Das "Superfinale" der russischen Meisterschaft findet in diesem Jahr in Tschita statt, einen Ort weit im Osten des Landes, an der Strecke der Transsibirischen Eisenbahn gelegen (noch hinter Ulan-Ude) und Hauptstadt von Transbaikalien. 1653 als Zeltlager von Kosaken am Zusammenfluss der Ströme Tschita und Ingoda gegründet, erlangte die Stadt Tschita im 19. Jahrhundert eine gewisse Beliebtheit als Verbannungsort von in St. Petersburg unerwünschten Personen. Nach einem Aufstand von Offizieren der russischen Armee, die dem neuen Zar Nikolaus I. im Dezember 1825 den Eid verweigerten, um damit gegen Leibeigenschaft und andere Missstände im Zarenreich zu demonstrieren, wurde die übrigen dieser Dekabristen, und zwar jene, die man nicht schon gehängt hatte, immerhin aber noch 600 an der Zahl, nach Tschita verbannt, um nun Zwangsarbeit zu verrichten. Nebenbei brachten sie auch Kultur und Bildung in diesen Teil des Reiches.
Heute ist alles ganz anders. Die Männer und Frauen, die das Superfinale, die Endrunde der russischen Meisterschaften austragen, sind freiwillig hier, vielleicht hätten sie aber lieber in Moskau oder St. Petersburg gespielt. Kultur und Bildung bringen sie allerdings auch, insofern man Schach dazu rechnen möchte.
Die erste Runde
In den beiden Meisterschaften spielen jeweils 12 Spieler oder Spielerinnen mit. Im Männerturnier fehlen einige bekannte Namen, wie Kramnik, Grischuk, Andreikin, Nepomniachtchi oder Morozevich. Von den ganz jungen russischen Spielern sind Daniil Dubov und Vladislav Artemiev im Rennen.
Vier Spieler starteten mit 1,5 aus 2: Vitiugov, Khairullin, Karjakin und Tomashevsky. In die heutige Siegerliste trugen sich dabei Vitiugov, Tomashevsky und Khairullin ein.
Igor Lysyi
Peter Swidler hat die Meisterschaft schon mehrfach gewonnen
Partien:
Frauenmeisterschaft
Die erste Runde im Frauenturnier
Im Frauenturnier fehlen von den aktiven Spielerinnen und Alisa Galliamova, außerdem Tatiana und Nadeszhda Kosintseva, wobei letztere seit einiger Zeit in den USA wohnt. Den besten Start hatte die junge Aleksandra Goryachkina und Olga Girya mit zwei Siegen. Goryachkina gewann heute gegen Kovalevskaya.
Alexandra Goryachkina holte zwei aus zwei
Valentina Gunina: Eine Niederlage, ein Sieg
Alexandra Kosteniuk startete mit zwei Remis
Partien:
Fotos: Eteri Kublasvili, Vladimir Barsky
Turnierseite des Russischen Schachverbandes...
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