Schachgipfel der Legenden in Dresden
Während die internationale Schachszene zum Weltcup nach Norwegen schaut,
richten sich die Blicke der Fans hierzulande in diesen Tagen auf Dresden. Dort
läuft seit Samstag das traditionelle ZMDI Open mit Nationalspieler Georg Meier
als Erstem der Setzliste. Der Großmeister aus Trier, er studiert in den USA und
hat Semesterferien, gewann erwartungsgemäß seine beiden
Auftaktpartien.

Georg Meier
Ab Donnerstag treffen sich dann in Dresden wieder berühmte Großmeister über
75 Jahre. Die Zusammenkunft der Schachveteranen mit der klangvollen Bezeichnung
„Pegasus IGM Chess Summit“ fand im Vorjahr zum ersten Mal statt und soll
ebenfalls Tradition werden. Es ist eine Idee des schachbegeisterten Unternehmers
Dr. Rainer Maas, der gemeinsam mit Dr. Dirk Jordan auch künftig in jedem Sommer
so ein Treffen in der Elbestadt organisieren will.
Bei der Premiere im vergangenen Jahr waren es acht Schachlegenden, die in
Dresden ein herzliches Wiedersehen feierten: Juri Awerbach, Mark Taimanow,
Jewgeni Wasjukow, Andreas Dückstein, Lothar Schmid, Fridrik Olafsson, Wolfgang
Uhlmann und Burkhard Malich. Vor der weltberühmten Frauenkirche stellten sie
sich dem Reporter zum Gruppenbild. (Auf dem Foto fehlt Juri Awerbach, der einen
Tag später anreiste).

Andreas Dückstein, Burkhard Malich, Wolfgang Uhlmann, Mark Taimanow, Lothar
Schmid, Jewgeni Wasjukow, Fridrik Olafsson
Es war der letzte öffentliche Auftritt von Großmeister Lothar Schmid in
seiner Geburtsstadt Dresden. Der Karl-May-Verleger, Schachsammler und
Jahrhundert-Schiedsrichter des Matchs Fischer-Spasski (Reykjavik 1972) starb im
Mai 2013 in Bamberg.

Lothar Schmid, Wolfgang Uhlmann
In diesem Jahr haben sich zu dem weltweit einzigartigen Event 13 Großmeister
angesagt. Prominentester von ihnen ist Exweltmeister Boris Spasski, der am
Mittwoch in Dresden erwartet wird. Am Donnerstagabend gibt es für die einstigen
Schachhelden einen Empfang auf Schloss Albrechtsberg, am Freitag folgt dann ab
16 Uhr auf dem Neumarkt eine Partie der Schach-Nestoren. Vor der berühmten
Kulisse der Frauenkirche werden sie mit den Teams
"Deutschland vs. Russland" gegeneinander antreten.
Dabei führen beide Mannschaften lebende Schachfiguren auf den 64 Feldern, die
eine 100 Quadratmeter große Fläche einnehmen. Diese Figuren werden von einem
Ensemble des Schachdorfs Ströbeck (
www.schachdorf-stroebeck.de ) dargestellt. Der Eintritt zu der
Open-Air-Veranstaltung ist kostenlos. Am Abend gibt es ein Gala Dinner für die
Schachlegenden. Das Treffen der Schach-Nestoren bietet den Mitgliedern der
ältesten Generation von Großmeistern der FIDE die Möglichkeit, einige gemeinsame
Tage miteinander zu erleben, ohne dem Druck des sportlichen Wettkampfes
ausgesetzt zu sein.
Von Dagobert Kohlmeyer
ZMD Schachfestival...