Andreas Dückstein wurde 1927 in Budapest geboren und lebte dort bis 1949. Wie
seine Eltern wollte er eigentlich Sportlehrer werden. Wegen seiner jüdischen
Herkunft wurden er und seine Familie jedoch von den ungarischen Faschisten, den
Pfeilkreuzlern, verfolgt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der
Machtübernahme der Kommunisten wurden die Lebensbedingungen für die Dücksteins nur etwas besser.
Als Lehrer gehörte die Familie zur Intelligenz und wurde argwöhnisch beobachtet.
Schließlich erreichten Dücksteins Eltern die Ausreise nach Israel. Er war
inzwischen schon nach Österreich geflohen, lebte dort aber aus Angst vor den
sowjetischen Besatzern halb im Untergrund.
Als Kind hatte seine Mutter ihm Schach beigebracht und so begann Dückstein nun
in Kaffeehäusern Schach um Geld zu spielen. Er trat einem Schachverein bei und
spielte für die Betriebsmannschaft der Verbundgesellschaft, wo er nun in der
Finanzabteilung arbeitetete. Ein Kollege verhalf ihm schließlich zur Anerkennung
seines Budapester Abiturs, Voraussetzung für das folgende Jurastudium.
Für Österreich nahm Dückstein zwischen 1956 und 1976 an acht
Schacholympiaden teil. In der Liste seiner fast 1000 Partien, die in der Mega
Database verzeichnet sind, findet man viele große Namen unter seinen Gegnern:
Geller, Euwe, Gligoric, Larsen, Fischer, Darga, Schmid, Unzicker, Uhlmann, Hort,
Keres oder Botvinnik, den er 1958 bei der Schacholympiade in München sogar
schlagen konnte. Beim Zürich Open 1984 gelang ihm ein Sieg gegen Spassky.
Dreimal gewann Dückstein die österreichische Staatsmeisterschaft (1954, 1956 und
1977).
Im Hinblick auf das am Wochenende beginnende Wien Open widmete der Wiener
Kurier dem Altmeister ein lesenswertes Portrait.
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Portrait im Kurier...
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