Schachbundesliga in bewegten Bildern

von André Schulz
18.10.2021 – Mit den zentralen Endrunden in Berlin fand die längste Bundesliga-Saison der Geschichte einen würdigen Abschluss. And the winner is... die OSG Baden-Baden. Grenke Chess und die ARD Sportschau hielten den Event in Bewegtbildern fest.

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Nach der Corona-Zwangspause fand die längste Bundesliga-Saison aller Zeiten in Berlin in zentralen Endrunden doch noch ihren Abschluss. Dauermeister Baden-Baden und der SV Hockenheim lieferten sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, dass noch spannender wurde, als die beiden Spitzenteams in Runde 12 überraschend ihre Kämpfe verloren. In Runde 13 stand das direkte Duell auf dem Programm. Baden-Baden gewann denkbar knapp mit 4,5:3,5 und holte sich den 14. Meistertitel.

Endstand
 

  Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Sp MP BP BW
1. OSG Baden-Baden  +  5 6 6 6   14 26 77 346½
2. Schachfreunde Deizisau  +  5 6 4 7 7   14 23 74½ 303
3. SV Hockenheim 3  +  5 6 6 6 14 22 71½ 300
4. SG Solingen  +  4 7 6 5 14 19 67 309
5. SC Viernheim 3  +  6 3 4 5 4   14 16 59 271
6. SK Doppelbauer Turm Kiel 2 2  +  4 5 5 4 4 5 7   14 15 57½ 258½
7. SF Berlin 2 4  +  4 4 5 5 3 5   14 15 57 245½
8. FC Bayern München 4 5 3 4  +  5 4 5   14 15 51½ 237½
9. SV Werder Bremen 4 3  +  4 5 4 4   14 14 57 251½
10. Hamburger SK 4 3 1 4 3 4  +  4 5   14 14 55 248½
11. SV Mülheim Nord 3 4 3 3 4  +  5 5 4 14 9 50 233
12. BCA Augsburg 2 2 4 3 4 3 3  +  6   14 8 50 217
13. SG Speyer-Schwegenheim ½ 1 ½ 2 3 5 4 3  +  6 14 7 43½ 214
14. USV TU Dresden 2 2 3 4 4  +  6   14 6 45 226
15. Aachener SV ½ 1 2 3 4 1 ½ 3 ½ 2 2 2  +    14 1 24½ 119
16. SV Lingen                        +         

Partien

 

Zum Abschluss der Saison 2019-21 mussten die Spieler der Bundesliga-Klubs mit drei Doppelrunden und einer Einzelrunde an vier Tagen einen echten Härtetest überstehen. Die letzten sieben Runden wurden ab Donnerstag alle in Berlin im Hotel Maritim Proarte in der Friedrichsstraße absolviert. Organisiert hat dies erneut der SF Berlin, dank der Unterstützung von UKA, Grenke und dfine. Viele der besten Spieler der Welt waren an einem Ort versammelt und sorgten für mediale Aufmerksamkeit, auch außerhalb der Schachszene.

Der RBB verfasste einen Videobeitrag für die ARD-Sportschau.

Die Saison 2019-21 hat also einen würdigen Abschluss gefunden, aber die anhaltende Krise der höchsten deutschen Spielklasse ist nicht zu übersehen. Der einzige ernsthafte Konkurrent für die OSG Baden-Baden im Kampf um den Titel, die SG Hockenheim, wird sich nach dieser Saison aus der Bundesliga zurückziehen. Der SV Lingen musste schon zu Beginn der Saison die Segel streichen. Die Saison musste mit 15 Teams zu Ende gebracht werden. Die Mannschaften, die im Spielplan gegen Lingen gespielt hätten, blieben nun spielfrei.

Üblicherweise steigen vier Mannschaften ab und vier Mannschaften aus den Zweiten Ligen auf. Aus der zweiten Liga Süd möchte keine der berechtigten Mannschaften aufsteigen. So gibt es also nur drei Aufsteiger und neben den beiden Mannschaften, die zurückgezogen haben oder zurückziehen, ist der SC Aachen der einzige sportliche Absteiger. Rückzüge und Nichtaufstiege sind keine Ausnahmeerscheinungen, sondern ein Dauerphänomen in der Bundesliga.

Alle Vereine und Mannschaften, die keinen großen Sponsor im Rücken haben, haben Finanzierungsprobleme, wobei die größte Aufgabe darin besteht, die Reise- und Unterbringungskosten für die in der Bundesliga üblichen Doppelrunden zu stemmen. 

Vielleicht muss man sich über eine Reform der Bundesliga Gedanken machen? Mit mehr Zentralrunden vielleicht, ähnlich wie in Österreich?

Wie interessant der Abschluss der Bundesliga-Saison bei den zentralen Endrunden in Berlin war, zeigen die Videobilder, die Jonathan Reichel und sein Team im Auftrag von Grenke Chess angefertigt haben. Hier folgt ein Ausschnitt. Alle Videos kann man auf dem Youtube-Kanal von Grenke Chess finden.

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Tag 4

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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