Schacholympiade: Keine Überraschungen zum Auftakt

von André Schulz
12.09.2024 – Am Mittwoch Nachmittag begann der sportliche Teil der Schacholympiade in Budapest ohne Überraschungen bei den Mannschaftsergebnissen. Manche Topspieler hatten jedoch einige Schwierigkeiten mit ihren unbekannten Gegnern. Deutschland gewann seine Matches gegen Masagaskar (Männer) und Andorra (Frauen) ohne große Schwierigkeiten | Fotos: Michal Walusza, Maria Emelianova, Mark Livshitz für FIDE

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Mit großer Vorfreude haben die Schachfreunde auf den Beginn der diesjährigen Schacholympiade gewartet, die diesmal wieder im Herzen Europas, in Budapest, stattfindet. Ungarn hat eine große Schachtradition und im Laufe der Schachgeschichte viele große Spieler hervorgebracht und Erfolge erzielt.

Während der Schacholympiade wird auch der FIDE-Kongress stattfinden und natürlich war auch FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich schon zum Start der ersten Runde anwesend. Die Organisatoren bieten am Rande der Turniere eine Vielzahl von Nebenveranstaltungen, mit denen das Schach präsentiert wird. 

Arkady Dvorkovich | Foto: Maria Emelianova

Die 45. Schacholympiade in Budapest begann am Mittwoch sportlich ohne Überraschungen in Bezug auf die Mannschaftsergebnisse. Alle Favoriten kamen zu klaren Siegen, meist 4:0 oder 3,5:0,5. Manchmal war das Endergebnis aber klarer als der Spielverlauf es vermuten ließ. 

Die deutsche Mannschaft, in Runde eins noch ohne ihren Spitzenmann Vincent Keymer, gewann klar mit 3,5.0,5 gegen Madagaskar. Die Madegassen gaben die Punkte allerdings nicht kampflos her und wehrten sich zum Teil sehr lange. Mathias Blübaum und Alexander Donchenko gewannen ihre Partien souverän.

  

Dmitrij Kollars konnte gegen den einzigen IM im Team der Afrikaner keinen Vorteil erzielen und musste sich mit einem Remis bescheiden. Auf dem Brett von Frederik Svane stand nach 21 Zügen ein ausgeglichenes Springerendspiel mit sieben Bauern auf jeder Seite auf dem Brett. Knapp 50 Züge später waren einige Bauern verschwunden, aber an der Bewertung hatte sich nichts geändert.

Frederik Svane bei der Arbeit | Foto: Maria Emelianova

Frederik Svane war aber immerhin mit seinem Springer in die gegnerische Stellung eingedrungen und zwang seinen Gegner zu genauen Zügen. Vermutlich in beiderseitiger Zeitnot verpasste Dylan Rakotomaharavo aber die beste Verteidigung.

  

Das US-Team mit Carissa Yip, Levon Aronian, Ray Robson und Wesley So | Foto: FIDE/ Maria Emelianova

Top-Favorit USA gewann ebenfalls mit 3,5:0,5 gegen Panama. Hier war es Wesley So, der sich mit der Punkteteilung begnügen musste. Das Ergebnis hätte aber recht knapp ausfallen können, denn Levon Aronian hatte an Brett in der Eröffnung nicht aufgepasst und musste mit einer Figur weniger spielen. Zwischenzeitlich war die Partie glatt verloren, aber sein Gegner Machado Mendez verpasse einige Gewinnmöglichkeiten, verlor die Figur bei einem taktischen Scharmützel wieder und kam dann in einem ausgeglichenen Turmendspiel unter Druck.

  

Im Match zwischen Aserbaidschan und Jordanien kam Shakriyar Mamedyarov gegen Khwaira Anas (1994) nicht über ein Remis hinaus. Die Aseris gewannen aber die übrigen Partien.

Beeindruckendes Bild | Foto: Mark Livshitz/ FIDE

Mitfavorit Indien feierte gegen Marokko einen glatten 4:0-Sieg, wobei Erigaisi Sieg auch nur Dank der Schachgöttin Caissa zustande kam.

Vidit Gujrathi gewann gegen Quakhir seine Partie jedoch nach dem bekannten Muster "Meister gegen Amateur".

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Ergebnisse

Team Erg. : Erg. Team
Panama ½ : USA
El Salvador 0 : 4 Hungary *)
India 4 : 0 Morocco
Dominican Republic 0 : 4 China
Uzbekistan : ½ Trinidad & Tobago
Lebanon 0 : 4 Netherlands
Norway : ½ South Korea
Madagascar ½ : Germany
England : ½ Chinese Taipei
Iran : ½ Malaysia
Sudan 0 : 4 Poland
Azerbaijan : ½ Jordan
Jamaica 0 : 4 Spain
France : ½ Nicaragua
Tunisia 0 : 4 Ukraine

89 Matches

Tabelle

Rg. Team  Wtg1 
1 India 2
China 2
Netherlands 2
Hungary 2
Poland 2
Spain 2
Ukraine 2
Serbia 2
Armenia 2
Romania 2
Czech Republic 2
Israel 2
Vietnam 2
Turkiye 2
Greece 2
Hungary B 2

194 Teams

Partien

Frauenolympiade

Top-Favorit Indien | Foto: Michal Waluza

In der Frauenolympiade bot sich das gleiche Bild wie im offenen Turnier. Die Favoritenteam wurden ihrer Rolle gerecht und verbuchten hohe Siege. Indien gewann gegen Jamaica, gab dabei aber ein Remis. Das sieggewohnte georgische Team holte ein 4:0 gegen die Vereinigten Arabischen Emirat. Polen siegte mit dem gleichen Ergebnis gegen Panama und China gegen 

Auch das deutsche Team löste seine Aufgabe gegen Andorra souverän mit 4:0.

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In diesem Videokurs dreht sich alles um das Thema Entwicklungsvorsprun: Wie entsteht ein Entwicklungsvorsprung und wie kann man ihn verwerten? Wie kann man den gegnerischen Entwicklungsvorsprung neutralisieren?

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Ergebnisse

Team : Erg.
Jamaica :
Hungary *) : 0
Georgia : 0
Panama : 4
China : 0
Kyrgyzstan :
Azerbaijan : 0
Jordan : 4
Germany : 0
Botswana : 4
Kazakhstan : 0
Trinidad & Tobago : 4
Bulgaria : 0
Japan : 4
South Korea : 4

82 Matches

Tabelle

Rg. Team  Wtg1 
1 Georgia 2
Poland 2
China 2
Azerbaijan 2
USA 2
Germany 2
Spain 2
Kazakhstan 2
Armenia 2
Bulgaria 2
France 2
Hungary 2
England 2
Turkiye 2
Netherlands 2
Mongolia 2
Vietnam 2
Romania 2
Italy 2
Argentina 2

182 Teams

Partien

Turnierseite...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.