Schacholympiade: Taktische Leckerbissen zum Start der zweiten Halbzeit

von André Schulz
18.09.2024 – Die Schacholympiaden sind alle zwei Jahre die Höhepunkten des Schachgeschehens. Spieler aus der ganzen Welt, Amateure, Profis und Weltklasse-Großmeister kommen zusammen und zeigen ihr Können. Hier ist eine kleine Auswahl von Angriffspartien, die Appetit auf den Start der zweiten Halbzeit machen. | Fotos: Maria Emelianova, Michal Walusza, Mark Livshitz /FIDE

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Große Turniere produzieren eine Vielzahl von schönen und spannenden Partien. Nicht nur die Allerbesten der Zunft können gutes Schach spielen. Es gibt so viele interessante Partien, dass man sie gar nicht alle verfolgen kann. Hier ist eine kleine Auswahl von Angriffspartien, die alle zum Matt führen.  

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Ein Bauer auf h6 bewahrt vor lästigen Fesselungen. Allerdings lädt er auch zu unangenehmen Einschlägen ein wie Stamatis Kourkoulos-Arditis seinem Gegner aus Botswana zeigte.

    

Parham Maghsoodloo

Der Iran startete mit einem Match gegen Malaysia in die Schacholympiade und hatte keine Mühe beim 3,5:0,5. Parham Mgahsoodloo ist der beste Spieler seines Teams und zeigte hier, wieso.

   

Magnus Carlsen

Magnus Carlsen, der Superstar der Schachwelt, pausierte in den ersten beiden Runden und trat erst zur dritten Runde für sein norwegisches Team an. Allerdings erschien er erst kurz vor Ablauf der Karenzzeit an seinem Brett. Carlsen war von seinem Hotel mit dem Fahrrad losgefahren, hatte sich aber verfahren. Nur weil die Runde verspätet begann, kam er überhaupt noch rechtzeitig ans Brett. Und wäre da nicht Maria Emelianova gewesen, die ihm den Eingang zeigte, sein Fahrrad abstellte und Carlsens Mobiltelefon verstaute, hätte es vielleicht doch nicht geklappt. So aber kam Roberto Garcia Pantoja aus Venezuela doch in den Genuss einer Partie gegen Carlsen und wurde auch weltmeisterlich behandelt.

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Sehen Sie, welche Eröffnungen Carlsen wählt, um seinen Gegner im Mittelspiel strategisch zu überspielen oder ein vorteilhaftes Endspiel zu erhalten.

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In der 3. Runde spielte auch Schweden gegen Rumänien. Die Rumänen, mit dem aus der Ukraine stammenden Kirill Shevchenko verstärkt, waren die Elofavoriten in diesem Match. Shevchenko spielte an Brett zwei mit den schwarzen Steinen gegen den etwa 180 Elopunkte schwächeren Erik Blomquist. Leichtsinnigerweise hatte Shevchenko in der Sizilianischen Verteidigung jedoch kurz rochiert. Mit seinem Angriff entschied Blomqvist die Partie für sich und das Match für Schweden.

   

Ebenfalls in der dritten Runde spielte das Überraschungsteam aus Vietnam gegen Kasachstan. Le Quang Liem ist derzeit in Top-Form und zeigte dies auch in der folgenden Partie. Die Vietnamesen gewannen klar mit 3:1.

   

Und noch ein Beispiel aus der dritten Runde. Die favorisierten Franzosen verloren gegen Favoritenschreck Montenegro. Ein paar Runden später gewannen die Montenegriner auch noch gegen Deutschland. Hier war es Nikita Petrov, der das große französische Talent Marc'Andria Maurizzi zur Strecke bringt.

  

In der ereignisreichen dritten Runde musste auch die deutsche Mannschaft einen heftigen Nackenschlag einstecken, der den Ambitionen des jungen deutschen Teams einen heftigen Dämpfer verpasste. Vincent Keymer, gesundheitlich angeschlagen, hatte die ersten beiden Runden ebenfalls ausgelassen und trat gegen Litauen erstmals an. Leider hatte die deutsche Nummer eins an der entscheidenden Stelle einen Blackout.

  

Die österreichische Mannschaft ist gut unterwegs und liegt nach sechs Runden sogar vor der deutschen Mannschaft. Bei aller Sympathie für den Nachbarn im Norden, sieht man das im zweitgrößten deutschsprachigen Land in Europa nicht ungerne.

Benjamin Gledura

Im Match gegen den historischen Partner aus Ungarn waren die "kaiserlichen" jedoch nur zweiter Sieger. Benjamin Gledura entschied das Match für Ungarn.

  

Zum Schluss noch eine Petitesse. Manchmal sieh es nur so aus, als ob ein Mattfeld vor dem König gedeckt ist.

    

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.
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