zu tun.

Nach der Revolution war Schach im Iran zunächst verboten, doch vor 15 Jahren wurde es wieder als legal erklärt. Zwei Jahre darauf feierte der Schachverband seine Neugründung. Vor der Revolution hatte der Iran drei IMs (Harandi, Shirazi and Sharif), heute sind es zwei GMs und fünf IMs. Top-Spieler Ehsan Ghaem Maghami, 21, heiratete im letzten Jahr WIM Shayesteh Ghaderpour, 20.


Würde jede Familienmeisterschaft im Iran gewinnen: Iran's top player and his wife WIM Shayesteh Ghaderpour

Bis vor Kurzem waren im Iran alle Sportverbände strikt nach Geschlechtern getrennt. Doch nun hat der Sportministeer verfügt, dass ab September jeweile ein Verband die Interessen von Männern und Frauen gemeinsam wahrnimmt.

Informationen und Bilder wurden freundlicherweise von
Mehrdad Pahlevanzadeh (rechts) zur Verfügung gestellt.

 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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