Schwertkämpfe in der Slowakei
Das slowakische Bergstadt Banska Stiavnica (Schemnitz) hat fast vollständig ihren
historischen mittelalterlichen Charakter behalten und wurde deshalb 1993 von der
UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Schon in der Steinzeit gab
es hier eine Siedlung. Im 3. Jahrhundert vor Christus nutzen Kelten den Platz,
um aus den nahe gelegenen Flüssen Gold auszuwaschen. Im weiteren Verlauf der
Geschichte spielte stets der Bergbau eine große Rolle. 1735 wurde in Schemnitz
sogar eine Bergbauschule gegründet.
Banska Stiavnica ist eine Reise wert
In diesem Jahr war Banska Stiavnica Gastgeber der Internationalen
Slowakischen Landesmeisterschaften. Mehr als 170 Spieler nahmen teil.
Turniersieger wurde am Ende der kanadische IM Tomas Krnan. Der Titel des Landesmeisters
ging an an GM Peter Michalik als besten Slowaken im Feld. Den Frauentitel gewann
Eva Repkova.
Der Spielsaal
Endstand
Quelle: Chess-Results
Im Hinblick auf ihre mittelalterliche Tradition organisierte die Stadt
begleitend zu den Landesmeisterschaften eine spektakuläre
Lebendschachaufführung und eine Simultanveranstaltung mit GM Sergey Mosvesian
und GM Jan Markos.
Die Darsteller der Lebendschachpartie in
mittelalterlichen Kostümen
Zahlreiche Zuschauer schauten sich das Spektakel
auf dem Marktplatz an.
Ein Kämpfer nimmt seine Waffe entgegen
"En garde!"
Der Dorfnarr...
... und Gaukler...
Damen der höheren Gesellschaft...
... und Musikerinnen...
Beginn des Simultans
Sergey Movsesian am Zug
GM Jan Markos spielte das zweite Simultan
Turnierdirektor Milan Maros interviewt GM Jan
Markos
Begeisterte Kinder beim Schach
GM Sergej Movsesian und GM Jan Marcos spielten nach ihren
Simultanvorstellungen auch einen Wettkampf gegeneinander. Die erste Partie
trugen die beiden Spieler blind aus. Die Züge wurden dabei parallel auf ein
großes Lebendschachbrett übertragen. Wenn eine Figur geschlagen wurde, so
lieferten sich die beteiligten Figuren, bzw. deren Darsteller im Lebendschach,
einen packenden Zweikampf mit historischen Waffen bis die geschlagene Figur
schließlich vom Felde zog. Die Blindpartie endete remis, also spielten die
beiden Großmeister noch eine Entscheidungsblitzpartie, die Movsesian gewann.
Markos und Movsesian beim Wettkampf am Brett...
...und Action auf der Bühne!
Das Schlagen der Figuren wurde von diesen
ausgefochten.
Stirb, du Wurm!
So ist Schach auch TV-tauglich!
So sehen die Großmeister das Schachspiel
Sergey Movsesian hat Spaß
Die Lebendschachpartie wurde nicht zum ersten Mal aufgeführt und Sergey
Movsesian hat schon öfter mitgewirkt. Er gewann bereits gegen GM Stohl (2005), GM Navara (2006), GM Hracek
(2007) und GM Markos (2008). 2009 fiel die Show wegen schlechten Wetters ins
Wasser. Im folgenden Jahr unterlag Movsesian gegen Nakamura im Blitzen und
im letzten Jahr verlor er gegen GM Zoltan Almasi.
Die Krönungszeremonie
König Sergey I.
An die tausend Zuschauer schauten sich die Show
an.
Movsesian bedankte sich während der Schlussfeier für den schönen Event und gab
der Hoffnung Ausdruck, dass er auch im nächsten Jahr wieder eingeladen wird.
Selbst in seinem Heimatland, dem schachbegeisterten Armenien, gebe es solch eine
tolle Schachshow nicht.
Als weiteren Höhepunkt gab es eine Vorführung
eines Falkners mit seinem Raubvogel.
Ein Pyrotechniker bei der Arbeit
Die Feuerschlucker
Tänzerinnen...
...zeigten alte Tänze.
Von Milan Maros
Fotos: Marian Garai