Kennen Sie diesen Großmeister?
Als ich meine
höchste Elozahl erreichte, stellten 2650 noch etwas dar. Heute gibt es mehr als
fünfzig Großmeister, die darüber liegen. Ich war eine Zeit lang nicht mehr unter
den ersten Hundert, jetzt bin ich das wieder. Es lief zuletzt ganz gut für mich,
dieses Jahr habe ich zum Beispiel ein Turnier in Norwegen gewonnen.
Unangefochtene Nummer eins meines Landes bin ich, seit wir Anfang der Neunziger
die Unabhängigkeit bekamen.
Die Winter sind
bei uns nass und kalt, aber es ist das Land meiner Kindheit und meiner Freunde,
weshalb ich es nicht übers Herz gebracht habe auszuwandern. Sie dürfen mir
glauben, dass ich es mir mehr als einmal überlegt habe. Und aufgenommen hätte
mich die neue Heimat meiner Frau ganz bestimmt. Nun wohnt sie schon seit einigen
Jahren Tausende Kilometer entfernt, und wir führen eine Ehe auf Distanz. Zwei-,
dreimal im Jahr treffen wir uns für einige Wochen oder Monate. Etwa alle zwei
Jahre besucht sie mich. Meistens reise ich zu ihr. In ihrer neuen Heimat ist es
wärmer, außerdem hat sie eine gute Stelle gefunden. Ich als Schachprofi hätte
dort reichlich Konkurrenz und würde es vielleicht nicht mal ins Nationalteam
schaffen.
Wer mich besucht,
wundert sich, warum ich in einem der Neubauviertel wohne und nicht in die
schmucke Altstadt gezogen bin, die in jüngster Zeit immer mehr Touristen
anlockt. Ich habe hin- und herüberlegt, eine Altstadtwohnung zu kaufen, aber ich
habe zu lange gezögert, und in den letzten Jahren sind die Preise explodiert.
Ich bin eben ein
Muster an Beständigkeit. Nicht nur meinem Land und meiner Wohnung bleibe ich
treu sondern auch meinen Systemen. Eine meiner Spezialitäten ist der
2.c3-Sizilianer. Russisch-Experte war ich schon lange vor Kramnik. Auch in der
Theorie der Spanischen Abtauschvariante habe ich Marken gesetzt. Diese
Eröffnungen habe ich bereits als 17jähriger gespielt im frühesten Turnier, das
sich von mir in der Datenbank findet.
Meine
Lieblingspartien sind ein Sieg gegen Predrag Nikolic bei meiner zweiten
Schacholympiade und ein Sieg gegen Wassili Iwantschuk von meiner ersten
Schacholympiade. Iwantschuk hat diese Partie genau analysiert. Als wir einige
Monate später wieder aufeinandertrafen, hatte er eine Neuerung parat und mich
damit schnell geschlagen.
In Deutschland
habe ich viele Freunde. Eine Sammlung meiner besten Partien ist auf Deutsch
erschienen. Viele Jahre habe ich Bundesliga gespielt, einige Zeit sogar am
ersten Brett. Leider hat sich mein letzter Verein aus finanziellen Gründen
zurückgezogen, und ich kam für einige Jahre seltener nach Deutschland. In dieser
Saison habe ich wieder einen Bundesligaverein. Geholfen hat, dass seit kurzem
eine Billigfluglinie meine Heimat mit einigen Städten in Deutschland verbindet.
Haben Sie erraten,
wer ich bin? Dann können Sie einen Schachkalender 2007 gewinnen. Unter allen,
die bis 20..Dezember die richtige Antwort einsenden (der Rechtsweg ist wie
üblich ausgeschlossen), werden drei Schachkalender 2007 verlost. Schicken Sie
eine E-Mail mit dem Namen des Gesuchten und mit Ihrer Anschrift an:
edition-marco@t-online.de
Verlagsbeschreibung:
Schach-Kalender 2007
24. Jahrgang, Hrsg. Arno Nickel, Redakt.
Mitarbeit: Johannes Fischer, Stefan Löffler, Div. Autoren
320 Seiten, DinA6 Taschenformat, Festeinband, 13,80 Euro, Erschienen,
8.12.2006
ISBN – 3-924833-54-0, Edition Marco, Berlin

Der Taschenkalender gliedert sich wiederum
in rund 170 Seiten Kalendarium und 150 Seiten Anhang. Das Kalendarium besteht
aus Wochenübersichten (jeweils 2 gegenüberliegende Seiten) mit den Lebensdaten
bekannter Schachmeister, Schachaufgaben, Abbildungen und kleinen Lesestücken.
Auf ca. 60 Seiten werden (meist illustriert) längere Lesebeiträge namhafter und
auch immer wieder neuer Autoren geboten. Zu den Filetstücken dieser Ausgabe
zählen zwei erstmals ins Deutsche übertragene kleinere Stücke des
niederländischen Großmeisters und Schriftstellers Jan Hein Donner, der 2007
achtzig Jahre alt geworden wäre. In seiner unnachahmlichen Weise portraitierte
Donner 1968 einen bekannten deutschen Großmeister unter dem Titel „Der alte
Schachspieler“, ohne dessen Namen überhaupt zu nennen – jeder wußte, wer gemeint
war: Fritz Sämisch. In einem weiteren Artikel schildert Donner seine Eindrücke
und Erlebnisse vom Turnier in Palma de Mallorca 1968, jenes Turnier, auf dem es
ihm erstmals gelang, einen der russischen Giganten zu besiegen... Es war kein
Geringerer als Wassili Smyslow. Die Übersetzung aus dem Holländischen ist eine
Co-Produktion von Anni und Chrilly Donninger. Neben vielen kleineren
schachhistorischen und teilweise schachanalytischen Artikeln, Anekdoten,
Betrachtungen verschiedenster Art, ist Dirk Poldaufs nun schon zur Instutition
gewordener Rückblick „Mein Schachjahr 2006“ hervorzuheben. Im Mittelpunkt stehen
seine ganz persönlichen Eindrücke von der Weltmeisterschaft in Elista, wobei
sich der Leser kaum dem Hauch einer äußerst bizarren und skurilen Atmosphäre
entziehen kann. Poldaufs präzise Innenansichten und Analysen schachpolitischer
Vorgänge sind ohne Beispiel.
Der Anhang besteht aus wie gehabt aus
diversen nationalen und internationalen Ranglisten zum Nah- und Fernschach,
kompletten Infos zur 1. und 2. Bundesliga und wechselnden Dokumentationen zu
Wissenswertem aus der Welt des Schachs, u.a. Übersichten zu allen
Schacholympiaden und Weltmeisterschaften sowie den FIDE-Schachregeln.
Der Schachkalender erscheint erstmals – und
nur noch – im Festband. Damit will der Verlag das Besondere des Schach-Kalenders
und speziell seinen Geschenk- und Sammlerwert wieder stärker hervorheben. Die
Aufteilung in kartonierte und kunststoffgebundene Ausgaben hat sich nicht so
bewährt wie ursprünglich erhofft.
Erhältlich im Buch- und Fachhandel. Anfragen
und Bestellungen auch direkt möglich:
Edition Marco c/o LASKER'S Wilhelmshavener Str. 31 10551 Berlin Tel.
030-39037607 Fax 030-39037608
edition-marco@t-online.de
(Für Sammelbesteller/Vereine gibt LASKER’S
günstige Mengenrabatte!)