Schachfestival Biel: Keymer und Donchenko mit gutem Start

von Pressemitteilung
15.07.2024 – Am Wochenende begann in Biel das 57. Schachfestival, in diesem Jahr mit einem Challenger-Turnier noch einmal erweitert und aufgewertet. Zum Auftakt wurde Chess 960 und Schnellschach gespielt. Die deutschen Teilnehmer hatten mit Vincent Keymer einen guten und mit Alexander Donchenko einen sehr guten Start. | Foto: Biel Schachfestival

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Pressebulletin des Schachfestivals Biel

Favoritensiege zum Auftakt des Schachfestival Biel

Die 57. Ausgabe des Internationalen Schachfestivals Biel läuft: in Anwesenheit zahlreicher Gäste wurde der traditionsreiche Schachanlass am Samstagvormittag im Bieler Kongresshaus eröffnet. Einmal mehr wird in den kommenden zwei Wochen in Biel Schach auf Weltklasseniveau zu sehen sein, unter anderem mit den Nummern 8, 17 und 21 der Welt. Als Neuerung finden zwei Großmeister-Turniere (GMT) mit je sechs eingeladenen Spielern statt: das GMT-Masters und das GMT-Challengers.

Die Spieler des Masters

Vor dem Start dieser Turnier, fanden am Samstagnachmittag die Turniere der Schachvariante Chess960 (Fischerschach) statt, wo bei den Masters Praggnanandhaa aus Indien obsiegte, bei den Challengers der Deutsche Alexander Donchenko. Parallel dazu fand auch die Schweizer Meisterschaft im Rapid-Fischerschach statt, wo sich Gähwiler zum Schweizer Meister kürte.

Mit einem Dank an alle Mitglieder des Organisationskomitees; den Helferinnen und Helfern, auf der Bühne wie auch im Hintergrund; sowie den treuen und unverzichtbaren Partnern und Sponsoren, eröffnete der Präsident des Organisationskomitees, Peter Bohnenblust, das 57. Bieler Schachfestival. Danach richtete Dominique Bühler, die Präsidentin des bernischen Großen Rates, Grußworte an die Anwesenden. Untermalt wurde die Eröffnungszeremonie durch musikalische Einlagen des Duos Toccabile.

Das Bieler Schachfestival steht für Tradition und Innovation, wie auch André Vögtlin, Präsident des Schweizerischen Schachbundes, in seiner Grußbotschaft betonte: mit 57 ununterbrochen stattfindenden Ausgaben zählt Biel zweifellos zu den traditionsreichsten Turnieren der Welt. Innovativ zeigen sich die Organisatoren durch immer neue Turnierformen. Das seit 2019 im Triathlon-Format durchgeführte Großmeisterturnier (Schach in den Kadenzen Klassisch, Rapid und Blitz) findet dieses Jahr in zwei Versionen à ja sechs Spielern statt: Dem GMT-Masters und dem GMT-Challengers.

ACCENTUS Chess960: Siege für Praggnanandhaa und Donchenko

Die Teilnehmenden der GMT Masters und Challengers Turniere spielten heute das eintägige ACCENTUS Chess960-Turnier. In dieser Variante des Schachs werden die Positionen der Figuren der ersten Reihe der Spieler ausgelost, die Ausgangsposition der Spieler ist also abweichend von dem, was die Spieler ansonsten kennen. Dieses Turnier ist nicht Teil des Triathlons der Großmeister, sein Resultat ist aber dennoch von Bedeutung: Im Falle von Punktgleichheit zum Ende des GMT-Triathlons, dient die Platzierung im ACCENTUS Chess960 als tie-breaker.

Unter den Spielern des GMT-Masters wurde der Topgesetzte Inder Praggnanandhaa, genannt «Pragg», seiner Favoritenrolle schon ein erstes Mal gerecht, indem er das Chess960-Turnier mit 5/7 Punkten für sich entschied.

Praggnanandhaa


Unter den GMT-Challengers setzte sich Alexander Donchenko auf eindrückliche Art und Weise durch: er blieb ungeschlagen und siegte mit 5½ von 7 möglichen Punkten.

Gabriel Gähwiler Schweizer Meister im Rapid-Fischerschach

Parallel dazu fand die jeweils in Biel ausgetragene Schweizer Meisterschaft im Fischerschach statt, welche über sieben Runden ausgetragen wurde. Das Turnier war offen auch für internationale Teilnehmende, für den Schweizermeistertitel qualifiziert waren entsprechend aber nur die für die Schweizer Föderation spielenden Spieler. Mit 44 Teilnehmenden war die Meisterschaft besser besucht als in den Vorjahren, erst einmal lockte das Turnier in Biel mehr Interessierte an.

Als Schweizer Meister küren konnte sich Gabriel Gähwiler, der das Turnier mit 5 ½ von 7 Punkten beendete. Er bezwang alle seine Schweizer Gegner und musste nur Punkte gegen internationale Großmeister abgeben, welche das Turnier zum Aufwärmen für die kommenden Wettkämpfe nutzten. In der Gesamtwertung klassierte Gähwiler sich als Vierter.
Das Turnier mit dem besten Ergebnis abgeschlossen mit eindrücklichen 6 ½ von 7 Punkte hat der bisher titellose junge Chinese Xiao Tong – von ihm dürfte am kommenden Meisterturnier noch einiges zu erwarten sein.



Podium

1. Xiao Tong (CHN)

2. Rinat Jumabayev (KAZ)

3. Sasikiran Krishnan (IND)
 

Podium Schweizer Meisterschaft

1. Gabriel Gähwiler

2. Robin Angst

3. Peter Szakolczai

Schlussrangliste...

Kwiatkowski siegt am Ärzteturnier

Ebenfalls am Tag des Auftakts fand am Bieler Schachfestival das Spitalzentrum Biel Ärzteturnier statt. In diesem für medizinisches Fachpersonal vorbehaltenen Turnier setzte sich Maciej Kwiatkowski durch.

Schlussrangliste...

Martirosyan und Donchenko in Führung

Auftakt zum Aushängeschild des Bieler Schachfestivals, dem Großmeisterturnier (GMT)! Dieses Jahr unterteilt in das GMT-Masters und das GMT-Challengers. Als erste Disziplin stand heute Rapid auf dem Programm. Dabei bestätigten sich die Stärkenverhältnisse des gestrigen Chess960: Der gestrige Zweite Haik Martirosyan aus Armenien erwies sich heute als stärkster Rapid-Spieler, vor dem gestrigen Sieger Praggnanandhaa. Punktgleich mit dem Inder platzierten auch auch die gestrigen Verfolger Keymer und Lê.
Bei den GMT-Challengers führt wie bereits gestern Alexander Donchenko die Rangliste an. Erster Verfolger des Deutschen ist nach dem ersten Tag Salem Saleh.

Alexander Donchenko

Parallel dazu fand in Biel ein offenes eintägiges Rapidturnier mit 143  Teilnehmenden statt. Dieses wurde gewonnen vom Usbeken Mukhiddin Madaminov.

Wie bereits in den Vorjahren wird das Großmeisterturnier als Triathlon durchgeführt: Einer Mischung von Partien in den unterschiedlichen Kadenzen Klassisch, Rapid und Blitz – dieses Jahr unterteilt in die Stärkeklassen GMT-Masters und GMT-Challengers.

Im GMT-Masters zeigte Haik Martirosyan, wie bereits gestern, dass in den schnellen Disziplinen mit ihm zu rechnen ist. Er startete mit zwei Siegen gegen Shankland und Keymer ins Turnier – beide mit den schwarzen Figuren – und liess sich auch in den folgenden Runden nicht bezwingen. Kann der Armenier auch in den langsamen, klassischen Partien, welche stärker in die Punktwertung einfließen, an dieses Niveau anknüpfen, so muss mit ihm gerechnet werden. Seine ersten Verfolger sind punktgleich Praggnanandhaa, Keymer und Vorjahressieger Lê.

Seiner Favoritenrolle gerecht wurde Alexander Donchenko im GMT-Challengers: Nach den Rapid-Partien führt er die Tabelle an mit einem Punkt Vorsprung auf den Emirati Salem Saleh und zwei Punkten auf Bjerre und Vaishali.

Master Rapidpartien

   

Challengers Rapidpartien

    

Rapidturnier: Madaminov gewinnt

Das eintägige Rapidturnier in Biel – neun Runden, jeweils 15 Minuten Bedenkzeit pro Spieler und Partie – wird vom usbekischen IM Mukhiddin Madaminov gewonnen. Er konnte alle seine Partien gewinnen – mit Ausnahme der achten Runde, in welcher er der aktuellen Junioren-Weltnummer 1 der Frauen, Bibisara Assaubayeva, unterlag, welche sich dank diesem Erfolg mit 7 ½ Punkten als Zweite des Turniers klassieren konnte. Mit Irine Sukander aus Indonesien auf Rang sechs klassierte sich eine zweite Frau unter den Top-6 des Turniers. Als bester Schweizer beendete Davide Arcuti das Turnier als Vierzehnter.

Schlussrangliste...

Ausblick: Auftakt des Meisterturniers MTO

Am Montag beginnt im Bieler Kongresshaus mit dem Meisterturnier MTO das bedeutendste der offenen Turniere. Das traditionsreiche Meisterturnier versammelt Spieler, mit einer Elo-Wertung von über 1900. Angeführt wird das Teilnehmerfeld vom Inder Aryan Chopra (Elo 2632), der letztes Jahr dieses Turnier als Zweiter beendete – kann er dieses Jahr seiner Favoritenrolle gerecht werden?
Die Teilnehmenden der beiden Grossmeisterturniere GMT haben am Montag ihren ersten Ruhetag. Auf dem Programm steht – für diejenigen, welche sich nicht voll der Vorbereitung widmen möchten – eine Schiffahrt nach La Neuveville, einer kleinen mittelalterlicher Stadt am Bielersee.