ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Boris Spasski während des Pressetermins in der Ausstellung am Originaltisch
des Weltmeisterkampfes Reykjavik 1972
Im Mittelpunkt stand das "Jahrhundert-Match" zwischen dem Russen Boris
Spasski und dem US-Amerikaner Bobby Fischer im Jahr 1972. Lothar Schmid, der
als Schiedsrichter damals hautnah dabei war, gab einen anschaulichen Bericht
über die hoch dramatischen Ereignisse hinter den Kulissen. Helmut Pfleger
beschrieb die Situation der Protagonisten aus der Sicht des
Psychoanalytikers.
Lothar Schmid, Paul Werner Wagner und Helmut Pfleger im Gespräch über das
Match Spasski-Fischer 1972
Am Nachmittag erschien dann einer der Hauptakteure von Reykjavik persönlich.
Boris Spasski am Vorabend des Simultans
Ein gut gelaunter Boris Spasski, Schachweltmeister von 1969-72, erzählte freimütig und nicht ohne Humor vor ca. 200 Zuhörern von den schwierigen Umständen, unter denen das Match durch die ständigen Interventionen von Fischer stattgefunden hatte.
Auch die Repressionen, denen er nach dem Verlust des Titels in der UdSSR ausgesetzt war, wurden von Spasski thematisiert.
Im anschließenden Simultan an 25 Brettern stellte der Exweltmeister genau 9 Tage vor seinem 70. Geburtstag seine geistige und körperliche Fitness unter Beweis.
Angetreten waren hoch motivierte Schachfreunde aus der ganzen Bundesrepublik und teilweise auch aus dem Ausland, die das Glück hatten, einen der öffentlich ausgeschriebenen raren Simultanplätze zu ergattern.
Jüngste Teilnehmerin war die 10jährige Leila Efinger, die, flankiert von ihrer gesamten schachbegeisterten Familie, dem sich großzügig zeigenden Exweltmeister ein Remis abnehmen konnte.
Altmeister und Nachwuchs: (vorn: Caspar Schwarz-Schilling / 11 Jahre;
daneben: Rafael Schneider / 13 Jahre)
Am längsten (44. Zug Remis) beschäftigte der aus Heidelberg angereiste
Philip Heuser den Exweltmeister. Der junge Mathematiker war überglücklich,
einmal gegen Boris Spasski, das Idol seiner Kindheit, antreten zu dürfen.
"Ich habe wegen Spasski angefangen, Schach zu spielen!", so Heuser, für
den die Partie in gewissem Sinne "die Partie seines Lebens" darstellte.
In den letzten Zügen: Boris Spasski und Philip Heuser
Spasski-Heuser, Bonn 21.1. 2007, Simultan
1.e4 c6 2.d4 d5 3.Sc3 d:e4 4.S:e4 Sd7 5. Sf3 Sgf6 6.S:f6+ S:f6 7.h3 Lf5
8.Ld3 L:d3 9.D:d3 e6 10.0-0 Dc7 11.c4 Td8 12.De2 Le7 13.b3 0-0 14.Lb2 Tfe8
15.Tad1 Sd7 16.Td3 Lf6 17.Tfd1 (Mit dem subtilen 17.d:c5 L:b2 18. Dd2!
(Fritz) hätte Spassky in Vorteil kommen können. Phillip Heuser) 17...c5
18.Dd2 c:d4 19.L:d4 Sc5 20.L:c5 T:d3 21.T:d3 D:c5 22.Dd7 Tb8 23.Dd6 D:d6
24.T:d6 Kf8 25.Kf1 Ke7 26.Td3 h5 27.Ke2 Tc8 28.Sd2 Td8 29.T:d8 K:d8 30.Kd3
Kc7 31.c5 Kc6 32.Kc4 b6 33.c:b6 K:b6 34.b4 a6 35.a4 Le7 36.Se4 Kc6 37.b5+
a:b5+ 38.a:b5+ Kb6 39.g4 h:g4 40.h:g4 f5 41.g:f5 e:f5 42.Sc3 Lh4 43.Sd5+ Kb7
44.f3 g5 Remis
Unter dem Eindruck der gelungenen Veranstaltung und des immer noch großen
Interesses an seiner Person, entschloss sich Boris Spasski, die Arbeit der
Emanuel Lasker Gesellschaft mit seiner Mitgliedschaft zu unterstützen.
Paul Werner Wagner und Boris Spasski