Das Medien- und Zuschauerhighlight der fünften Bundesligarunde in dieser Saison war natürlich die Premiere von Magnus Carlsen für den FC St. Pauli. Mit Schwarz legte er einen souveränen Einstand hin und überspielte Max Warmerdam aus der Eröffnung heraus. Der Niederländer kam mit Carlsens scharfer Englisch-Variante, die in einen Königsinder überging offenbar nicht zurecht. Er investierte viel Zeit, geriet aber gegen den Norweger dennoch schnell in Nachteil.
Magnus Carlsen beim Blick auf die anderen Bretter (Foto: Anke Behrend).
Carlsen nutzte Warmerdams ungenauen Bauernvorstoß nach c5 im elften Zug und lähmte das weiße Spiel seinerseits durch einen strategisch sehr viel stärkeren Bauernvorstoß nach e3 und spielte seinen Positionsvorteil dann souverän nach Hause.
1...e5: Carlsens erster Zug nach vielen Jahren Bundesligapause (Foto: André Schulz).
Die beiden Herren aus der Weissenhauser Führungsetage in der Bildmitte, Jan Henric Buettner und Sebastian Siebrecht, dürften zufrieden sein mit dem Auftritt von Magnus Carlsen und den Paulianern in Runde 5 (Foto: André Schulz).
Carlsen steuerte damit einen wichtigen Punkt zum letztlich deutlichen 5,5:2,5-Sieg gegen Solingen bei. Nur sein Kollege David Howell musste sich Erwin L´Ami geschlagen geben. Jonas Bjerre, Bartosz Bjerre und Peter Heine Nielsen gewannen für die Hamburger Liganeulinge. Drei Remis machten das Ergebnis komplett.
Neuer Tabellenführer sind die Schachfreunde Deizisau. Sie gewannen ihren Kampf gegen SC Heimbach-Wied knapp mit 4,5:3,5.
Es gewannen Daniel Dardha und Benjamin Gledura für Deizisau an Brett 3 und 4 sowie Stepan Zilka für das Verliererteam an Brett 5.
Der neue Tabellenführer profitierte dabei von dem folgenden Ergebnis:
Im mit Spannung erwarteten Duell vom bereits gegen Bremen (4:4) und Hamburg (3:5) ausgerutschten amtierenden Meister SC Viernheim und seinem Vorgänger und Serienmeister OSG Baden-Baden setzten sich nämlich die Viernheimer mit 4,5:3,5 durch und stießen Baden-Baden vom ersten Platz. Zu den sieben Unentschieden kam der Sieg für Viernheim von David Anton Guijarro an Brett 7 gegen Rustam Kasimdzahnov:
Wenngleich die Düsseldorfer SK ohne ihre ersten fünf gemeldeten Spieler – sprich Ian Nepomniachtchi sowie die Inder Arjun Erigaisi, Weltmeister Gukesh Dommaraju und Praggnanandhaa Rameshbabu sowie Wesley So – antraten, blieben sie der klare Favorit gegen den SV Werder Bremen. Dieser Favoritenrolle wurden sie beim 6:2-Sieg auch gerecht: Neben den Siegen von Wei Yi, Javokhir Sindarov, Jorden van Foreest und Victor Bologan remisierten Anish Giri, Andrey Esipenko, Raunak Sadhwani und Jan Gustafsson. Mit Spannung erwartet man nun die Düsseldorfer Aufstellung für den Kampf gegen St. Pauli am Sonntag.
Einen deutlichen Sieg feierte auch der Hamburger SK gegen den Abstiegskandidaten Mühlheim-Nord. Mit einem 6:2 sicherten sich die Hamburger den vierten Tabellenplatz. Es siegten Frederik Svane, Leon Luke Mendonca, Jonas Lampert und Julian Kramer. Als letzte Partie des fünften Spieltages endete die Partie Feygin gegen Huschenbeth mit einem Remis nach 126 Zügen.
Mit seinem 5,5:2,5-Sieg gegen die bis dahin mit 3 Mannschaftspunkten gleichauf liegenden Bad Mergentheimer glich der FC Bayern München sein Punktekonto nun auf 5:5 aus. Die Siege von Amin Tabatabaei, Vladimir Fedoseev und Jaime Santos Latasa an den drei Topbrettern sorgten bei fünf Remisen an den hinteren Brettern für klare Verhältnisse.
Den Spieltag komplettierte das 4:4 zwischen USV TU Dresden und SV Deggendorf:
Stand nach fünf Runden:
Alle Partien der fünften Runden:
Runde 6, am Sonntag, den 12. Januar 2025 um 10 Uhr:
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„Magnus Carlsen hat sich überhaupt nicht geändert" - Carlsens erster Auftritt in der Bundesliga