Schachfestival Biel ehrt die Sieger

von ChessBase
29.07.2025 – Das Schachfestival Biel ist eines der großen Traditionsturniere mit durchgehender Kontinuität und fand in diesem Jahr zum 58sten Mal statt. Vladimir Fedoseev gewann das Masters, Nikolas Theodorou das Challengers und Karthikeyan Murali das Meister Open. Am letzten Turniertag wurden nicht nur in diesen Turnieren die Sieger geehrt. | Fotos: Schachfestival Biel

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Medienbulletin

Bieler Schachfestival krönt die Sieger

Die 58. Ausgabe des Internationalen Schachfestivals Biel ist mit den Preisverleihungen zu Ende gegangen. Über zwei Wochen haben sich insgesamt 879 Teilnehmende – die zweithöchste Beteiligung im 21. Jahrhundert – aus allen Kontinenten an 16 verschiedenen Turnieren in der Schweizer Uhrenstadt am Schachbrett gemessen. 

Das bis zum Ende hochspannende prestigeträchtige Großmeisterturnier-Masters wurde von Vladimir Fedoseev gewonnen, knapp vor Aravindh Chithambaram und Saleh Salem. Im Challengers waren die Dinge eindeutiger: dieses Turnier wurde von Nikolas Theodorou von Tag eins an dominiert und er sicherte sich den Titel überlegen. Das traditionsreiche, zum 58. Mal ausgetragene offene Meisterturnier mit 112 Teilnehmenden, konnte Großmeister Karthikeyan Murali für sich entscheiden.

OK-Chef Peter Bohnenblust

Pressechef Paul Kohler

Anlässlich der Schlusszeremonie wurden am Freitagvormittag im Foyer des Bieler Kongresshauses die wertvollsten vier Medaillensätze des Schachfestivals vergeben: diejenigen von Masters und Challengers des Großmeister-Triathlons, sowie die der beiden zehn-, bzw. neuntägigen offenen Turniere, des Meisterturniers MTO und des Allgemeinen Turniers ATO. Zum Abschluss richtete sich Turnierdirektor Paul Kohler in einer blumigen Rede an die Anwesenden und dankte den Spielern für ihre Leistungen und dem Teams des Festivals für den großen Einsatz. Für die Stadt Biel blickte Gemeinderäten Lena Frank bereits voraus und freute sich darauf, auch nächstes Jahr wieder Schachbegeisterte aus aller Welt in Biel begrüßen zu können. Mit Abschluss der Zeremonie hieß es Abschied zu nehmen und die Protagonisten aus dem Kongresshaus machten sich wieder auf in alle vier Himmelsrichtungen.

GMT-Masters: Der Favorit gewinnt

Nach drei Jahren in Folge mit Lê Quang Liêm an der Spitze, hat das Bieler Schachfestival im GMT-Masters nun einen neuen Sieger: Vladimir Fedoseev.

Dabei war dieser eigentlich gar nicht vorgesehen für das Teilnehmerfeld, denn Lê beabsichtigte ursprünglich, seinen Titel in Biel zu verteidigen. Da dies aus familiären Gründen nicht möglich war, mussten und konnten die Organisatoren mit Fedoseev kurzfristig einen mehr als würdigen Ersatz verpflichten.

Die Weltnummer 16 wurde ihrem Renommee letztlich gerecht, doch das stark besetzte Feld forderte ihn bis zuletzt. Allen voran Aravindh Chithambaram erwies sich als quasi gleichwertiger Gegner und es war – zum ersten Mal in der siebenjährigen Geschichte des Triathlon-Formats – eine Entscheidung, welche im tie-break fallen musste: Das Resultat des vorgängigen ACCENTUS Chess-960-Events kommt in diesem Fall zum Zug und dort war Fedoseev besser klassiert als der Inder. Auf den hervorragenden dritten Platz des GMT-Masters kommt Saleh Salem.

Aravindh, Saleh Salem, Vladimir Fedoseev

Als letztjähriger Sieger des Bieler GMT-Challengers hatte er sich für das Masters empfohlen, doch als Spieler mit der tiefsten Elo-Wertung startete er als Außenseiter in das Masters – entsprechend hoch ist sein Dritter Rang einzuschätzen.
Anlässlich der Preisverleihung zeigte sich Gewinner Fedoseev glücklich über den Sieg in Biel, betonte gleichzeitig aber auch, wie herausfordernd das Triathlon-Format mit drei verschiedenen Zeitkontrollen sei. Wer sich in diesem Format durchsetzt, der hat sich den Sieg wahrlich verdient!

GMT-Masters: Schlussklassement

Rang

Name

Partien

Klassisch

Rapid

Blitz

Total

1

GM Vladimir FEDOSEEV

23

14

7

7 ½

28 ½ **

2

GM ARAVINDH Chithambaram

23

15 ½

7

6

28 ½ **

3

GM Saleh SALEM

23

16 ½

2

6

24 ½

4

GM Volodar MURZIN

23

14 ½

5

4

23 ½

5

GM Radoslaw WOJTASZEK *

20

6

6

4

16

6

GM Frederik SVANE *

20

4 ½

3

2 ½

10

* nicht für die finale Phase qualifiziert

** Tie-Break: Die Wertung aus dem ACCENTUS Chess960 entscheidet bei Punktgleichheit über den Rang

Partien Masters

GMT-Challengers: Theodorou in Form

Im zum zweiten Mal ausgetragenen GMT-Challengers zeigte sich ein anderes Bild: Mit Nikolas Theodorou setzte sich ein Spieler durch, der zurzeit die Turniersiege nur so aneinander reiht.

In Biel setzte er sich am ersten Tag des Triathlons an die Spitze und liess sich von dort nicht mehr verdrängen. Ein ähnlich gutes Turnier spielte Aram Hakobyan, der mit grossem Abstand nach hinten den zweiten Platz für sich beanspruchen konnte. Spannung bot hingegen der Kampf um Bronze, in welchem David Navara gegen Rinat Jumabayev den Kürzeren zog. Mit Jumabayev platziert sich somit, wie beim Masters, ein Bieler Vorjahressieger auf Platz drei: Jumabayev hatte 2024 das Meisterturnier gewonnen.

GMT-Challengers: Zwischenklassement

Rang

Name

Partien

Klassisch

Rapid

Blitz

Total

1

GM Nikolas THEODOROU

23

19 ½

8

6

33 ½

2

GM Aram HAKOBYAN

23

14 ½

7

7

28 ½

3

GM Rinat JUMABAYEV

23

13

4

3

20

4

GM David NAVARA

23

11 ½

2

5

18 ½

5

GM MA Qun *

20

6

5

4

15

6

GM Daniel DARDHA *

20

4 ½

4

5

13 ½

* nicht für die finale Phase qualifiziert

Partien Challengers

Meisterturnier MTO: Sieg für Karthikeyan Murali

Im Meisterturnier 2025 kommt es zu einem Favoritensieg: GM Karthikeyan Murali, gesetzt als Nummer ein des Turniers, konnte den Erwartungen gerecht werden und das Turniers für sich entscheiden.

Karthikeyan Murali

Nach den zehn gespielten Runden kommt er auf 8 Punkte – als einziger der 112 Teilnehmenden. Es folgen fünf Spieler mit 7 ½ Punkten, von welchen sich GM Pranav Anand als Zweiter und GM Mustafa Yilmaz als Dritter des Turniers klassieren. Als bester Schweizer beendete IM Fabian Bänziger das Turnier als 13, beste Frau wurde WFM Alexandra Shvedova auf Rang 25. Am Meisterturnier nahmen dieses Jahr Personen aus 27 so verschiedenen Ländern wie Australien, Kasachstan, Moldawien oder Israel teil.

Meisterturnier MTO: Schlussklassement

Rang

Name

Partien

Punkte

1

GM Karthikeyan Murali

10

8

2

GM Pranav Anand

10

7 ½

3

GM Mustafa Yilmaz

10

7 ½

4

GM Karthik Venkataraman

10

7 ½

5

GM Pranesh M

10

7 ½

6

IM Poh Yu Tian

10

7 ½

7

GM Benjamin Bok

10

7

8

IM Dau Khuong Duy

10

7

9

IM Banh Gia Huy

10

7

Gesamtes Klassement: https://s2.chess-results.com/tnrWZ.aspx?lan=1&art=1&rd=10&SNode=S0&tno=1215291

Partien MTO

Aurelio Colmenares gewinnt Wochenturnier

Als letzte Turniere gingen am Schlusstag auch noch die beiden Wochenturniere zu Ende, welche in der zweiten Woche des Festivals durchgeführt wurden. Das Turnier WT2 der höher gewerteten Spieler entschied FM Aurelio Colmenares in der knappst möglichen Weise für sich: nach der fünften und letzten Runde punktgleich mit GM Alexander Cherniaev in Führung, kam es zum Stechen zwischen den beiden mit Blitzschach. Auch dieses endete ohne Entscheidung, so dass letztendliche eine Armageddon-Partie zu Gunsten von Colmenares entscheiden musste. Auf Platz drei platziert sich Wouter Bik.
Das Turnier WT1 der Spieler mit einer Wertung unter 1800 Elo konnte Arsenii Filimonov für sich entscheiden, der als einziger auf 5 von 5 möglichen Punkte kam. Es folgen Johan Thorens auf Platz zwei und als Dritter Simon Zumbrunn, der sich diesen Platz ebenfalls in einem Stechen gegen drei andere sichern konnte.


Podium WT2 (Elo 1800<)

1. FM Aurelio Colmenares (SUI)

2. GM Alexander Cherniaev (ENG)

3. Wouter Bik (NED)


Podium WT1 (Elo <1800)

1. Arsenii Filimonov (SUI)

2. Johan Thorens (SUI)

3. Simon Zumbrunn (SUI)
 

Schlussklassement WT2: https://s3.chess-results.com/tnrWZ.aspx?lan=1&art=1&rd=5&SNode=S0&tno=1215329  
Schlussklassement WT1: https://s2.chess-results.com/tnrWZ.aspx?lan=1&art=1&rd=5&SNode=S0&tno=1215328  

Schachfestival Biel...


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.